Beiträge von Selbst im Thema „Wahrnehmung, Bewusstsein“

    Zitat

    die Erläuterungen in den Suttas lesen


    Liebe bel, dieser Empfehlung stimme ich zu. Hier noch einmal mein Link: http://www.palikanon.com/wtb/paticcasamuppada.html


    Von da aus kann man sich einige Suttas erschließen, u. a. auch den Werdeprozess (bhava). "Wiedergeburt" möchte ich gern wie du (als jati, Geburt) verstanden wissen, das ändert aber nichts daran, dass dein Verständnis nur eines von vielen ist. Ich glaube, das wollte auch Elliott andeuten. Hier z.B. eine Auflistung von Interpretationen, die ich bei Buddhadasa Bhikkhu fand (ohne auf seine eigene Meinung eingehen zu wollen):


    Zitat

    For instance, (1) from Ignorance to Aging & Death in forward order (anuloma); (2) from Aging & Death to Ignorance in reverse order (patiloma); the forward and reverse orders of interpretation also talk about the cessation of dependent arising; (3) from contacts between the Roots and surroundings up to emergence of Consciousness, Contact, and Feeling but without mentioning Ignorance; (4) from Feeling up to suffering in Aging & Death; and the most peculiar of all, (5) simultaneous birth and cessation in one process of dependent arising such that Formation originates from Ignorance,


    von http://www.dhammatalks.net/Boo…dasa_Paticcasamuppada.htm


    Lieber Elliott, ich möchte noch ergänzen, warum ich auf die Reihenfolge und nicht die Wechselwirkung abhebe. In Bezug auf den Menschen ist es ja offensichtlich: dies alles wirkt zusammen, jedenfalls, wenn man sich über ein "Selbst" definiert. Aber "Namen" geben ist für mich, auch wenn das vom Thema wegführt, z. B. keine Eigenschaft von Tieren. Ich glaube darum, dass man durch die simple Einsicht, dass nur der Mensch als einziges Wesen den Irrtum begehen kann, der ihn dem bedingten Entstehen unterwirft, für andere ethische Bewertungen von Bedeutung sein kann (wenn z.B. angenommen wird, Leidhaftigkeit sei für alle Lebewesen vergleichbar).

    Falls ich Ellviral richtig verstehe, meint er dies: http://www.palikanon.com/wtb/paticcasamuppada.html
    (man achte hier auf das Wort "dadurch" in der Zusammenfassung des paticcasamuppada)


    Es ist m. E. nicht hilfreich, diese eindeutig aufeinanderfolgende Kette zu verdrehen. Sie muss aufeinanderfolgend sein, weil nur dann auf Alter und Sterben keine Wiedergeburt mehr folgen kann, wenn man die Kette durchbricht. Vinnana bedingt also nama-rupa. Das ist der überwiegende Tenor, und es geht auch nicht etwa um gleichzeitige Vorgänge.


    Natürlich kann eine andere Textstelle etwas anderes nahelegen, und gerade im Zen wird man sich darauf stützen wollen. Mir scheint, je nachdem wo ein Buddhist seinen Schwerpunkt in der Interpretation setzt, bildet er sich eine Meinung dazu. Im Zen sieht man diese Kette dann vielleich eher als einen Vorgang in diesem einen Leben, und sie benötigt fürs Verständnis keine weiteren Leben. Alles, unser Werden und Vergehen, geschieht dann sozusagen in diesem Moment.

    Sprite:

    Zitat

    Bewusstsein ist nie unbeständig, sondern hat immer Bestand


    In deinem folgenden Beitrag hast du das ja relativiert (kein Selbst ohne Bewusstsein), also möchte ich noch ergänzen: Bewusstein ist auch unbeständig, denn es gibt ja Bewusst(seins)losigkeit.