Beiträge von sinn-los im Thema „satipatthana sutta“

    @Mirko, simo, ua:


    Danke, der Punkt der De-personalisierung relativiert den Ansatz der Widerlichkeit, der auf Anhaftung an negative Gefühle hinausliefe.


    Ihr habt mir sehr geholfen.


    *sich.verbeugt*



    mettaa

    mukti:

    Wenn man angesichts der Innereien des Körpers oder seiner Verwesung völlig neutrale Empfindungen hätte, dann hätte man auch keine Anziehung zur vermeintlichen Schönheit des Körpers, wäre also immer neutral dem Körper gegenüber. Dann würde es diese Übung nicht brauchen. Gewöhnlich erlebt man aber angenehme Empfindungen und Reize vom Körper, was zu Anhaftung führt, und Anhaftung führt zu Leid. Man will das Angenehme und das Unangenehme verdrängt man, daher ist es besser sich das bewusst zu machen bis man den Körper als das sieht was er wirklich ist, vergänglich, mit Leid verbunden und kein Ich oder Selbst - dann ist man wirklich neutral.



    Ok, und ist mit dem Vergleich mit nun wirklich neutralen bis positiv besetzten Lebensmitteln? :?:


    Wie ist diese Gleichsetzung zu werten/zu betrachten und nutzen?

    Liebe Leute,


    da ich heute mal wieder die Satipatthana Sutta las (im Rahmen eines Projekts der lokalen Sangha), fiel mir erneut bei der Köperbetrachtung der Abschnitt zu "Widerlichkeit des Körpers" auf, also:
    "Und weiter noch, o Mönche: da betrachtet der Mönch eben diesen Körper von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, den von Haut umschlossenen, mit vielerlei Unreinheit gefüllten: <In diesem Körper gibt es Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Darm, Weichteile, Magen, Kot, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Gewebesaft, Speichel, Nasenschleim, Gelenköl, Urin.>


    Gleichwie da, o Mönche, ein beiderseitig offener Korb wäre, gefüllt mit verschiedenerlei Körnern, wie Hülsenreis des Hoch- und Tieflands, Mugga- und Māsa-Bohnen, Sesamkörnern und enthülstem Reis. Den möchte ein Mann mit guten Augen öffnen und betrachten: <Dies ist Hülsenreis des Hoch- und Tieflands, dies sind Mugga- und Māsa-Bohnen, Sesamkörner und enthülster Reis>. Ebenso, o Mönche, betrachtet der Mönch eben diesen Körper von den Fußsohlen aufwärts und von den Haarspitzen abwärts, den von Haut umschlossenen, mit vielerlei Unreinheit gefüllten: <In diesem Körper gibt es Kopfhaare ... Urin."


    Das ist wirklich ein Abschnitt, der mich ratlos macht:
    1. Warum gleich "Widerlichkeit", also eine sehr starke Ab-/Be-wertung, wenn einfach völlig neutral bestimmte Bestandteile aufgezählt werden?
    2. Dann der anschliessende Vergleich mit superleckeren und gesunden Sachen wie Bohnen und Reis, die auch mit Küchenschrank habe und die nun wirklich nicht das Erste wären, was mir als "widerlich" einfallen würde.
    Gerade der Vergleich würde eher für mich so zu deuten sein, dass die aufgezählten Köperlichkeiten so sind, wie sind sind. Sie sind als nun-mal-so und da-seiend zu betrachten, und gerade nicht zu bewerten.


    Was meite Ihr? Bevor ich das rl im Sangha ansprechen, wollte ich mal eine andere Meinung lesen...


    Danke für Antworten! (Auch wenn ich hier selten aktiv bin, so lese ich hier sehr regelmäßig... ;) )



    Mettaa