Herzsutra:
Ich habe schon öfters gehört, dass man bei schlechter seelischer Verfassung nicht meditieren soll. Also bei Depressionen und psychischer Erkrankung soll gar nicht meditiert werden. Stimmt es - wer weiß was?
Eine Bekannte von mir, wollte neulich an einer Meditation teilnehmen- so eine öffentliche. Sie hat dann erzählt, dass sie an Depressionen leidet. Der Veranstalter, oder der Meditationslehrer hat ihr dann gesagt, dass sie leider nicht an der Meditation teilnehmen dürfe.
Was hat es damit auf sich?
Ich befinde mich z.Zt. auch in einem seelischen Tief und frage mich, ob es gut ist zu Meditieren.
Kommentar zum Beispiel:
Vermutlich sagt ein solcher Meditationslehrer so etwas, weil er nicht die Verantwortung übernehmen möchte, wenn die depressive Person sich danach etwas antut und es dann heißt, sie habe es sich in Folge der Meditation mit jenem Lehrer angetan. Man könnte es so formulieren, dass der Lehrer seiner Verantwortung nachgekommen ist. Für mich bedeutet dies nur eins: Der Lehrer ist sich seiner Sache/Methode nicht sicher. Solch jemandens Anweisungen beherzigte ich keinesfalls. Ein guter die buddhistische Methode Lehrender wüsste für eine Person mit depressiver Verstimmung eine bessere Vorgehensweise, als sie einfach nicht an der Veranstaltung teilnehmen zu lassen.
wegen Deiner Frage:
Ich kann nur aus meinem Nähkästchen plaudern, und das ist voller diagnostizierter depressiver Episoden, leicht bis mittelschschwer.
Nach dem, wie ich buddhistische Meditation gelernt habe, spricht absolut nichts dagegen, in diesen Phasen zu meditieren. Ganz im Gegenteil. Falls es gelingt sich dafür zu motivieren, hilft buddhistische Meditation sogar, sie besser zu durchschreiten.
Falls es aber Teil der Meditation sein sollte,
dass man die vorhandenen Gefühle unterdrückt oder wegdenkt oder sonst irgendwie nicht zulassen darf -
dann kann man sich darauf gefasst machen,
dass sich die vorher nicht zugelassenen Anteile hinterher sogar noch verstärkt den Raum nehmen.
Ich hoffe, ich konnte helfen. Frag einfach, wie gesagt, ich habe seit vier Jahren Erfahrung mit diagnostizierten depressiven Episoden und Meditation, und in dem Zusammengag eben auch mit Therapeuten und Meditationslehrern.
Übrigens beide, Meditationslehrer wie Psychotherapeut, befürworten das Meditieren während depressiver Episoden.
Herzliche Grüße