Beiträge von Doris im Thema „Sati-Zen - Was ist das?“

    Stero:

    So lange es Traditionen gibt, gibt es Abweichler. Letztere werden üblicherweise von Traditionalisten attackiert.
    Im Prinzip nur das, was man bereits bei Buddhismus vs. "säkularer Buddhismus" erleben konnte.


    Da Du selbst ja dabei bist eine neue Tradition zu gründen, wird Dir dieses Phänomen spätestens dann vertraut sein, wenn Du mehr als zwei Anhänger haben wirst. Bin schon gespannt, wie Du mit Deinen Abweichlern umgehen wirst. Aber bisher ist ja jeder, der von Deiner Philosophie abweicht, ein Abweichler, weil Traditionalist, und mangels Anhänger sind alle Abweichler. Vielleicht sollte ich eher auf Deine Anhänger gespannt sein?


    Bisher pflegst Du ja den folgenden Weg:
    Solange es Traditionen gibt, gibt es Abweichler. Letztere attackieren üblicherweise Traditionalisten.


    Was Du offenbar nicht sehen kannst, weil Du noch sehr am Glauben an Traditionalisten vs. Abweichler hängst, mir ist das Phänomen "Abweichler" egal. Aber wenn einer hochstapelt und sich widerspricht, dann kann ich das mittlerweile erkennen. :grinsen:

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    Auch der Arzt sollte ein Mensch sein der einen anderen Mensch vom kranken zum gesunden Zustand begleiten kann und welche staatlichen Anerkennungen er dabei hat ist völlig nebensächlich, ich muss als Patient Vertrauen haben können und mich anvertrauen, das ist alles was es braucht.


    Ein Arzt ist per se ein Mensch. Du musst keine Nebenkerzen zünden.
    Die Anerkennung ist nicht nebensächlich. Spätestens wenn Dein Kind eine Blinddarmoperation benötigt, wirst Du das nicht dem Nachbarn überlassen, dem Du ansonsten Dein Haus und Deinen Hund anvertraust, wenn Du in den Urlaub fährst, sondern einen Arzt aufsuchen, der anerkannt ist. Das kannst Du natürlich nicht erst dann überprüfen, wenn er Dein Kind operiert, sondern Du guckst auf seinen Titel, der in der Regel eine qualifizierte Ausbildung verspricht und hörst Dich eventuell noch nach seinem Ruf als Operateur um. Wenn dafür keine Zeit ist, weil es eine Notoperation ist, dann genügt Dir sicher der Status einer Institution als anerkanntes Krankenhaus mit staatlich anerkannten Ärzten und Pflegepersonal.


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    sogar mit Argumenten aus dem Privatfernsehen, das ist sehr unterhaltsam hat aber mit praktiziertem Zen-Buddhismus fast nichts zu tun.


    Das zeigt, dass Du nicht verstanden hast, was ich sagen wollte. Und dann willst Du anderen Leute im Zen unterweisen, obwohl Du so einen einfachen Vergleich, eine einfache Metapher nicht kapierst?


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    Jemand der an seinem Gesellenbrief als Koch klebt um Geld zu verdienen in Europa kann kein ernst zunehmender Zen-Praktizierender sein denn der Raum der Leerheit würde ihn am Ausüben seiner Pflichten und das Befolgen der Regeln hindern.


    Was willst Du damit sagen?
    Und was bitte soll "der Raum der Leerheit" sein?


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    Für Zen braucht es eine Freiheit die von der bürgerlichen Welt weitestgehend unabhängig ist und das kann ich vorleben genauso wie Marcel Geisser im Haus Tao und einige andere Zen-Meister in Deutschland.


    Allein die Unterscheidung zwischen dem, was Du als Freiheit betrachtest und der "bürgerlichen Welt" zeigt ein eigenartiges Verständnis. Wenn Du so unabhängig bist, warum schreibst Du dann hier, in dieser bürgerlichen Umgebung? Warum machst Du Werbung für Dich? Sind das etwa Zugeständnisse an die bürgerliche Welt?
    Vorleben kannst Du gar nichts, schon gar nicht Freiheit. Allein der Gedanke daran ist ein Widerspruch. Denk mal darüber nach.


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    Ein wirklich guter Zen-Meister zeichnet sich eben nicht dadurch aus, dass er die meisten Medaillen als Sieger hat, akademische Titel vorweisen kann oder das dickste Auto fährt, sondern, dass er sich zurück nehmen und die Leere genießen kann.


    Schon wieder ein Widerspruch in sich.
    Wie willst Du überprüfen, wie einer "die Leere genießt"? Und was soll das überhaupt sein? Kriegt er dann dafür ein Diplom von Dir?

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    Damit man als Koch seinen Beruf ausüben darf, braucht er eine Menge an Regeln und Bestimmungen - ich will da nur das Zeugnis und das Gesundheitsamt nennen. Und die Gewerbeaufsicht.


    Eben. Ich guck mir ab und zu die Sendungen an, in denen Spitzenköche in schlechtlaufende Restaurants gehen und dort die Leute coachen. Die meisten sind ungelernte und selbsternannte Köche, die überhaupt keine Ahnung davon haben, was sie da tun. Dementsprechend mies ist das Essen. Ich wundere mich immer wieder darüber, wie die Leute glauben, ohne eine Ahnung vom Metier zu haben, sich einbilden ein Restaurant zu eröffnen und führen zu können. (Helmut gehört da nicht dazu.)
    Es geht nicht einmal nur um die gesetzlichen Mindestanforderungen was Hygiene und Arbeitsbedingungen, bauliche Verordnungen, Sicherheit usw. anbelangt, sondern auch um das Metier des Kochens allgemein. Dazu dann sämtliche unternehmerische Fähigkeiten wie Menschenführung, Finanzen, Kalkulation, Steuer, Verhandlungsgeschick, Umgang mit Lieferanten und Kunden … Das sind alles Dinge, die man lernen muss. Am besten durch Andere, also durch Ausbildung, Beratung, Vernetzung mit Fachleuten. Es gehört auch die Fähigkeit und Bereitschaft dazu sich beraten und schulen zu lassen. Auch der Chef muss sich Rat einholen und beraten lassen, ständig dazulernen und von Anderen abschauen. Warum gehen gute Köche von einem Restaurant zum anderen? Um von den Meistern zu lernen. Wer dann das Handwerk beherrscht, auf den Schultern der Großen ruht, die Regeln kennt, der kann dann auch Neues hervorbringen, nicht nur Zufallstreffer. Wenn ich weiß wie ich eine Mayonnaise herstelle, dann kann ich auf dieser Basis anfangen zu zaubern.


    Beim Essen kann es auch um Gesundheit, um Leben oder Tod gehen. Einfach nur herumzupfuschen ist nicht couragiert, sondern dämlich.
    Einfach herumzutherapieren, ohne richtige Ausbildung, ohne Supervision, ohne Beratung mit anderen, ist verantwortungslos und gefährlich.
    Mit Zen ist es nicht anders. Zumindest mit dem Chan, mit dem ich vertrauter bin.

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    Marcel Geissa hat die Sati-Zen-Sangha selbst ernannt ins Leben gerufen, ich finde das gut, man sieht ja, dass es mutig ist denn auch hier im Forum wird ganz konservativ auf Regeln, Gesetzte und auf Überlieferungen gepocht nur weil die Fähigkeit zur eigene Idee fehlt bzw. die Courage das dann umzusetzen.


    Wenn also jemand hergeht und sich zum Arzt erklärt, ohne jegliche Ausbildung und Approbation, dann findest Du das mutig?
    Da stimme ich Dir zu. So was ist echt mutig. Aber nicht couragiert, sondern anmaßend, gefährlich, eingebildet und hochmütig.


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    So gesehen ist 'selbst ernannt' die verantwortungsvollste Qualität im Leben weil man denjenigen ohne Ausflüchte zur Rede stellen kann.


    Also würdest Du nur denjenigen Arzt zur Verantwortung ziehen, der das einfach so macht, ohne Ausbildung usw.?


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    Die Lebenskunst besteht darin sich selbst gut zu fühlen möglichst unabhängig von äußeren Kommentaren oder dem Druck von Gesetzen und das gelingt um so besser, je mehr Fähigkeiten man zur Bewältigung erlernt hat. Ich fühle mich grundsätzlich mit 'selbst ernannt' besser und habe bessere Fähigkeiten als hätte ich eine offizielle Anerkennung weil ich der Obrigkeit immer gehorcht habe. Selbst ernannt ist die beste Option im Leben wenn man bereit ist die Konsequenzen daraus zu akzeptieren.


    Im Buddhadharma geht es nicht darum sich gut zu fühlen und ohne Gesetze zu leben. Da hast Du was gründlich missverstanden.
    Du verwechselt die Unterstützung und Begleitung durch Meister, also Leute, die schon besser verstehen und mehr Erfahrung haben als die Schüler, mit Obrigkeitshörigkeit. Damit offenbarst Du ein Riesenproblem mit Autorität.
    Ich bin mir sicher, dass Du mit den Konsequenzen Deiner Hochstapelei nicht klarkommen würdest. Mit einer Ausrede wärest Du ebenso schnell bei der Hand wie mit dem Versuch Dein grundsätzliches Problem zu verschleiern.