Beiträge von Andrej im Thema „Mitgefühl - Bücher - tib. Buddhismus (vorzugsweise Gelug)“

    Moins Leute,


    lese gerade "Spirituellen Materialismus durchschneiden" von Chögyam Trungpa und bin so ca. bei der Hälfte angelangt.


    Einige Aha-Erlebnisse schon gehabt, das Buch ist definitv lesenswert. Leider bezieht es sich sehr stark auf die Lehrer-Schüler-Beziehung - Defintiiv wichtig! - allerdings haben nach meiner Erfahrung eher wenige Leute tatsächlich überhaupt einen Lehrer oder einen, zu dem sie regelmäßigen und persönlichen Kontakt pflegen können.


    So frage ich mich: Wie habt ihr das Buch aufgefasst? Kann man die Aussagen zum Lehrer/Schüler auch allgemein auf die Situationen beziehen - und es "selber schaffen"? Oder ist da die Gefahr einfach viel zu groß, dass man sich weiterhin - auf einer subtileren Ebene - täuscht ohne es je wirklich zu bemerken?


    Grüße

    Danke Lucy!


    Mal ein kleiner Exkurs: Wie ich oben schon mal angeschnitten habe, merke ich in einigen Situationen, dass der Fortschritt der spirituellen Praxis (hier: Mitgefühl) oft nicht frei vom Ego ist und dieses womöglich sogar noch stärken kann, anstatt dessen Verständnis und damit dessen Auflösung zu begünstigen.


    So bin ich auf das Buch "Spirituellen Materialismus durchschneiden" von Chögyam Trungpa [Amazon-Link] gestoßen.


    Habt ihr dieses gelesen? Eure Meinungen & Erfahrungen dazu würden mich schon interessieren. :)

    Guten Abend an alle,


    erst mal freut es mich, dass das Thema zumindest etwas Anklag gefunden hat! Die anfänglichen Diskussionen versrechen auch sehr spannend werden zu können.


    Ich würde mich grundsätzlich auch gern daran beteiligen. Allerdings würde ich die Empfehlung aussprechen, dies in einen anderen Thread zu verlagern (gibt es bereits einen für das Thema Mitgefühl?) und diesen hier - aus Übersichtgründen! - auf das Empfehlen / Diskutieren von Büchern zu beschränken.


    Vielleicht noch kurz zu dem Begriff "Idioten-Mitgefühl" - Ich ziele damit auf die notwendige Verbindung aus Mitgefühl und Weisheit / untersscheidenem Gewahrsein. Ja, @Lucy, den Begriff habe ich von Trungpa Rinpoche. ;) Das Problem ist bei den meisten Büchern, dass sie viel zu eindeutige, für meinen Geschmack oft überzeichnete und offensichtliche Beispiele verwenden. Das wahre Leben ist aber viel komplizierter, und das Notwendige bzw. wirklich helfende Handeln ist kaum zu sehen. Man wäre oft gerne in der Lage zu helfen, weiß aber nicht wie. Was ist richtig? Die Hilfe schwankt oft zw. "nicht frei vom Ego" (Allein der Gedanke, dass "ICH" gerne helfen will, ist ja schon "Ego-zentriert") und einer Art "Mitleid" (Alles für den Menschen machen - was definitv weder die Person, noch mich oder unser Miteinander weiterbringt). Wann und wie erkennt man seine eigenen Grenzen? etc. pp.


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    Ich fasse mal die tollen Empfehlungen bisher zusammen - entschuldigt / ergänzt / verbessert bitte, wenn ich etwas vergessen habe:


    Gelug:
    - Namkha Päl - "Sonnenstrahlen des Geistestrainings"
    - Geshe Thubten Ngawang - Mit allem verbunden


    Eher allgemeiner, aber von Gelug-nahen Autoren/Lehrer:
    - Dalai Lama - Buch der Menschlichkeit
    - Dalai Lama - Rückkehr zur Menschlichkeit - Richtung sekulärer Ethik
    - Dalai Lama - Gefühl und Mitgefühl
    - Jeffrey Hopkins -Mitgefühl und Liebe


    Autoren / Lehrer aderer Schulen:
    - 9. Karmapa - Das Diamantlicht des gewöhnlichen Geistes
    - Trungpa Rinpoche - Erziehung des Herzens [Anm. v. mir]
    --> beide Kagyü



    Sonstiges:
    - Bücher großer Gottheiten, die mit dem Thema assoziiert werden
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    Auf Anhieb sprechen mich die Werke von Namkha Päl und Trungpa Rinpoche (trotz Gefahr von Verwirrung aufgrund seines Kagyü-Herkunft).

    Hallo Sherab Yönten,


    Danke schon mal für den Tipp! Ich weiß nicht warum, aber irgendwie finde ich keinen Zugang zum Dalai Lama und habe die Bücher von ihm bisher gemieden. Den grüßten Teil meines Wissens habe ich von der Berzin-Seite. Aber vielleicht wäre es mal doch einen Versuch wert. :)


    Mir wäre es wichtig, dass die Bücher vor allem zwischen "Idioten-Mitgefühl" bzw. "falschem Mitgefühl" und tatsächlichem selbstlosen Mitgefühl vermitteln - also nicht nur beschreiben, was Mitgefühl ist, sondern möglichst drauf eingehen, was es NICHT ist.

    Hallo Leute,


    es gibt auf dem Markt ja etliche Bücher, die von Mitgefühl und dessen Entwicklung handeln.
    Da es so viel Auswahl gibt, ist es auch schwer sich zu entscheiden.


    Ich befasse mich mit dem tibetischen Buddhismus. Dort vor allem mit der Gelug-Tradition.
    Da es doch schon einige Unterschiede zu den anderen drei großen tib. Traditionen gibt, würde ich ungern Texte von Lehrern anderer Traditionen mischen - bevor ich nicht zumindest die eine Richtung gut genug verstanden habe.


    Ich würde mich sehr über Buchempfehlungen von Gelug-Lehrern zu diesem Thema freuen.



    PS: Wenn ihr sagt, einige Werke sind universell verständlich und nützlich, dann bitte her damit. :)


    Grüße