Beiträge von Sunu im Thema „Amoralismus im Zen“

    Sprite:


    Es wird keine Entität eingeführt. Was gemacht wird, ist die Entität "Mensch" zu negieren um auf das zu stoßen, was wirklich ist. Und dieses "Wirkliche" ist keine Entität, aber der Ursprung aller Entitäten


    Warum negiert man etwas, was offensichtlich existiert und vermutet stattdessen etwas " wirkliches" dahinter? Wie kann es einen Ursprung geben, wenn es keinen Anfang gibt? Wirklich ist das was ist. Dazu gehören natürlich auch die Gedanken und Illusionen die sich jemand macht... Die Suche nach der Wirklichkeit, ist absurd , weil sie überall vorhanden ist.... Es gibt nichts anderes. Die Frage ist, ob sich jemand im Einklang mit der Wirklichkeit befindet oder ob er unnötig leidet, indem er seinen Illusionen hinterherläuft und das Ende des Regenbogens sucht. Diese Suche ist zwar wirklich, aber vergeblich.. Denn der Schatz am Ende des Regenbogens ist nicht wirklich... Wer ihn dennoch sucht, weil er die Wirklichkeit ablehnt oder weil ihm die Wirklichkeit nicht genügt, wird daran verzweifeln.


    Ich habe hier von konventionellen Wahrheiten gesprochen.... Wissenschaft bezieht sich auf nichts anderes... Überhaupt jede Wahrnehmung ist nur konventionell...auch wenn du direkt etwas siehst, ist das keine unmittelbare Wahrheit...Bis du es wahrnimmst ist z.B schon wieder Zeit vergangen.... Wenn ich Messdaten auswerten nach dem ich aufwache, ist ein längerer Zeitraum vergangen, bis ich registriere was geschehen ist, sie ist deswegen aber nicht verkehrter..Auch eine Auswertung der Messdaten erfolgt nur in Abhängigkeit zu meiner Wahrnehmung... Trotzdem ist diese Wahrnehmung konventionell korrekt. Wenn du denkst, dass du verschwindet wenn du schläfst, dann kannst du denken oder glauben, dass das die Wahrheit ist...Trotzdem ist es konventionell betrachtet eine Illusion, weil bei genauerer Untersuchung nichts dafür spricht, dass du verschwindest.

    Das ist eine konventionelle Wahrheit.... messbar und bedingt u.a. durch meine Wahrnehmung, wissenschaftliche Untersuchungen, usw. bestätigt. Gleichzeitig ist ein von der Umwelt isoliertes " ich" dadurch konventionell widerlegt.
    Eine absolute Wahrheit kann sowieso nicht begrifflich erfasst werden...Wg. Panta rhei...Und so fließt auch Wahrheit und kann nicht er- bzw. begriffen werden ( auch diese Erklärung kann nicht absolut wahr sein... weil "fließende Wahrheit" allein schon die Existenz von Zeit als etwas absolutes vorrausetzt).

    Zitat


    Nein, denn wenn dieser Austausch beständig wäre, dann wäre die "Umwelt" auch im Schlaf da...ist sie aber nicht, sie ist einfach weg


    Dein Stoffwechsel läuft auch weiter wenn du schläfst...du atmest den Kohlenstoff aus, der gerade noch Teil deines Körpers war....Die Milben in deinem Bett futtern deine Hautschuppen, die gerade noch Teil deines Körpers waren....Der Apfelbaum in Nachbars Garten baut den Kohlenstoff der mal dein Körper war zu Zucker um...DEin Nachbar nascht die Äpfel usw. usw.

    Sprite:


    Nun, du stellst dich ja in meinem Sinne nicht über andere Wesen...sondern die Wesen sind gleich, da allesamt Objekte. Doch es gibt nur ein Objekt, mit dem du tatsächlich verbunden bist, mit dem du Gefühle und Erlebnisse freischaltetst - dein Körper


    Dein Körper steht im beständigen Austausch mit seiner Umwelt und ist mit dieser untrennbar verbunden. Nur nehmen das die meisten nicht wahr. Stattdessen betrachten sie sich als vollkommen isoliert von ihrer Umwelt und bilden so ihr " Ego" aus.. Nur weil Dein Nervensystem nicht bis in" Nachbars Garten" reicht, heißt das nicht, dass Du isoliert von ihm bist....Deine Haare und Fingernägel spürst du auch nicht unmittelbar...Trotzdem würdest du sie nicht als isoliert von deinem Körper wahrnehmen, solange du sie nicht abschneidest.

    Sprite:

    Dieses "ICH" ist der Ausgangspunkt für alle Objekte. Alle Objekte erscheinen in ihm. Es ist aber weder Geist, noch Ego, noch ein "isoliertes Wesen", da es keine Wesenheit ist. Trotzdem ist die Wesenheit (z.B. Sprite) ein isoliertes Wesen, da es kein anderes Wesen gäbe, dessen Sprite sich bewusst sein könnte (Sprite sieht zwar Andere, kann sich aber ihrem "individuellem Bewusstsein" nicht bewusst sein). Die Wesenheit "Sprite" ist also vollkommen isoliert, obwohl unter Menschen.


    Wenn es ein individuelles Bewusstsein im absoluten Sinn nicht gibt, dann kann man sich dessen auch nicht bewusst sein. ... Die Bezeichnung "Sprite" gaukelt vor, dass da etwas festes wäre.. Tatsächlich ist der Sprite vor einem Moment nicht der Sprite in diesem Moment...Der Begriff Sprite ist bedingt durch die Wahrnehmung willkürlich entstanden. Dennoch ist dieser konventionelle Sprite, isoliert von anderen Menschen zu unterscheiden...Aber nicht in einem absoluten, vollkommenen Sinn, sondern wie gesagt, nur bedingt durch Wahrnehmung ect... Und diese Wahrnehmung wiederum existiert nicht isoliert von Sprite .... Überhaupt nichts existiert isoliert von Sprite, weil Sprite eben nur konventionell existiert.

    Zitat

    Im Zentrum einer physikalisch und neurobiologisch fundierten Theorie des Geistes bzw. des Bewußtseins stehen folgende Befunde: 1) Nur solche Prozesse, die in den assoziativen Arealen der menschlichen Großhirnrinde (Cortex) ablaufen, können mit Bewußtsein verbunden sein; der Grund hierfür wird im besonderen Aufbau und den spezifischen Eingangs- und Ausgangsverbindungen des assoziativen Cortex (insbesondere zum limbischen System) gesehen. 2) Das Auftreten von Bewußtsein ist an eine hinreichende neuronale Aktivität corticaler assoziativer Netzwerke gebunden, die eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Zucker über den lokalen Hirnblutfluß voraussetzt (dies nützen die bildgebenden Verfahren aus). 3) Bestimmte Bewußtseinszustände sind durch keinerlei Maßnahmen (Hirnstimulation, Pharmaka, operative Eingriffe) von bestimmten neuronalen Prozessen abzutrennen, und umgekehrt. 4) Bestimmte perzeptive, kognitive oder motorische Leistungen können nur bewußt (explizit) vollbracht werden, z.B. das Erfassen der Bedeutung komplizierter Sätze oder das Erlernen schwieriger motorischer Fertigkeiten; die unbewußte (implizite) Informationsverarbeitung ist in ihrer semantischen Tiefe und der Möglichkeit eines intermodalen Informationstransfers (d.h. von einem Sinnessystem auf ein anderes) deutlich eingeschränkt. Diese Befunde engen den Raum für mögliche philosophische Deutungen des Geist-Gehirn-Problems stark ein. Sie sind unverträglich mit jeder Art von Dualismus, indem sie zeigen, daß das Auftreten bewußter geistiger Zustände unabdingbar an bestimmte anatomische und physiologische Bedingungen im menschlichen (und wahrscheinlich auch tierischen) Gehirn gebunden sind. Ebenso sprechen sie gegen einen Epiphänomenalismus (ohne ihn logisch widerlegen zu können), indem sie zeigen, daß sich sowohl neurophysiologisch wie funktional bewußte und unbewußte Prozesse deutlich voneinander unterscheiden; bewußte geistige Vorgänge sind besondere Zustände der Informationsverarbeitung im Gehirn bei der Bewältigung neuartiger kognitiver und motorischer Aufgaben. Andererseits zwingen sie nicht zu einem starken Reduktionismus: Im Rahmen einer neurobiologischen bzw. physikalistischen Theorie von Geist und Bewußtsein kann vernünftigerweise angenommen werden, daß geistige Prozesse besondere physische Zustände sind, die eigene, nichtreduzierbare Gesetzmäßigkeiten zeigen können. Es muß nur gefordert werden, daß diese mit anderen physikalischen Gesetzmäßigkeiten verträglich sind.


    http://www.spektrum.de/lexikon…aft/geist-und-gehirn/4140

    Sprite:

    Die Bedingungen sind vollkommen gleich geblieben - es brauch GEIST um diese Worte zu denken


    Der Punkt ist, dass der Glaube an etwas vollkommen gleichbleibendes, in einer sich ständig im Wandel befindenden Welt, immer wieder enttäuscht wird. Das ist leidvoll.... Genauso wie der Glaube an ein " Nichts" in einer Welt entäuscht wird, weil es dort ein " Nichts" nicht gefunden werden kann.
    Auch Moral sehe ich deshalb nicht als etwas unveränderlichen, gleichbleibendes...Aber sie ist auch nicht unter allen Umständen null und nichtig.

    Sprite:
    Zitat

    Eine leere Leinwand ist nicht das, was ich mit Geist meine. Geist entsteht erst abhängig vom Gedanken " Geist" und Leinwand abhängig von der Vorstellung "Leinwand".


    Ja sicher, aber um das Wort "Geist" oder "Leinwand" zu kreieren, muss ja erstmal GEIST da sein (oder Bewusstsein).


    Die Bedingungen dafür sind gegeben in dem Moment in dem Du " Geist" denkst. Im nächsten Moment haben sich die Bedingungen geändert und du denkst vlt. an die Mupped Show.


    Eine leere Leinwand ist nicht das, was ich mit Geist meine. Geist entsteht erst abhängig vom Gedanken " Geist" und Leinwand abhängig von der Vorstellung "Leinwand".

    Sprite:
    Zitat

    Die Dinge sind der Geist - dein Geist und die Dinge sind völlig eins bzw. ein-und dasselbe.


    Das ist wiederum nur eine unbewiesene Behauptung. Wenn die Dinge "völlig eins seien mit dem Geist" oder sogar "der Geist sind" warum nimmt der Geist dann scheinbar Objekte (Dinge) wahr? Bist du Anhänger von Huang Po?


    die Dinge so wie Du sie siehst bestehen nur in Abhängigkeit zu deinem Geist und Dein Geist besteht nur in Abhängigkeit zu dem was Du wahrnimmst.
    Man kann nicht berühren ohne berührt zu werden.


    Würdest du in diesem Moment etwas anderes wahrnehmen, als Du wahrnimmst, dann wärst Du nicht der, der Du im Moment bist, sondern jemand anderes.
    Es gibt aber kein " würde". Du bist was du bist, weil du wahrnimmst, was Du wahrnimmst.
    Auch gibt es das was Du wahrnimmst nicht ohne Dich....weil Du es nun mal wahrnimmst... Auch hier gibt es kein " würde". Wären die Dinge ohne Dich? Gäbe es ein Universum ohne Dich? Ohne das eine Sandkorn in der Wüste? Niemand kann das beantworten, denn "wäre" "gäbe" gibt es nicht!