Beiträge von void im Thema „7 Jahre in Tibet: Beispiele für den Buddhismus.“

    Die Disksussion scheiet auf die Frage hinauzulaufen, ob der Buddhismus etwas was sich gegen Faschismus richtet?


    Für mich gibt es da folgende Skala von Antworten:


    • Faschismus ist ja ein Kult des kollektive Egos,. Nicht umsonst hiess Leni Riefenstahls Film über Hitler "Triumph des Willens!" Das eigene Wollen soll druchgesetzt werden, auch wenn das heisst, den anderen vollständig auszbeuten und zu vernichten. Wenn der Buddhismus ein "Verlöschen des Willens" anstrebt, bei dem die Grenze von ich und anderem verschwindet, so ist Buddhismus in gewisser Weise das Gegenteil von Faschismus. Im Edlen achtfachen Pfad werden fortwährend Modell der Kooperation im Denken und Handeln solchen der Ausbeutung (töten, bestehlen, belügen) entgegengesetzt. So wie Buddhismus bedeutet unseren indivduellen Narzissmus zu überwinden, muss Gier, Hass und Verblendung auch auf kollektiver Ebenen entgegengeschritten werden.



    • Aber es gibt eine andere Seite am Buddhismus, bei dem das Verlöschen des eigenen Willens gleichzeitig ein fatalistisches Akzeptieren des Status Quo ist. Man steigt zwar aus dem Spiel aus und begibt sich auf die Tribüne, aber man ändert die Regeln des Spiels nicht. Samsara bleibt Samsara nur dass der Bhikku dem entsagt hat: Füchse schlagen Hasen, Könige versklaven Nachbarvölker. Mir kommt es so vor, als sei Buddha Shakyamuni der Politik gegenüber eher indifferent gewesen. Was aber auch einfach an dem damaligen Gesellschaftsbild lag, wo man das politische System nicht als etwas veränderbares ansah, sondern als etwas quasi natürlich Gegebenes - eine Haltung die heute als konservativ bis reaktionär gilt.



    • Als der Buddhismus unter Ashoka Staatideologie wurde, begann man das staatliche Wohl und das Gemeinwohl parallel zu setzten und in Formen sakraler Herrschaft zu verfallen (Chakravartin-ideal) In so einer Denkweise verschwimmen sakrale und politische Macht. Der einzelne opfert sein kleines Ego, damit das kollketive Ego ( das mit Avalokethsavara gleichgesetzt wird) blüht und gedeiht. Auch im japanischen Militarismus wurde das Bodhisattva-Ideal bemüht, um zur Aufopferung für Buddha und Vaterland zu motivieren. Von daher gibt es heute einige Buddhisten, die im modernen individualismus eine "Herrschaft des Selbstes" sehen und deswegen entscheiden anti-modern und anti-demokratisch sind.


    Von daher hätten wir innahlb des Buddhismus eine egangierten, einen konservativen und einen reaktionäre Haltung.

    Yofi:

    Wenn jemand eine Botschaft rüberbringt, was macht mehr Sinn - sich mit dem Inhalt der Botschaft zu beschäftigen, oder sie zu ignorieren und alle möglichen Informationen über Persönliches und Privates des Boten zu sammeln? Das ist in meiner Vorstellung Ignoranz, die sich dadurch auszeichnet, dass man außer der eigenen Anschauungen keine anderen zulässt. Wie wenn man behaupten würde ganz allein auf der Welt zu sein wenn man sich nur fest genug die Ohren zu hält und die Augen schließt.


    Ich möchte nochmal betonen, dass ich das mit dem Nazi-Hintergrund nur deswegen aufgebracht habe, weil es ja in so einer Arbeit naheliegt, da das traditionelle Wertesystem der Tibeter mit dem der Begsteiger zu kontrastrieren. Und da wäre es ja ein technischer Fehler, ihnen weil sie aus dem Westen kommen, desegen ein liberales, individualistisches Denken zu untertstellen. Ein Fehler denn man vermeiden sollte. Mir ging es wirklich darum, dass da morgen eine gute Arbeit abgegeben wird, und nicht darum, Heinrich Harrer anzugreifen.

    Elke:

    Ja, man kann sich im Nachhinein immer leicht das Maul zerreißen über Parteizugehörigkeit im Dritten Reich. Offensichtlich hat Harrer seine Verirrung erkannt und meines Wissens nach hat er sich ansonsten nichts zuschulden kommen lassen.


    Mir war das nur in dem Zusammenhang wichtig, wenn man in so einer Arbeit die Werte der unterscheidlichen Kulturen vegleicht. Nomalerweise würde man ja sowas schreiben, wie "Die tibetische Gesellschaft der die beiden Bergsteiger da begegneten war sehr traditionell , autoritär hierarachisch und der Dalai Lama wurde nahe gottgleich verehert. Was für die Westler, die ja aus einer indivdualistischen, liberalen Gesellschaft kamen, befremdlich und mittelalterlich anmutete". Und das zu schreiben ist natürlich ein grober Fehler, wenn man bedenkt, dass der Westen aus denen die kamen, das tausendjährige Reich war,wo Ehre, heilige Blutfahnen und Führerkultur herrschte, gegen die Tibet dann eher locker und liberal war. Das ist wichtig.

    Alltibasu:

    Hey uhltak, das ist genau das was ich meine: ''Man erkennt etwas von der Philosophie des Buddhismus im Handeln und Denken der Figuren...''. Es geht mir darum, wie diese Menschen in ihrem Verhalten den Buddhistischen Glauben wiederspiegeln. Dabei brauch ich unbedingt Hilfe...
    Hallo Sohei. Ich muss das ganze für das Fach Werte und Normen machen. Freiwillig gemeldet habe ich mich mehr oder weniger. Durch eine zwei kann meine Note (abschl.Kl.10) noch auf eine 1 rutschen (da ich im Moment auf 1,62 stehe), und meine Lehrerin hat mir das eben Angeboten. Ich muss es bis spätestens Montag erledigen, besser wäre natürlich morgen früh. Zum Umfang kann ich nur sagen; es sollte definitiv nicht zu kurz werden. 3-5 Seiten hatte ich eingeplant. Über den Buddhismus habe ich - wahrscheinlich vergleichsweise mit euch - nur Laien Kenntnis.. (einige Normen, beispielsweise)


    Ich glaub das Thema ist in der Form sehr schwierig zu beantworten. In dem Film stehen ja erstmal westliche Werte und Normen *verköpert in den beiden Bergsteigern und die Werte der traditionellen tibetischen Gesellschaft gegenüber. Über das Aufeinanderprallen dieser Welten und ihrer Werte könnte man ja relativ einfach was schreiben. ( wobei ja Harrer überzeugter nationalsozialst war, seine Werte also gar nicht mal so westliche/individualistisch waren)


    Was dagegen eine Mammutaufgabe ist, das innerhalb der tibetischen Kultur die Sachen auseinanderzudröseln, also was da jetzt originaär buddhitisch ist und was nur so eine Sitte oder eine Aberglaube ist oder einfach den traditionellen Gebräuchen so eine Feudalgesellschaft entspricht. Weil da alles stufenlos ineinander übergeht kriegt man das sehr schwer auseinander und man müsste schon ein Religionswissenschaftler und Tibetologe sein, um das hinzkriegen. Von daher würde ich es irgendwie vermeiden, das auseinander zu dividieren.


    Und das würde ich am Anfang so klarstellen: Also sich nicht auf irgendeinen ursprünglichen Buddhismus beziehen sondern auf den real exitierenden, traditionellen, tibetischen Buddhismus. Und dann z.B auf den Orden der Gelbmützen (Gelug-Schule) denen der Dalai Lama ja angehört, und welche Bedeutung die Klöster und Mönche da hatten und wo z.B im Film rüberkommt, wie sehr die Mönchen von den normalen Leuten verehrt wurden. Und dann z.B Stellen raussuchen, wo diese Verehrung von Mönchen und Klöster rüberkommt. Und genauso kannst du Stellen suchen, wo die enorme Verehrung die dem Dalai Lama entegegengebracht wird, vorkommt. Und dann kannst du auf die Bedeutung der Position des Dalai Lamas selber, eingehen und dass der als Verkörperung des Buddhas Avalokiteshvara gesehen und verehrt wird. Und um das zu erklären, brauchst du ja einige Seiten.


    Wenn du ganz von dem konkrten, tibetischen Buddhismus dieser Zeit ausgehst (und von da aus villeicht etwa in die Tiefe) bist du sicher, wenn du aber versuchst bei den buddhistschen Basics anzufangen wird es eher sehr schwer.