Beiträge von void im Thema „Sich Verlieben“

    Sherab Yönten:

    Das Gefühl, sich in eine andere Person zu verlieben, ist von mehreren Faktoren abhängig,
    aber gewiss nicht nur von einer reinen intellektuellen Sichtweise oder gar vom eigenen Willen


    In der normalen Betrachtungsweise ist ja da zuerst einmal ein Wille aus dem heraus man dann plant und handelt. Aber ich glaube, dass das oftmals eine Fiktion ist. Man besteht aus einer Vielzahl widerstrebender Regungen und Impulse aus denen heraus man handelt. Und erst im nachhinein konstruiert man aus den eignen Handlungen eine konsistente Ich-Geschichte, in der statt einem Rudel an Impulsen und widerstrebenden Regungen nur noch ein einzelner Handlungsträger auftritt. Und diese Ich-Geschichte ist vor allem in der Kommunikation mit anderen wichtig.


    Indem man beschliesst, welchen der eigenen Handlungen und Wünsche man zu seinem Willen erklärt konstruiert man sich also im Nachhinen selbst.


    Wenn du betrunken einen Hochzeitantrag gemacht hast, musst du dir am nächsten Morgen überlegen, ob du sagst dass du das gar nicht wolltest und nur der Alkohol aus dir gesprochen hat. Oder ob befreit von intelktuellen Erwägungen endlich das Herz gesprochen hat. Indem man sich mit der jeweiligen Regung identifiziert, erklärt man sie zu seinem Willen.

    Sherab Yönten:
    void:

    Indem ich dem Impuls nicht nachgebe habe ich das Hungergefühl unter Kontrolle.


    Also ich weiß nicht ob man das Kontrolle nennen kann. Auch wenn ich nichts esse, ist das Hungergefühl ja noch immer da.
    Und so ähnlich dürfte es sein mit dem Gefühl des "sich verlieben". Das Gefühl kommt, aus welchen Gründen auch immer, und dann verschwindet es wieder. Man darf nur nicht den Fehler machen, mit diesem Gefühl, bestimmte Vorstellungen zu verbinden oder gar daran anzuhaften.


    Eigentlich ist es wie mit Gedanken. Auch sie kommen und gehen ganz unerwartet.


    Ah, du verbindest mit dem Wort Kontrolle also sowas wie "Zwang ausüben"? Also dass man versucht, Hunger und Sexualität möglichst zu ellminieren? Ich habe damit mehr gemeint, dass man sich nicht zum Diener seiner Impulse macht, sondern das letzte Wort behält.

    citröen:

    Hormone kontrollieren kann man nicht.)


    Ich bin z.B gerade etwas hungrig. Trotzdem fange ich jetzt nicht an irgendwelche Süßigkeiten zu essen sondern warte bis zur Mittagspause. Indem ich dem Impuls nicht nchgebe habe ich das Hungergefühl unter Kontrolle. Dazu muss ich nicht fähig sein, meinen Hunger wegzudenken.


    Und genauso erwarte ich von Leuten, dass sie ihre sexuellen Gefühle unter Kntrolle haben und nicht rumstalken und sexuell belästigen. Und ich erwarte von ihnen das sie dazu der Person aus dem Weg gehen müssen.


    Die Argumentation: "Ich konnte nicht anders, die Hormone kamen über mich" ist so ne bilige Triebtäter-Ausrede. Seine Impulse zu bezähmen ist kein Hexenwerke. Sogar eine Maus achafft es, ihren Hunger nach dem Käse zu unterdrücken, wenn die Katze rumschleicht.

    Sherab Yönten:

    Das Gefühl, sich in eine andere Person zu verlieben, ist von mehreren Faktoren abhängig,
    aber gewiss nicht nur von einer reinen intellektuellen Sichtweise oder gar vom eigenen Willen
    (abhängiges Entstehen). Die Hormone spielen verrückt u.s.w.


    Oder kann man es doch in irgendeiner Form "kontrollieren" ?


    Man hat ja immer die "Liebe auf den ersten Blick" im Kopf, aber ich glaube Verlieben ist ja im Allgeminen etwas, was in Schritten geschieht. Die erste Stufe ist wohl, dass man jemanden den man sonst eher als neutral wahrnimmt, als anziehend und attraktiv und deswegen als mögliches Ziel der Balz ansieht. Und zunächst ist das ja nur als Möglcihkeit im Raum und es reichen kleinste Anlässe um die rosaroen Schleier zu vertreiben. Also wenn man z.B erfährt, dass die Angebetete seltsame Marotten oder Ansichten hat. Es ist ja auch normal, dass man für jemanden eine erotische Zugenigtheit empfindet, aber gleichzeitig weiss, dass das realistischerweise nirgendwohin führt.


    Man braucht nicht die Gefühle zu kontrollieren, sondern nur inwieweit man ihnen Raum gibt und ihnen folgt.