Beiträge von sati-zen im Thema „Wie funktioniert das mit Karma und Wiedergeburt?“

    Ja, selber Buddha sein ist eine Herausforderung, da kann man sich nicht mehr hinter seinem Meister verstecken, im Gegenteil, man entledigst sich seiner. Für ein Zen-Meister ein großer Erfolg wenn der Schüler ihn nicht mehr braucht, dann war er gut. Leider erlebe ich in vielen buddhistischen Gruppen wie der Leiter seine Schäfchen um sich schart und lieber mehr dazu hat als welche entlässt.
    Es sind eben doch immer wieder Menschen die auf die menschlichen Schwächen stoßen und sich dann menschlich verhalten, das hat nicht Buddha gesagt sondern ich aber es hätte von ihm sein können.

    Hallo DeepSea,


    dagegen sich ein Konzept auszudenken spricht gar nichts, im Gegenteil, ein selbst kreiertes Konzept kann für einen Selbst die besten Lösungen ermöglichen. Nur sollte man dieses Konzept dann nicht so veröffentlichen, dass man von Anderen Zustimmung dafür braucht und wenn die nicht kommt ist man sauer. Man sollte sein eigenes Konzept zur Diskussion stellen und wissen, dass es die Anderen vor allem zerpflücken werden, müssen sie auch wenn sie eigene Konzepte haben die gelten sollen. Nur wer gar keine eigene kreative Möglichkeit hat ist auf die vorgefertigten Dinge angewiesen. Wenn Du also an einen ganz dummen und hilflosen Menschen gerätst könnte es sein, dass er Dein Konzept übernimmt in seiner Not. Buddha hatte den Vorteil vor 2500 Jahren ein Konzept ersonnen zu haben was es noch nicht gab aber für viele Menschen eine Möglichkeit bedeutete. Heute 2500 Jahre Entwicklung danach ist fast jeder Mensch intellektuell gebildeter und somit jeder ein Buddha, jeder kann sein eigenes Konzept ersinnen und es nach außen tragen. Das Konzept mit den Begriffen Karma und Wiedergeburt stammt jedoch auch von Buddha und lässt sich in den Überlieferungen nachlesen. Dieses Konzept von Buddha ist auch immer noch gut und einzigartig aber man sollte nicht dogmatisch daran kleben und das Kreieren des eigenen Konzeptes vernachlässigen.
    Im Zen heißt es nicht umsonst: Wenn Du Buddha triffst, töte ihn!

    Wenn in einer fremden Welt in der mir nichts zu Eigen ist ein lebendes Wesen auftaucht wäre das genug der Identifikationsmöglichkeit und es wäre völlig egal was es von sich gibt. Die Chance nicht alleine zu sein und dadurch zu überleben ist in dem Fall kein Denkvorgang oder geistiger Prozess sondern eine ganz simple emotionale Freude auf Leben gestoßen zu sein. Es geht weniger darum die Welt zu verstehen und in allen Einzelheiten zu begreifen als viel mehr um das Gefühl diesem Moment trauen zu können und mich ihm hinzugeben, es bleibt in einer fremdem Welt mit nichts in der Hand auch gar nichts anderes übrig soll sich das Leben fortsetzen. Den Bewohner dieser fremden Welt abzulehnen und rauswerfen zu wollen wäre eine mehr als törichte Haltung. Jedoch in der Menschheitsgeschichte ist das alles vorgekommen, wir sollten heute daraus lernen und es besser machen. Wer versucht die Welt nur vom Kopf her zu verstehen verliert das emotionale Verhalten und das kann sehr bedrohlich werden. So ist das Karma und die Wiedergeburt für bestimmte Menschen ganz wichtig und Andere können nichts damit anfangen, für sie ist auch das von Bedeutung und richtig.
    Es geht nicht darum zu Missionieren und zu drohen, achte auf Dein Karma sonst wirst Du als etwas schlechtes wiedergeboren. Wer für sich dem Karma keine Bedeutung zumisst hat dafür Gründe.