Beiträge von Doris im Thema „Worauf will Nagarjuna raus?“

    Karnataka:


    Das stimmt nach meiner Ansicht nur teilweise. Natürliches Empfinden kann zu Ungerechtigkeit, Verführbarkeit usw. führen, dennoch bildet es den Ursprung moralischer Empfindungen. Reine Rationalität ist dagegen richtungslos. Angeblich hat schon der Maquis de Sade karikierend gezeigt, dass sich auch Grausamkeit mit Vernunft begründen lässt. (ich muss jetzt arbeiten gehen, ich arme...)


    Ich denke nicht, dass es reine Rationalität gibt. Auch will ich Emotionen nicht verdammen oder gar abschaffen. Das ist weder möglich noch erwünscht. Allerdings finde ich es wichtig, dass wir es uns nicht allzu bequem machen und uns auf: "Ja mei, das spüre ich halt!" ausruhen. Emotionen sind unsere individuellen Interpretationen auf den Kontakt mit der Welt. Sie sind keine absolute Wahrheit. Sich auf seine Emotionen und Intuitionen zu verlassen ohne diese auch nur ein wenig anzuzweifeln und zu hinterfragen, ist schlicht Narretei. Ganz deutlich wird das, wenn man das anhand von Rassismus und Verschwörungstheorien untersucht.


    https://www.youtube.com/watch?gl=DE&v=T995bBYC-0Y


    https://www.youtube.com/watch?v=iYor2Q_b5f4


    Noch eine Perle
    https://www.youtube.com/watch?v=wQLZ-4tqBAI

    Zitat

    Den eigentlichen Todesstoß besonders für die ästhetische Empfindung der Erhabenheit gaben totalitäre Regime wie der Nationalsozialismus, wo etwa die Filme von Leni Riefenstahl solche Empfindungen für manipulative Zwecke missbrauchten. Auch die harmlose Ästhetik der Nachkriegszeit entspricht einem Bedürfnis, das mitunter kritisiert wird. Für sich ist die ästhetische Empfindung weder gut noch böse.


    Das geschieht meiner Meinung nach, eben wenn Schwärmerei dominiert. Ästhetik selbst kann nämlich in weiten Teilen ganz gut erklärt und beschrieben werden, nicht nur der Goldene Schnitt. Aber wenn man anfängt auf Analyse und Beschreibung zu verzichten, wenn man sich kein bisschen mehr darum bemüht und alles einer diffusen Intuition überlässt, dann wird es sentimental, schwärmerisch und letztendlich gefährlich. Es ist das Vage, das verführbar macht. Der Verstand wird ja absichtlich abgeschaltet und diffamiert, so dass die Menschen dann resistent gegen jede Argumentation und jeden Zweifel werden. Bzw. zweifeln sie an allem, das ihrem Empfinden entgegenstehen könnte, nur nicht an sich, ihren Sentiments und am Objekt ihrer Sentiments, was Ding oder Mensch sein kann.

    Zitat

    Das Ganze hat aber dann im 19.Jahrhundert zu so einem elitären Kunstreligion geführt, wo alle nur noch erhaben und empfindsam rumgetan haben und sowas von Schöngeister waren, die der hehren, erhabenen Kultur gefrönt haben. Was ja dann Nietzsche vernichtend kritisiert hat.


    Da hat dann das Schwärmerische wieder überhand genommen, und das kommt recht selbstverliebt daher.
    Trotzdem würde ich das nicht verallgemeinern und auf sämtliche Kunstströmungen und schon gar nicht auf der ganze 19. Jahrhundert übertragen. Damals existierten auch noch z.B. Realismus und Impressionismus, wo genauestes Beobachten und sogar eine Affinität zur modernen Welt und Wissenschaften eine große Rolle spielten. In der Literatur gilt das sogar für Teile der Romantik.

    Sunu:
    Doris Rasevic-Benz:

    Doch, mich beispielsweise.
    Allein, dass wir hier schreiben können, hat was damit zu tun. Also bitte nicht so als Marginalie wegwischen.
    Die Ausbeutung usw. sind weniger das Ergebnis von Aufklärung, die man besser als Initialzündung für einen Prozess sehen sollte, als das Ergebnis mangelnder Aufklärung und Fortführung von Gier und imperialen Bestrebungen. Die sind nämlich keineswegs neu. Das haben schon Jahrhunderte vor der Aufklärung Römer, Han-Chinesen, Maya, Osmanen, Mongolen, Hethiter u.a. genauso betrieben.
    Es gibt leider nicht genug Aufklärung auf der Welt, und gerade deshalb feiern Irrationalität und Intuitionen gerade fröhliche Urständ überall auf der Welt. Aus diesem Bauchgefühl heraus fordert die Masse gerade Vertreibungen, Todesstrafe, Abschaffung von Rechtssystem, den Bau von Mauern …


    Ist es in der Geschichte nicht gerade auch immer zu viel Leid gekommen, weil die " Aufgeklärten" den "Unaufgeklärten" ihr "Heil" der Aufklärung über die Welt bringen wollten ? Was heute als rational gilt ist morgen doch vlt. schon irrational..


    Wenn Du unter "Aufgeklärte", diejenigen verstehst, die ihren Glauben an Chemtrails, ihre Götter usw. als Aufklärung unter die Leute bringen, dann schon.


    Aufklärung und Rationalität sollte man nicht verwechseln. Zur Aufklärung gehört nämlich auch ein Bewusstsein über die Emotionalität des Menschen und ein vernünftiger Umgang damit. Buddha war ein großer Aufklärer.

    Zitat

    Das Wort Aufklärung beeindruckt heutzutage niemanden mehr, eventuell hätte man sich vor etwa 100 Jahren noch dafür interessiert, aber auch das nur aufgrund der Unwissenheit, denn selbst in den 20-er Jahren ist der wirtschaftliche und sonstige Aufschwung Europas nur deshalb möglich gewesen, weil im Rahmen der Kolonialisierung fremde Länder geplündert wurden und deren Einheimische zu Millionen verhungerten.


    Doch, mich beispielsweise.
    Allein, dass wir hier schreiben können, hat was damit zu tun. Also bitte nicht so als Marginalie wegwischen.
    Die Ausbeutung usw. sind weniger das Ergebnis von Aufklärung, die man besser als Initialzündung für einen Prozess sehen sollte, als das Ergebnis mangelnder Aufklärung und Fortführung von Gier und imperialen Bestrebungen. Die sind nämlich keineswegs neu. Das haben schon Jahrhunderte vor der Aufklärung Römer, Han-Chinesen, Maya, Osmanen, Mongolen, Hethiter u.a. genauso betrieben.
    Es gibt leider nicht genug Aufklärung auf der Welt, und gerade deshalb feiern Irrationalität und Intuitionen gerade fröhliche Urständ überall auf der Welt. Aus diesem Bauchgefühl heraus fordert die Masse gerade Vertreibungen, Todesstrafe, Abschaffung von Rechtssystem, den Bau von Mauern …