Beiträge von Yofi im Thema „Gemeinsamkeiten“

    kilaya:

    Was soll im tibetischen Buddhismus die Regel sein?


    Das, was ich bereits im vorherigen Beitrag schrieb: Keine unentgeltlichen Unterweisungen. Sicher werden auch Ausnahmen gemacht, aber die Regel ist das nicht. Retreats und Klausuren, mit denen noch mehr Kosten verbunden sind, bleiben demnach vielen vorenthalten, und darin spiegelt sich das 'Ereignis' der gesellschaftlichen Struktur, das mit der Idee des Buddhismus nicht unbedingt etwas zu tun hat.

    Im Tibetischen Buddhismus ist es vermutlich eine Regel. Die Institutionen vermarkten den Einsatz der Lehrer. Ich finde das schade, weil eigentlich das eine nicht zum anderen passt.

    Die Angst vor der Unbeständigkeit und Vorstellungen von einer künftigen Existenz unterscheiden sich voneinander nicht, das Eine ergänzt und bedingt das Andere.


    Morpho, was ist eine "buddhistische Schule"? Du schreibst, sie wäre tolerant.


    Eines ist sicher, es gab - den Mythen nach - einen Christus und seine Jünger, danach Katholizismus, Protestantismus etc. Es gab - den Lehrreden nach - einen Buddha und seine Jünger, danach Buddhismus. Für Beides existieren Glaubensbekenntnisse. Die -ismen sind ein gesellschaftliches Ereignis, eine Bewegung, mit Institutionen und wirtschaftlichen Interessen verbunden. Oder bekommt man üblicherweise in einem Institut oder Schule unentgeltlich eine Unterweisung?


    Ich möchte jenes nur angemerkt haben, damit man sich besser einen Urteil darüber bilden kann, zwischen welchen Parteien Gemeinsamkeiten gesucht werden. Eigentlich ergibt die Suche keinen Sinn, weil zwischen abstrakten Bergriffen sowohl keine als auch viele Zusammenhänge bestehen können, die ebenso abstrakt sind wie die postulierten Begriffe selbst.

    kilaya:

    Der Bardo nach dem Tod ist lediglich wesentlich verwirrender und weil das Bewusstsein nicht mehr an einen Körper gebunden ist, zieht einen jeder Gedanke in eine "eigene Welt".


    Geistige Faktoren überleben dann den Tod?
    In der Lehre ist nur vom Karma und Wiedergeburts-Bewusstsein die Rede. Außerdem auch davon, dass man sich Vorstellungen, die den Zustand nach dem Tod betreffen, fernhalten soll. Warum, liegt nahe - weil man sich bei verblendeter Sicht diesbezüglich nur auf Spekulationen berufen kann, was nicht zum achtsamen Vorgehen gehört.


    hedin02:

    Gemeinsamkeiten??


    Wie kann es sein, dass ein vorhergegangener Lama wieder geboren wird, wenn es den vorhergegangenen Lama im Kontext der Buddha-Lehre nie gegeben hat?


    Welcher Lama war das denn?


    Grüße

    Norbert:

    Ich denke das allen buddhistischen Traditionen gemein ist das sie sich auf Traditionen berufen. Die reine Lehre ist nicht an Traditionen gebunden und wird da, wo sie nicht zu der jeweiligen Tradition passt so ausgelegt und uminterpretiert das sie der jewiligen Tradition entspricht. Das wird dann als "Weiterentwicklung" bezeichnet welche für die Vielfalt der Ansichten und Meinungen über die "Gemeinsamkeiten" (4 edlen Wahrheiten etc.)" verantwortlich ist.


    Diese "Weiterentwicklung" kann man als eine Abwandlung sehen. Was die einzelnen Richtung anbieten, sind Methoden. Wer darunter mehr versteht, verstrickt sich womöglich in der attā-Sicht.


    Beim Praktizieren eine bestimmten Methode kann man auch 'glücklich' werden, dann empfiehlt man sie auch den anderen. In Wirklichkeit ist das nur ein kleiner Ausschnitt eines Ganzen, dessen Dynamik einem unter diesen Umständen verborgen bleibt.

    @ Stero:


    Zitat

    Rationalismus (lateinisch ratio Vernunft) bezeichnet philosophische Strömungen und Projekte, die rationales Denken beim Erwerb und bei der Begründung von Wissen für vorrangig oder sogar für allein hinreichend halten.


    Wikipedia


    Alle Erklärungsmodelle sind nur hypothetischer Art und der Glaube an ihre Endgültigkeit ein Hindernis.