Beiträge von Benkei im Thema „Chanten bis zur Ekstase“

    Namaste!


    Speziell zum Daimoku kann ich dann sagen, dass es schon irgendwas "mit einem macht", wenn man wirklich mehrere Stunden lang einzig und allein "Namu-Myôhô-Renge-Kyô" chantet.


    Im Frühjahr habe zweimal die Friedenspagode der Nipponzan-Myôhôji-ha in Darjeeling besucht und dann dort an den Abendandachten teilgenommen. Da mir japanische Andachter diverser buddhistischer Traditionen durchaus nicht fremd sind, war ich sehr überrascht, dass die Andacht fast ausschlieβlich aus der über 90 Minütigen Rezitation von "Namu-Myôhô-Renge-Kyô" und dazugehörigem Trommeln bestand.
    Wenn man das dann über eine Stunde mitmacht (es ist ein groβes Kommen und Gehen, denn kaum jemand tut sich das für längere Zeit an), dann schaltet sich schon das Denken komplett ab und dann ist man nur noch "Na-Mu Myô-Hô Renge-Kyô" und die Handtrommelschläge. Schon irgendwie ein schönes Gefühl des Eins-seins mit den anderen Trommlern und Rezitierern.


    Aber nachher war ich dann immer etwas heiser!


    Hochachtung für den dortigen Priester und seine Laien-Brüder und -Schwestern, die das täglich zweimal durchziehen!


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    verrückter narr:

    nein es ist nicht typisch für den nichiren-buddhismus, aber für die interpretation gemäß der soka gakkai gruppierung, die zwar die bekannteste vertretung dieser japanischen form des buddhismus ist, aber nicht die einzige und auch nicht die ursprünglichste.


    die besondere form der rezitaion wird daimoku im japanischen genannt und wird auch in anderen japan. buddhistischen traditionen verwendet, z.b. im jodo shu.


    So ganz korrekt ist das nicht.
    Das "Daimoku" ist der Titel des Lotos-Sutra "Namu-Myôhô-Renge-Kyô" (Dai-moku heiβt wohl soviel wie "Groβer Titel"), und die Rezitation genau dieses Titels ist schon eine Praxis, die speziell den Schulen des Nichiren-Buddhismus zuzuordnen ist.
    Vielleicht mag es auch Priester oder Laien der Tendai Shû geben, die das Daimoku rezitieren, aber es ist mir noch in keiner Tendai-Liturgie als reine Titel-Rezitation untergekommen!


    Die allgemeinere Form ist demgegenüber das "Nenbutsu" - die Vergegenwärtigung des / eines Buddha-Namens. Die findet man dann in fast allen Schulen des japanischen Buddhismus, wobei natürlich am bekanntesten die Anrufung speziell Amida-Buddhas ist ("Namu-Amida-Butsu"), welche in der Jôdo Shû, Jôdo Shinshû und Ji Shû, aber auch der Tendai Shû praktiziert wird.


    Andere Nenbutsu sind dann beispielsweise im weiteren Sinne:
    "Namu-Shakamuni-Butsu",
    "Namu-Kannon-Bosatsu" oder auch
    "Namu-Daishi-Henjô-Kongô".


    < gasshô >


    Benkei