Beiträge von Amdap im Thema „Befüllen von Buddhastatuen“



    Ich verstehe nicht so recht, was Du damit sagen willst, außer dass Du glaubst, ich sei in den Lama verliebt.
    Wie kannst Du aus der Entfernung, ohne dass wir uns persönlich kennen und ohne dass Du dieser Szene beigewohnt hast, eine solche Behauptung aufstellen?
    Außerdem finde ich es immer sehr mühsam, alles noch einmal extra auseinanderzudröseln, als ob man sich rechtfertigen müsste.
    Das wäre dieser Erfahrung nicht würdig.


    Auch verstehe ich nicht die Bemerkung zur deutschen Heimat und Umorientierung.
    Ich kann mir dieses Unverständnis nur dadurch erklären, dass Du "Himalaya Karuna" nicht gegoogelt hast.


    Deine Antwort war also von sehr überstürzter Art und ohne tiefes Nachsinnen. Oberflächlich, um es genau zu sagen.


    Und was die "Begierde", von der Du sprichst, betrifft:
    Es wäre verhängnisvoll, eine Statue zu begehren. Das würde das Gegenteil bewirken von dem, was sie darstellen soll. So habe ich mich auch schon innerlich von diesen wunderschönen rituellen Objekten distanziert und stelle mir vor, dass das Zentrum, welches hier in der Gegend meine Anlaufstelle ist, alle diese Gegenstände nach meinem Ableben erhält. Dieses ist in meinem Testament verankert.
    Das ist aber kein Widerspruch dazu, dass ebenso die tiefe innere Verbindung zu diesen Gegenständen in mir verankert ist. Jedes erzählt eine Geschichte.


    So sehe ich es eher wie fotost:

    fotost:

    Das ist ehrlich und macht nicht den Versuch, so einer befüllten Statue irgendwelche geheimnisvollen Bedeutungen zuzuweisen.Es handelt sich um ein Ritual, das menschliche Beziehungen vertiefen kann; das dabei entstehende Produkt hat Erinnerungswert.


    Vielen Dank.


    Amdap

    Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, durfte ich einmal bei der Füllung meiner inzwischen vier befüllten Statuen dabei sein und sogar mithelfen.
    Hier war es meine Grüne Tara (21 cm hoch).
    Ich durfte zum Teil die Mantras (auf Papierstreifen gedruckt) mitrollen, und wenn es nicht ganz glatt an den Kanten geworden war, machte der Lama es wieder platt und zeichnete ein kleines Kreuz darüber (so war es rituell wieder ausgebügelt).
    Was mich aber am meisten rührte, war die Tatsache, dass er von seinem letzten Besuch in seiner Heimat eine Menge von dem dort wachsenden Wacholder mitgebracht hatte und davon etwas nahm, um es in meine Statue zu stopfen. Sein Herz hängt einfach an der Gegend, es ist dort extremes Hochgebirge und so ziemlich der höchstgelegene Ort (Manang). Die Menschen dort sind sehr arm, und nach Ernteausfall durch eine Wetterkatastrophe müssen sie hungern, wenn ihnen von außen nicht geholfen wird. Ihr könnt Euch denken, was dort nach dem Erdbeben los war.
    Der Lama blickte mich an und sprach dabei: "Das ist Wacholder, aus meinem Dorf!". Das klingt mir jetzt noch in den Ohren, seine Stimme, und dann der Blick dazu.


    Ich fühle mich also durch die Statue außerordentlich mit dem Lama verbunden.
    Inzwischen ebenso mit seiner Heimat.


    Es ist schon wahr, dass durch das Befüllen einer Statue eine ganz besondere Verbindung mit dem Lama entsteht.
    Es ist eine tiefe und innige Verbindung, die man nicht beschreiben kann.


    Liebe Grüße von Amdap


    P. S. Wenn Ihr mehr über Manang wissen wollt, so googelt bitte mal "Himalaya Karuna", das ist die Organisation, welche die Gegend unterstützt. Steuerlich absetzbar.