Beiträge von Monikadie4. im Thema „Sutta gesucht für grantige Leute“

    Hallo Yofi,
    ich habe mir den ganzen Thread nochmal durchgelesen - auch mit anderer Betonung - und kann keinerlei Reaktion auf Dich erkennen, die diese Aussage rechtfertigt


    Zitat

    Die Art, wie hier auf meine Bemerkung reagiert wird, ist auch wieder eine Aussage über euere persönlichen Probleme, denn was man bei den anderen mit Vehemenz bekämpft oder einem missfällt, ist immer ein Teil von einem selbst, das man bemüht ist zu verdrängen. Darum ist es besser an den eigenen Problemen als an denen der anderen Leute zu arbeiten.


    Das kann sich nur um ein Missverständnis handeln.
    _()_ Monika

    void:

    Weil ich weiss, dass Monika nicht so denkt, glaube ich aber nicht, dass das so gemeint ist


    Das ist mal eine Aussage, die mich wirklich freut, Void. Immer wieder gehe ich von der - offenbar falschen - Voraussetzung aus, dass Usern, die hier jahrelang mitschreiben, sich offenbaren und auch korrigieren, nicht gleich schlechte Beweggründe unterstellt werden.


    Nein, so habe ich es wirklich nicht gemeint.


    Zitat

    Der Punkt ist doch: Nur weil das auch für Yofi gilt bedeutet es ja nicht, dass es für dich oder mich nicht gilt. Gerade weil wie einnader gegenseitig undere verdrängten Anteile repräsentieren, ist ein Frieden schliessen mit dem anderen auch immer ein Frieden schliessen mit einem selbst. Jungs Idee mit den Schatten ist eine wirklich weise Idee- egal in welcher Stadt.


    Ja, darüber habe ich schon oft berichtet, das ist ja auch der Grund, warum ich es hier lehrreich finde. Die Schattenidee von Jung ist mir hinreichend bekannt. An meinem eigenen Schatten arbeite ich schon 25 Jahre. Und ich bin dankbar, wenn mir gesagt werden kann, wie er sich gerade zeigt.
    Wenn sich hier ein Schatten gezeigt hat, dann der, dass ich im Grunde genau so empfinde wie Yofi. Der Beitrag hätte auch von mir sein können, wenn ich nicht gerade eine andere Perspektive gehabt hätte. Ich habe also meinem Schatten geantwortet und natürlich wieder was dazu gelernt.


    Nochmals Danke Void für das Geraderücken.
    _()_ Monika

    Yofi:

    Ich lebe hier in meiner Stadt und die Art, wie du das hinterfragst, ist für mich ein Beispiel für solche Rede, die man sich entweder nicht verkneift um authentisch zu wirken, oder die man frei in den Raum stellt weil man sich nicht im Griff hat und über die Wirkung seiner Worte nicht nachdenkt.


    Okay, ich wähle die letzte Möglichkeit. Ich habe über die Wirkung nicht nachgedacht bzw. mir war nicht klar, was Du daraus machen könntest.
    Um mit Deinen Worten weiter unten zu "sprechen", habe ich meine "Gefühle nur frei kanalisiert".


    Zitat
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    Yofi: Sie stehen zu ihren Gefühlen,


    Ich: :lol: Ich behaupte, die meisten kennen ihre Gefühle nicht einmal.


    Zitat

    Yofi: Wenn man den anderen derart emotionsgeladen wie du es tust etwas unterstellt, ist es immer ein Hinweis auf das eigene, unverarbeitete Problem.


    Merkwürdig, dass Du meine Emotionen herauslesen kannst. Da ich von den "meisten" schreibe, halte ich meine Unterstellung für richtig, denn sie entspricht meiner Erfahrung. Aufgrund der Arbeit meiner Tochter habe ich erfahren, dass ihre Patienten sich ihrer Gefühle äußerst selten bewusst sind, darunter sind auch scheinbare "Grantler", deren medizinischer Hintergrund häufig Depressionen sind.


    Zitat

    Das muss man nicht einmal behaupten, weil das als ein Funktionsschema bekannt ist. Weiterhin ist bekannt, dass Kinder sehr früh lernen, ihre Gefühle zu unterdrücken, weil sie für ihre natürliche Reaktionen bestraft werden oder man anderweitig missmutig auf sie reagiert. Der Wunsch eines Kindes ist geliebt zu werden, und auch wenn es dafür seine Gefühlslage unterdrücken muss, wird es sich seiner Umgebung in den meisten Fällen anpassen, was nicht immer ohne Folgen für sein gesamtes Erwachsenenalter bleiben muss. Außerdem beeinflusst diese Konditionierung nachhaltig sein späteres Innenleben.


    Ja, das kann ich - auch aus der Praxis meiner Tochter, die Schmerztherapeutin in einem Krankenhaus ist - bestätigen.


    Zitat

    Jemand, der seine Gefühle (Grantigkeit) frei kanalisiert, handelt sicher nicht richtig, aber er hat den Vorteil gegenüber jemandem, der sich anhand seiner sozialen Angst oder aufgrund seiner Berechnung verstellt. Er bleibt zumindest seiner Gefühlslage treu und belügt aus Eigennützigkeit weder sich noch andere.


    So habe ich das nicht verstanden. Vielen Dank, dass Du Deinen Beitrag nochmal genauer erklärst.


    Zitat

    Die Art, wie hier auf meine Bemerkung reagiert wird, ist auch wieder eine Aussage über euere persönlichen Probleme, denn was man bei den anderen mit Vehemenz bekämpft oder einem missfällt, ist immer ein Teil von einem selbst, das man bemüht ist zu verdrängen. Darum ist es besser an den eigenen Problemen als an denen der anderen Leute zu arbeiten.


    Die Art, wie Du auf "uns" (wer eigentlich?) reagierst "ist auch wieder eine Aussage über Deine persönlichen Probleme, denn was man bei den anderen mit Vehemenz bekämpft oder einem missfällt, ist immer ein Teil von einem selbst, das man bemüht ist zu verdrängen. Darum ist es besser an den eigenen Problemen als an denen der anderen Leute zu arbeiten".


    Also schließen wir doch einfach den Thread, oder? - denn es geht ja um andere Leute.


    _()_

    Yofi:


    Die Gesellschaft sowie unsere gegenseitige Konkurrenverhältnisse sind darauf ausgerichtet, alles, was als ausgeartet scheint, aufgrund der sozialen Ängste aus dem Bewusstsein zu verdrängen, und wenn man ehrlich ist, wecken Menschen, die sich diesem Zwang entziehen und als grob wirken, in uns auch einen gewissen Neid.


    Ist das Deine Meinung, Yofi? Wenn ja, wo lebst Du denn?
    Allein die Aussage: ...wenn man ehrlich ist ... ist fragwürdig. Wen meinst Du damit?


    Natürlich gibt es Menschen, die dabei Neid empfinden, aber das sind Menschen, die sich selbst noch nie hinterfragt haben, alle möglichen Informationen der Boulevardpresse in sich hineinziehen, ohne zu recherchieren oder sich ernsthaft mit Andersdenkenden auszutauschen. Ja, die gibt es. Aber ich kenne genug Menschen, die diese Ansichten nicht vertreten.


    Zitat

    Sie stehen zu ihren Gefühlen,


    :lol: Ich behaupte, die meisten kennen ihre Gefühle nicht einmal.


    Zitat

    und damit sich ihre Gefühlslage wandeln kann, ist es z. B. wichtig ihr Verhalten und die Gründe, die sie zu ihm geführt haben, zu respektieren ohne sie bekehren zu wollen -


    Ja!


    Zitat

    womit man eigentlich nur versuchen würde, die eigene Angst und Verdrängung der Option einer sozialen Isolation besser zu ertragen. Mit Nächstenliebe oder MItgefühl hat Altruismus in den seltensten Fällen zu tun.


    Ja, dem stimme ich auch zu.


    Zitat

    >>Für andere alles zu machen, macht andere schuldig. Ist das ein guter Dienst? <<


    Nein, ist kein guter Dienst, alles für andere zu machen.


    Aber wie Doris schreibt:


    Zitat

    Außerdem sehe ich eine Tendenz Hilfsbereitschaft allgemein zu diskreditieren.


    Auch hier sehe ich den Mittleren Weg als angemessen. Hinschauen, Beobachten, auf-sich-wirken-lassen und Handeln oder Nicht-Handeln.


    _()_ Monika

    Anandasa:


    ...Ich fürchte nur, dass er sich dann irgendwann von mir verraten fühlt. Ich pflichte ihm zwar bei, halte dann aber am Ende doch zu den anderen.


    Warum solltest Du Partei ergreifen und am Ende doch zu den anderen halten? Allein diese Denkweise halte ich für unbuddhistisch. Das hat keine - wie von Dir gewünscht - heilende Vorbildfunktion!


    Zitat

    Ich will, dass er zur Einsicht gerät, dass seine unheilsame Gedanken immer tiefer reinreiten. Deswegen die Idee mit der Sabbavasa-Sutta.


    Du willst, dass er zur Einsicht gerät. Da liegt genau der Hund begraben.
    Lass ihn einfach in Ruhe "seinen Weg" gehen. Sei freundlich und unbeeindruckt durch sein Verhalten.


    _()_

    Doris Rasevic-Benz:


    ich schreibe ja nicht, dass alle Norddeutschen so seien. Ich schränke das auf diejenigen ein, die sich so verhalten. Das hast Du wohl überlesen.


    Joajoa, hoab di scho fastande, Dorisle. Woar halt a Scherz, durchaus lieb gmant. :D

    Doris Rasevic-Benz:

    ..., weil wir um die Verwirrung des norddeutschen Gegenübers wissen. Wir bestätigen quasi dessen Vorurteil, um unsere tiefe Verachtung auszudrücken. Wir lassen ihn mit seinem Vorurteil allein, wir verweigern jegliche Annäherung durch Verständigung. In dieser Fremde bleibt der Fremde immer fremd.


    Wie schön, dass Du keine Vor-Urteile hast. :lol::lol::lol:

    Auch kann es sein, Anandasa, dass seine Grantigkeit in dem Maße zugenommen hat, in dem er von anderen keine Anerkennung z.B. für seine Leistungen bekam. Ist es nicht möglich, dass ihm diese Anerkennung verweigert und er deshalb immer ungemütlicher wird?
    Ihn nach Deinen Vorstellungen umformen zu wollen, halte auch ich für bedenklich. Deine und anderer Abneigung fühlt er ja auch, selbst wenn ihm diese nicht gezeigt wird. Wird er also jetzt ganz offen nicht eingeladen, dann wird ihm das nicht aus seiner Falle heraushelfen.
    Versucht's doch mal mit Akzeptanz.
    Vor allem wird es Dir helfen, wenn Du ihn nicht mehr bekehren willst, sondern ihn einfach sein lässt wie er ist, Dich nicht einklingst und ihn bewertungsfrei loslässt. Versuch's mal, vielleicht überrascht Dich da etwas. :D
    _()_ Monika

    Piti:

    Maler Herz malt.
    Vlt. hilft die Clownsmethode - immer wenn er was zu Dir sagt, sag einfach "Ja, genau" - so hat er einen Komplizen in Dir
    - könnte ihm helfen.
    Bücher oder Suttas jemanden unterjubeln fruchtet - nach meiner Erfahrung - nie.


    Diesen Tipp halte ich auch für wirksamer als ein belehrendes Buch. Ganz im Gegenteil, das schürt nur noch mehr seine Abwehr.
    _()_ Monika