Andrej:Mir wäre es wichtig, dass die Bücher vor allem zwischen "Idioten-Mitgefühl" bzw. "falschem Mitgefühl" und tatsächlichem selbstlosen Mitgefühl vermitteln - also nicht nur beschreiben, was Mitgefühl ist, sondern möglichst drauf eingehen, was es NICHT ist.
Vermute, dass du da beim DL auch nicht fündig wirst. Ein heikles Thema. Nachdem du aber dieses wichtige Thema angeschnitten hast, beschäftigt es mich und ich nehme mir die Freiheit, ein paar Gedanken hier zu formulieren.
Nehmen wir eine Zeitung, die eine herzzerreißende Story von einem kleinen Hündchen bringt. Vielleicht ist die Geschichte schlicht erlogen und die Zeitung bringt sie nur, um sich als mitfühlend darzustellen, während sie bei viel wichtigeren Themen harte Ansichten propagiert. Ähnlich erlebte ich unlängst, wie die Bundessprecherin „meiner“ Partei einer heiklen Frage auswich, indem sie eine rührselige Geschichte auftischte.
Mitgefühl als Gefühl ist vermutlich etwas, das in manchen Situationen angemessen sein kann, aber nicht generell überhöht werden sollte. Beispielsweise ist es für eine Krankenschwester wichtig, sich abgrenzen zu können, um ihren Beruf auszuüben. Vielleicht muss man vor der Gefahr der Manipulation sogar warnen.
Der DL beschreibt Mitgefühl als eine Ausrichtung des Geistes, als Bereitschaft, zum Wohl anderer zu handeln, die aus dem Gefühl der Verbundenheit erwächst. Ein solches Vertrauen stärkt unsere sozialen Fähigkeiten. Schließlich meint Mitgefühl wohl auch etwas, das mit Glaube und Gewissen zu tun hat.