Die Disksussion scheiet auf die Frage hinauzulaufen, ob der Buddhismus etwas was sich gegen Faschismus richtet?
Für mich gibt es da folgende Skala von Antworten:
- Faschismus ist ja ein Kult des kollektive Egos,. Nicht umsonst hiess Leni Riefenstahls Film über Hitler "Triumph des Willens!" Das eigene Wollen soll druchgesetzt werden, auch wenn das heisst, den anderen vollständig auszbeuten und zu vernichten. Wenn der Buddhismus ein "Verlöschen des Willens" anstrebt, bei dem die Grenze von ich und anderem verschwindet, so ist Buddhismus in gewisser Weise das Gegenteil von Faschismus. Im Edlen achtfachen Pfad werden fortwährend Modell der Kooperation im Denken und Handeln solchen der Ausbeutung (töten, bestehlen, belügen) entgegengesetzt. So wie Buddhismus bedeutet unseren indivduellen Narzissmus zu überwinden, muss Gier, Hass und Verblendung auch auf kollektiver Ebenen entgegengeschritten werden.
- Aber es gibt eine andere Seite am Buddhismus, bei dem das Verlöschen des eigenen Willens gleichzeitig ein fatalistisches Akzeptieren des Status Quo ist. Man steigt zwar aus dem Spiel aus und begibt sich auf die Tribüne, aber man ändert die Regeln des Spiels nicht. Samsara bleibt Samsara nur dass der Bhikku dem entsagt hat: Füchse schlagen Hasen, Könige versklaven Nachbarvölker. Mir kommt es so vor, als sei Buddha Shakyamuni der Politik gegenüber eher indifferent gewesen. Was aber auch einfach an dem damaligen Gesellschaftsbild lag, wo man das politische System nicht als etwas veränderbares ansah, sondern als etwas quasi natürlich Gegebenes - eine Haltung die heute als konservativ bis reaktionär gilt.
- Als der Buddhismus unter Ashoka Staatideologie wurde, begann man das staatliche Wohl und das Gemeinwohl parallel zu setzten und in Formen sakraler Herrschaft zu verfallen (Chakravartin-ideal) In so einer Denkweise verschwimmen sakrale und politische Macht. Der einzelne opfert sein kleines Ego, damit das kollketive Ego ( das mit Avalokethsavara gleichgesetzt wird) blüht und gedeiht. Auch im japanischen Militarismus wurde das Bodhisattva-Ideal bemüht, um zur Aufopferung für Buddha und Vaterland zu motivieren. Von daher gibt es heute einige Buddhisten, die im modernen individualismus eine "Herrschaft des Selbstes" sehen und deswegen entscheiden anti-modern und anti-demokratisch sind.
Von daher hätten wir innahlb des Buddhismus eine egangierten, einen konservativen und einen reaktionäre Haltung.