Beiträge von mukti im Thema „Ist Buddhismus eine Wellnesslehre?“

    gbg:

    Immer mehr Menschen interessieren sich nicht mehr für Kirchen, weil sie ihnen zu institutionell erscheinen. Was haben die Menschen gegen Institutionen?
    Aber ihre Rituale finden sie auch in Buddhismus den sie häufig als Wellnesangebot wahrnehmen.


    Der Grund für das wachsende Desinteresse an Kirchen scheint mir weniger darin zu bestehen dass es Institutionen sind, sondern vielmehr darin, dass sich der Zeitgeist verändert hat. Die Anpassung an die veränderten Bedingungen dürfte das Hauptproblem der Kirchen sein. Auch der Buddhismus wird im Abendland nur vereinzelt in seinen traditionellen Erscheinungen angenommen und verändert sich auch in seinen angestammten Gebieten oder verliert an Bedeutung.


    gbg:

    Der "führende" Advaita-Lehrer einer Organisation in Deutschland sprach sich gegen das Wellnesstum im Vedanta aus.


    Gegen Wellness als dem Streben nach körperlicher und geistiger Gesundheit wäre ja an sich nichts einzuwenden, der Vorwurf geht wohl dahin, dass die Lehren verflacht und verwässert werden, wenn sie lediglich aus diesen Gründen betrieben werden. Aber da die meisten Menschen weltlich gesinnt sind, sollte man sich da nicht zuviel erwarten. Die Advaita Vedanta Lehre ist übrigens auch verwässert, geradezu verfälscht worden.


    gbg:


    Wie sieht es ein Buddhist? Begrüßt ihr die softe Seite des Buddhismus für euch selbst und/oder begrüßt ihr sie auch für die "Anwerbung aus der soften Mitte"?..


    Da kann man erstmal schauen inwiefern man selber ein Buddhist ist, der sich mit allen Kräften um den rechten Weg bemüht. Aber alles was in eine heilsame Richtung geht finde ich begrüßenswert.


    gbg:


    Seht ihr eine analoge Gefahr auch für den etablierten Lama-Buddhismus (ist das korrekt ausgedrückt?) der Meister ausbildet und entlässt ohne fundierte Kenntnisse?


    Die Lehre des Buddha ist überall in Gefahr, das bringt die Vergänglichkeit und ständige Veränderung so mit sich.


    gbg:


    Und wie seht ihr den Büchermarkt? Gibt es noch anspruchsvolle buddhistische Literatur? Wie war es früher?


    Habt ihr diesbezüglich eher anspruchsvolle Bücher oder "Soft"bücher zuhause?
    Oder verzichtet ihr ganz auf Bücher?


    Das Angebot an buddhistischer Literatur wird immer besser, was die kanonischen Überlieferungen und die Kommentare betrifft. Es gibt laufend neue Übersetzungen und Erklärungen durch ernsthaft Praktizierende und Studierende. Davon kaufe ich und lese es.