Beiträge von Nils im Thema „Gottheiten-Manifestationen = Erleuchtet?“

    Thomas23:

    Vielleicht wäre in hartnäckigen Fällen sogar die Hinwendung an weniger angenehme Figuren zur Zerstörung hinderlicher Strukturen förderlicher was evtl. unangenehme Gefühle mit sich bringt?


    Richtig. Häufig geht der Weg zur Erleuchtung durch Widerstände hindurch. Ich sah mich mal als ein Stück Scheiße. Das war sozusagen meine Gottheit. Dadurch konnte ich mein Ego loslassen. Ich wurde von Wellen der Glückseligkeit überflutet. Der indische Heilige Ramakrishna betete die Göttin des Leidens Kali an. Dadurch kam er in die Einheit. Im tibetischen Buddhismus gibt es auch entsprechende Gottheiten.

    Thomas23:

    Namaste, ich bin bei meiner Beschäftigung mit der Gottheit Ganesh/Ganapati im Vajrayana zum Schluss gekommen das dieser als Manifestation/Emanation von Chenresig angesehen wird. Bedeutet das nun das Ganapati erleuchtet ist? Andernorts habe ich nämlich in einer Diskussion o.ä. aufgeschnappt das Bodhisattvas zwar als weltliche Gottheiten emanieren aber in dieser Form nicht zwangsläufig für die Praktizierenden als Erleuchtungswesen fungieren.


    Aus meiner Sicht gibt es das erleuchtete Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist rein, egolos, formlos, voller Frieden, Liebe und Glück. Es ist ein Einheitsbewusstsein über allen Formen. Man kann es als Nirwana-Bewusstsein bezeichnen. Dieses Bewusstsein kann jede Form und Identität annehmen. Es kann sich als Mann oder Frau, Mensch oder Tier, friedlich oder zornvoll manifestieren.
    Es kann die Form jeder tibetischen oder hinduistischen Gottheit annehmen. Wobei diese Form eine innere Form, eine psychische Form, eine Charakterart ist.


    Ein reines Erleuchtungsbewusstsein wird auf der Erde eine Form annehmen, wie es den Wesen in der jeweiligen Situation nützt. Es kann sich als ein erleuchtetes Vorbild manifestieren. Wenn man darauf meditiert, sich damit identifiziert oder es verehrt, entwickelt man sich zur Erleuchtung. Das kann dadurch geschehen, dass man sich mit der Energie des Erleuchteten verbindet und deshalb von diesem spirituell geführt werden kann. Oder es kann dadurch geschehen, dass man durch die Visualisierung die eigene Erleuchtungsenergie (Kundalini) aktiviert.


    Ein Mensch sollte spüren, was für ihn hilfreich ist, um seine inneres Glück, seinen Frieden, seine Kraft und seine Liebe zu entfalten. Man spürt einfach, was einem gut tut. Ist es hilfreich sich als Buddha, Bodhisattva (Chenrezig, Tara), Ganesha, Amitabha, Jesus, Shiva oder eine Göttin zu visualisieren oder sie als Gegenüber zu verehren?


    Ich spüre jeden Tag, was ich gerade brauche. Ich habe Vorbilder für die Kraft, die Liebe, die Weisheit, die Gelassenheit, das Glück und die Erleuchtung. So habe ich es vom Dalai Lama gelernt. Ich habe eine Initation in den tibetischen Gottheiten-Yoga erhalten. Ich verstehe aber auch die hinduistischen Gottheiten in diesem Sinne.