Beiträge von Yofi im Thema „Buddha-Jhana kontra Brahmanen-Jhana“

    Allgerechtigkeit bezieht sich nicht auf deklarierte Richtlinien. Im weltlichen Bereich begegnet man nicht selten Ideologien, die das Abgelten von Gutem durch das Schlechte und umgekehrt generieren. Dass das auf einer anderen Ebene nicht möglich ist, muss man nicht als selbstverständlich oder unbedeutend sehen. Aber gut, man kann auch einfach nehmen was da ist, sich der Kausalität bedienen und jegliches Hinterfragen ihrer tieferen Bedeutung weg lassen.

    Über die relative, zeitliche Erlösung nach den 8 Stufen schreibt Hellmuth Hecker im "Heilsweg des Erwachten". Die "Rechte wahnhafte Erlösung" zeichnet sich dadurch aus, dass Sinnenwelt lediglich verdrängt wurde, vielleicht für eine lange Zeit, aber um so länger dauert dann das Verweilen im Daseinskreislauf bis man darüber schließlich Kenntnis gewonnen hat. Was mit Herz zurück gelassen wird, ist nicht verdrängt, dann gründet der Verzicht auf der guten Absicht während die Motivation für eine Verdrängung die Abneigung ist. Deshalb ist es auch ein wenig irreführend wenn das Leid des Samsara ausdrücklich als ein Übel dargestellt wird. Das Leid ist eine Folge der karmischen Gesetze, und sie beruhen auf Allgerechtigkeit. Dass man sich selbst und andere nicht leidend sehen mag, ist etwas anderes. Das ist Mitgefühl und - ja, stellt die Motivation der rechten Veränderung dar. Man kann gar nicht oft genug darüber lesen oder schreiben. Bis zu tausendmal muss manches wiederholt werden bis man es auf die richtige Art verinnerlicht hat.


    Genau. Da kann man einen gedanklichen Sprung zur A.IX. 41 und versuchen, beide Texte gleichzeitig zu berücksichtigen. Das Glück bringt keine Befreiung, sondern eine andere Art des Erlebens des Samsara, eine jeweils andere Dimension. Diese Zustände sind als zeitlich begrenzter (bis zur nächsten Auflösung) Dauerzustand erlebbar, als Folge der Versenkung, nicht unmittelbar darin. Hier hat man das sehr gut zusammengefasst und auch über innere Zeichen des Buddha berichtet:


    http://www.buddha-dhamma.de/befreiungen.htm


    Grüße

    Ich habe das Zitat von dir nicht gefunden. In A.IX. 41 steht:


    Zitat

    Doch mein Herz fühlte keinen Drang zur Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung. Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?' Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkannt und oft erwogen, habe den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl nicht empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach...' Ich sagte mir daher 'Wenn ich nun das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkenne und häufig erwäge, und wenn ich den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, daß mein Herz einen Drang danach fühlt, sich dazu neigt, sich darin festigt und darin Befreiung findet.' Und in der Folgezeit, Ananda, erkannte und erwog ich oft das Übel des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung und empfand und erwirkte den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, so daß mein Herz einen Drang fühlte nach der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl, sich dazu neigte, sich darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Dies ist der Friede!' So trat ich dann, Ananda, nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung in die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl ein; und weise erkennend, gelangten in mir die Triebe zur Versiegung.


    Es ist keine Behauptung von mir gewesen, denn wie du siehst, kann eine Rückkehr zu etwas, was im Sinne eines Übels übersetzt wurde, kaum sinnvoll sein. Ich selbst gehe damit nicht so streng um, weil sich die jeweiligen Vertiefungen immer in einen neuen Zustand auflösen, der den vorherigen übertrifft und das mit einer Freude am Erreichten verbunden ist, selbst wenn - oder vielleicht auch gerade deshalb - sie vergänglich sind und sich irgendwann im Zustand der endgültigen Aufhebung auflösen.

    Bei den 8 Vertiefungen wird jeder Zustand nach der Überwindung (dem "Schwinden") im jeweils darauf folgenden aufgelöst. Da kann nichts sein, was noch wiederholt werden könnte. Wenn du meinst, dass das das der Lehre, wie du schreibst, widerspricht, dann beleg das doch einfach und nenne die Stelle. Im Grunde wird das aber auch nicht unbedingt wirksam sein, weil die Authentizität der Überlieferung, die Treffsicherheit der Übersetzer sowie unsere Interpretationen allesamt angezweifelt werden können, eine Art also, die man mit dem eigenen Erfahrungswert nicht unbedingt in Verbindung bringen muss.