Beiträge von void im Thema „Verständnisproblem“

    Dings:

    Was ist gut und was ist Böse? In meinen Augen war und ist es noch immer Ansichtssache. Hier mal ein Bsp: Einer klaut etwas von reichen weil die es ja zu genüge haben. Ein Anderer sagt wiederum das ist falsch und böse. Beide haben recht. Jeder urteilt über den anderen und beide sind von ihrer Sache überzeugt. .


    Als das Christentum in die römische Welt kam, kam es in eine Umgebung in der die Elite der Gesellschaft sehr juritisch dachte und so bekam auch das ethische Denken im Christentum so einen juritischen Drall: Wann ist jemand zu veruteilen, wann ist er freizusprechen, wann ist er mündig und wann unmündig?


    Im Buddhismus denkt man nicht so juritisch, gesellschaftich sondern man schaut eher auf die Motivation die jemand hat. Ist die Motivation wohlwollend und selbstlos oder doch egoistisch. Und das kann ja wie in deinen Beispielen sehr durchmischt sein. Der eine liegt zwar richtig darain, dass Ungerechtigkeit vorliegt, aber dann denkt er doch eher an sich, statt an diejenigen zu verteilen die gar nichts haben. Und der andere tut recht daran das steheln zu veurteilen, liegt aber falsch darin, seine Ungerechtigkeit nicht auch als eine legitime Form des Stehlens ebenso scharf zu kritisieren.


    Die Frag, wer recht hat, ist eher sowas juritisches. Und man kann sich ja daran einig werden, dass gelebte Grosszzügigkeit auf beiden Seiten richtig wäre und der Versuch alles für sich zu behalten, egal ob jetzt druch Diebstahl oder soziale Ungerechtigkeit, schlecht ist.


    Dings:

    Anderes radikaleres Bsp: Jemand sitzt im Gefängnis weil er einen Mord begannen hat. Für ihn war der Mord absolut korrekt, für die anderen (Gericht, Angehörige) jedoch nicht. So wohl der Dieb, als auch der Mörder kann sein Spiegelbild mit erhobenen Hauptes betrachten. Ergo, es kann niemand (die wenigstens) vollkommen Objektiv über sich selbst richten. Wer entscheidet also letztlich, ob ich ein guter Mensch bin oder wer nicht.


    Es hilft wirklich, auf die Motivation zu schauen. Das man etwas "als korrekt ansieht", sagt ja nichts über die Motivation aus. Die häufigsten Motive für Mord sind Habgier, Besitzstandwahrung, Existenzangst, Eifersucht, blinder Hass und verletztes Ehrgefühl. Und wenn man da sein Spiegelbild mit erhobenem Haupt betrachten kann, was bestätigt einen da? Der Stolz, ein richtiger Mann gewesen zu sein, die Ehre der Familie verteidigt zu haben, für die Revolution getötet zu haben usw. In Spiegel lauern manchmal scheussliche Dinge.