Beiträge von Noreply im Thema „Chanten bis zur Ekstase“

    Das hab ich auch eine Zeit lang gemacht. Mit einem Mantra das ich bei einer Meditation Einführung bekommen hab. Nach einiger Zeit der Übung konnte ich dieses auch beim Einatmen weiter machen. Dann löste ich es von den Stimmbändern, dann von allen Sprechwerkzeugen und wurde dann als Gedanken immer schneller. Das machte ich dann so lange bis die Gedanken trotz Mantra erscheinen konnten. Dann lies ich das Mantra ganz los und es waren nur noch Gedanken da ohne Nachdenken mit ihnen.
    Viele Jahre später hab ich dann erfahren das das hishiryo genannt wird. Also: Warum tut man sowas? Ich weiß es nicht warum das andere machen, ich hab damals mit Meditationen gespielt um den Kreislauf des Nachdenk-Gedanken abzubrechen. Nach dieser Erfahrung konnte ich Meditationsobjekte nicht mehr ertragen und ging zu "Nur Sitzen" genannt Shikantaza über. Während der Meditation bin ich in Sekunden Gedanken-frei. Nach einiger Zeit hab ich festgestellt das sich das auf den Alltag auswirkt und ich verlor jede Form von Angst aber nicht die Furcht. Gedankenkreisläufe musste ich ab da zulassen damit ich überhaupt noch mit "normalen" Menschen in Kontakt bleiben konnte. Genauso konnte ich diese abstellen wenn sie nicht mehr gebraucht wurden.
    Chanten hat seinen Sinn verloren wenn es als Ritual in Gruppen verwendet und wie ein Gottesdienst verwendet wird, es verschließt den Weg und bring Euphorie, Erleuchtungsglaube, Ekstase, die mit Befreiung verwechselt werden, weil das so schön ist. Ich war nie euphorisch oder in Ekstase, liegt auch daran das ich diese Zustände nicht haben wollte weil sie den Gedankenfluss unterbrechen und den Zugang zum NichtNachdenkenRaum versperren. Ich sehe Chanten als Ritual aus Zen Sicht als Hindernis, als Teil des Weges zum mittleren Weg.