Beiträge von Noreply im Thema „Warum ist das Ego eine Illusion?“

    DeepSea:

    Lieber Irmin82


    Einer sagt, dass man über seine Gedanken keine Kontrolle hätte und fordert auf, sie vorbeiziehen zu lassen, denn ein bisschen Kontrolle hätte man ja doch. Ein anderer regt sich über solcherlei Inkonsistenzen auf, weil sie nicht zu seiner Rationalität passen. Wenn dir am Glauben was liegt, glaub an irgendetwas. Wenn du nach einer Erklärung verlangst, nimm irgendeine. Ein hilfreicher Gedanke kann der folgende sein: Wenn es möglich ist, seine Gedanken als stiller Beobachter vorbeiziehen zu lassen, was haben sie dann mit dir zutun?! Daher: Du bist immer derselbe.


    Und zu deiner ursprünglichen Frage. Lass dir nicht erzählen, das Ego sei eine Illusion, denn es wäre nicht wirklich. Wer sagt das etwa? Ist er denn wirklich? Was liegt daran, ein Konzept durch ein anderes zu ersetzen? Woran glaubst du wieder dabei? Etwas als Illusion bezeichnen, heißt, von etwas anderem überzeugt sein: von all den Gründen, die dich zu der Aussage verleitet haben. Doch worauf stützt du deine Gründe?? Solange du denkst 'so muss es sein', hast du nur manches nicht in Frage gestellt. Daher: Lass das Ego Ego sein, lass die Illusion Illusion sein. Denn: Du bist immer derselbe.

    Zusammenfassend kann ich sagen: Es ist meistens ein Ich das, ich darf nur nicht glauben das es das Ich aus der Vergangenheit ist.

    Carneol:
    Ellviral:


    Buddha ist da wirklich konsequent, wenn auch nur eine winzige Möglichkeit erdacht wird das sowas wie Ich, Ego, Selbst auch nur einen Hauch von Dauer hat bin ich auf den Weg des Leidens.


    Hallo Ellviral,
    kommt es darauf an, nicht zu denken was möglich sein könnte? Mit unserem Denken erschaffen wir unsere (jeder seine) Welt. Wenn ich der Möglichkeit einer Dauer eine denkbare Wahrscheinlichkeit zubillige, bin ich doch noch nicht auf dem falschen Weg - erst wenn ich die gegenteiligen Möglichkeiten ausblende, gering schätze, negiere oder leugne und somit falsche Erwartungen hege (Ego: "ich will und es muss so sein") - dann bin ich mit Sicherheit auf dem Weg des Leidens. :?:dao:

    So ist es. Das ist tun ohne (Wollendes) zu tun. Wu Wei Wu. Der Weg zu handeln ohne Macher aber mit Tuenden. Das tun was jetzt zu tun ist ohne (Ich,Ego) Ausreden oder Umwege.
    liebe Grüße
    Helmut

    Carneol:
    Irmin82:

    Für mich ist sicher die Verbundenheit und Teil eines Ganzen mit allem sein am wichtigsten, wenn ich davon ausgehe, dass das Ego eine Illusion ist. Das erlaubt einem dann ja auch echtes Mitgefühl sonst bleibt ja ein Anhaften an einem Ich übrig.


    Hallo Irmin82,
    ja, das sehe ich auch so. Allerdings gibt es schon einen Unterschied zwischen "ich" und "Ego". Ich verleugne mein Selbst nicht und sehe auch mich und nicht nur meinen Nächsten im Satz "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." (auch wenn das jetzt nicht Buddhistisch ist). Selbstverleugnung macht krank. Jedoch die Überhöhung des Selbst, die Ansprüche und Verblendungen des Ego als Illusion zu erkennen ist wohl das worauf es ankommt. :)(::rose:


    Buddha ist da wirklich konsequent, wenn auch nur eine winzige Möglichkeit erdacht wird das sowas wie Ich, Ego, Selbst auch nur einen Hauch von Dauer hat bin ich auf den Weg des Leidens.


    Wo steht das? Im Palikanon.