Beiträge von Sunu im Thema „Liebende Güte im Alltag“

    Morpho:

    Es ist aber richtig, dass unter neurotischen Ängsten eine moralische Negierung (von Gefühlen und Vorstellungen ) vorliegt.



    Angst ist erstmal aus evolutionärer Sicht sinnvoll und nützlich, ist also auch von Geburt an bei uns angelegt. Wie überall in der Natur, gibt es nun Individuen, die mehr oder minder stark von der Norm abweichen. Das Angstzentrum im Gehirn ist die Amygdala, liegt dort eine Schädigung vor, wie z.b. beim Urbach-Wiethe-Syndrom, spüren die Betroffenen keine Angst mehr. Es gibt aber auch andere Symptome die damit einhergehen. Diese Menschen können z.b. keine Emotionen mehr in Gesichtern deuten usw..
    Auch wenn keine Erkrankung in dem Sinne vorliegt, gibt es Menschen mit größerer oder geringerer Aktivität in der Amygdala. Die einen sind ängstlich und entwickeln ggf. eine so genannte Angststörung, die anderen werden vlt. sogar zu so genannten Soziopathen. Natürlich spielt auch das Umfeld, die Lebenseinstellung usw. eine Rolle, ob man tatsächlich eine Angststörung entwickelt oder nicht, oder ob man zum Soziopathen wird oder nicht. Hierbei ist es meiner Meinung nach entscheidend, ob und wie man gelernt hat mit seiner gesteigerten Angst (oder Unangst) umzugehen. D.h. je nach dem wie jemand seine Angst betrachtet, wird er sie als etwas grundsätzlich leidvolles ansehen oder eben nicht. Angst ist Angst, sie gehört für die allermeisten, zumindest gesunden Menschen zum Leben dazu. Da ist nichts schlechtes an ihr. Ist sie erstmal akzeptiert, dann ist schon ein riesen Schritt getan, dass man sich nicht von ihr kontollieren lässt. Lehnt man sie ab, dann kann es passieren das man eine Angst vor der Angst entwickelt und sie so immer weiter aufbläht. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass man seine Emotionen, egal welche, zu akzeptieren lernt. Wie Doris schon sagte, heißt das nicht, dass man sie ausagieren muss....trotzdem sollte man ihnen zuhören, sie ausreden lassen und ihnen damit etwas Aufmerksamkeit schenken, bevor sie diese lautstark mit Nachdruck einfordern.