Beiträge von Adsartha im Thema „Wohin gehöre ich? Wie fandet ihr euren Weg?“

    Ich bin immer noch überwältigt von der Vielzahl der Antworten und der unglaublich vielen Anregungen die hier stehen.


    Aber ich möchte natürlich auch die Fragen beantworten, die gestellt werden.


    Um was geht es mir eigentlich?
    Es geht mir nicht um Erleuchtung. Es geht mir darum möglichst in jedem Augenblick meines Lebens bewußt zu sein. Aufmerksam zu sein. Nicht nur während der halben Stunde die ich am Tag meditiere (ich versuche es auszuweiten und auch morgens mit in den Tagesablauf zu nehmen). Sondern bei jeder Handlung. Im jetzt zu sein.


    Ich habe mich nach dem Anhören von "Zen-Geist - Anfängergeist" die folgenden Abende zu Zazen hingesetzt (entschuldigt, ich tue mir mit der richtigen Verwendung der Wörter noch schwer. Falls unklar ist, was ich meine, bitte nachfragen).
    Und es war allein von der Meditationspraxis schon mal eine gänzlich andere Erfahrung als die Vipassana Meditation.


    Während ich nach meiner Vipassana Meditation tiefenentspannt war und nach dem Standortwechsel Richtung Bett innerhalb weniger Minuten tief und fest schlief, ließ mich Zazen hellwach und konzentriert zurück. So dass mir das Einschlafen danach erst ein mal schwer fiel.
    Das soll aber erst mal keine Wertung sondern nur eine Feststellung sein.

    Vielen dank noch mal, vor allem Sudhana, für die ausführlichen Antworten.


    Die Vietnamesen in meiner Nähe hatte ich auch schon gefunden, aber das was ich im Netz fand, klang für mich nicht so "offen für nicht-Vietnamesen". ;) Kann aber auch eine reine Interpretation von mir sein.


    Sudhana hat völlig richtig erkannt, dass mich am "christlichen Zen" das christliche etwas stört, oder viel mehr irritiert.


    Ich habe (erstmal) nichts gegen das Christentum. Ich bin selbst mehr oder weniger protestantisch aufgewachsen, stets neidisch auf meine katholischen Cousins und Cousinen schielend, bei denen alles viel bunter, toller, ritueller war. Die hatten Kommunion und das viel früher, die hatten Palmsonntag für den gebastelt wurde, da gab es Rosenkränze und selbst das Konzept der Beichte gefiel mir.


    Aber vielleicht bin ich da echt ein wenig vom Vipassana geprägt, wo ich einfach das Gefühl hatte dass es wirklich reduziert aufs wesentliche ist und alles bunte, ablenkende, glänzende aussen vor lässt. Und gerade weil ich mich eigentlich vom bunten, gänzenden angezogen fühle, möchte ich es meiden. Klingt das für irgendwen verständlich?


    Beim Diamantwegzentrum irritierte mich, dass der vortragende Gast-Lehrer (der an sich nicht unsympathisch war) vor dem Vortrag erst noch eine Rauchen ging. Und dass fürs gemeinsame Frühstück am nächsten Tag der Einkauf von Wurst geplant wurde. Das soll nicht wertend sein.
    Aber aus den Vipassana Retreats heraus hielt ich es irgendwie immer für selbstverständlich, dass nicht Töten, auch Tiere beinhaltet und eine Sucht eher auch nicht so optimal ist. Vielleicht war es für mich alles zu weltlich und ich hätte es mir asketischer, entrückter vorgestellt.
    Auch wurde während des einführenden Vortrags erwähnt, dass Drogen schlecht sind, aber Alkohol und Rauchen sei ok. Da tue ich mir echt schwer mit. Kann es aber letztendlich doch bei jedem für sich selbst belassen und für mich meinen Weg gehen, wie es mein Verständnis von Leidminimierung ist.


    Noch eine Frage, weshalb ist Hinnerk Polenski denn nicht zu empfehlen?


    Viele Grüße

    Vielen Dank für eure Antworten und Links. Es gibt in meiner Nähe (bei Ravensburg) um genau zu sein, doch mehr als ich ergoogelt hatte.
    Da werde ich erst mal durchstöbern und mir Termine anschauen. Die Frage nach EC wurde ja schon beantwortet. Ok, es sind 1:20h von mir aus. Für jede Woche etwas weit, aber für immer wieder mal gut machbar.
    Sowie Buchenberg auch.


    Vielleicht müsste ich im Diamantweg Zentrum noch ein paar mal vorbei schauen. So viel Zeit zum Austausch gab es beim ersten Abend dann doch nicht.


    Auf jeden Fall helfen mir eure Antworten schon mal ein ganzes Stück weiter.

    Hallo zusammen,


    ich möchte mich kurz vorstellen bevor ich mit meinem Anliegen herausplatze.


    Obwohl ich bei meinen 3 Vipassana Retreats, die ich ich den letzten Jahren besucht habe, zwar immer den Buddhismus irgendwie gestreift habe, hat es doch noch einige Jahre gedauert, bis ich mich wirklich angesprochen fühlte (lange lange nach dem letzten Retreat) und das Gefühl hatte, dass hier mein Weg liegen könnte.


    Eigentlich führt mein Weg über die Meditation hierher. Trotz der Vipassana Aufenthalte, die ich für mich als sehr wertvoll erachte, gelang es mir nie Meditationspraxis auch nur eine Woche danach konsequent in meinen Alltag einzubauen.
    Bis ich neulich das erste mal in meinem Leben aus mir heraus das Bedürfnis zu meditieren verspürte. Und mit seit dem jeden Abend eine halbe Stunde bis Stunde für die Meditation Zeit nehme.


    Auf der Suche nach Austausch landete ich u.a. hier und begann auch mich in der Theorie mit dem Buddhismus zu beschäftigen. Ich besuchte das Diamantweg-Zentrum in der nächsten Stadt für einen Einführungsvortrag und fühle mich bei diesem Weg hin und hergerissen. Was ich aus meiner Vipassana-Praxis kenne ist so "aufs wesentliche reduziert", dass es mich beim Diamantweg dann schon fast wieder an das Christentum erinnert mit den Bildern des Lamas und des Karmapas an der Wand, mit den verschiedenen Buddha"erscheinungen", Visualisierungen und so weiter.
    Als einer der Anwesenden von einem Mitglied der Sangha sprach und meinte "Das ist der xy, der kam über Zen hierher. Für mich wäre das ja nix, die ganze Zeit vor ner Wand zu meditieren." dachte ich spontan, dass das aber genau die Art und Weise ist, wie ich mir Meditation vorstelle.


    Aus dem was ich bisher im Vipassana für mich lernen konnte, würde es mich spontan viel stärker zum Zen ziehen, aber hier ist das nächste Dojo noch weiter weg und mir ist bis heute noch nicht klar, wie wichtig die Sangha ist. Auch hier im Forum las ich unterschiedliches darüber.
    Ich möchte nicht das tun, wovor immer wieder gewarnt wird, nämlich in den verschiedenen Richtungen zu shoppen und mir überall das was mir gefällt rauszupicken.


    Woher wusstet ihr was eure Richtung ist?
    Der Diamantweg mit einem Zentrum in der Nähe und das EC ist auch nicht allzuweit von mir weg böte da sicher mehr Kontakt zu anderen.


    Vielen Dank und liebe Grüße