Beiträge von void im Thema „Meditation nicht bei schlechter Verfassung..?“

    Herzsutra:

    Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche.
    Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.


    Meditation, kann alles was so in uns ist, stärker hervortreten lassen. Bei jemand Depressiven kann das im positvsten Fall bedeuten, dass ihm auf einmal vieles an Ursachen, Anlässen und Mechanismen durchschaubar wird. Im negativen Fall kann es aber auch bedeuten, dass man tiefer in die Depression gerät und "in ein Loch fällt".


    Wenn ein Lehrer soetwas anbietet, dann sollte er ja dazu fähig sein, mit allem was passiert umgehen zu können - er hat da eine gewisse Verantwortung. Muss er, um mit so einem "depressiven Schub" umgehen zu können, nicht selber eine gewisse psychologische Ausbildung mitbringen? Und macht es für ihn, wenn er das nicht kann ( oder es nicht absehen kann) nicht Sinn, da jemand abzuweisen?


    Ich frage mich, ob es da nicht auch grosse Unterschiede gibt? Und für jemand Deprssiven villeicht bestimmte buddhitische Ansätze, die auf Freundlichkeit und Achsamkeit fokusieren nicht besser sind als andere? Wurde nicht gerade die Achtamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) auch im Bezug auf Depression erforscht? Wenn Depression so viel mit einer "Grübelschleife" zu tun hat, wie in dem Faz-Artikel behauptet, dann kann ich mir vorstellen, dass Achstamkeit da hilft.


    Während ich mir vorstellen kann, dass manche im Buddhismus kommen häufig vorkommende Themen, wie Leid, Tod und Vergänglichkeit jemand tiefer runterreissen können. Eben in eine "Grübelschleife" über Unbeständigkeit und Tod.


    Auf der anderen Seite habe ich komischwerweise auch depressive Menschen getroffen, bei denen das umgekehrt war, und bei denen die Beschäftigung mit Leid, Tod und Vergänglichkeit zu eine Art Trost geführt hat. Und die sich inmitten von lachenden fröhlichen Menschen viel "abgeschnittener" und trostloser fühlten als inmitten von Subkulturen, die sich intensiv mit Tod und Vergänglichkeit auseinandersetzten - seltsam.


    Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, manche Depressive sind überhaupt nicht die fragilen Wesen, als denen sie Aussenstehenden erscheinen, sondern Leute die unter extremen Bedingungen zu Überlebenskünstlern geworden sind, von denen man als Nicht-Depressiver viel lernen kann.


    Mir fällt auf, wie wenig ich über Depression weiss.