Thomas23:
Der Buddha hat seine vorherigen Leben und die der anderen Wesen nach seiner Erwachung gesehen und uns davon berichtet. Niemand der den Zustand der Erwachung nicht erreicht hat kann da mitreden.
In keinster Weise ist in der Lehre davon die Rede das es sich hierbei nur um geschickte Mittel, Allegorien etc. handeln würde. Ebensowenig wurde die Wahrhaftigkeit des Gesagten in vergangen Jahrtausenden in dem Maß bezweifelt wie heute speziell im Westen. Wer Lehrinhalte wie Reinkarnation und Daseinssphären meint allegorisch deuten zu müssen kann das gerne tun, soll aber bitteschön diese persönliche Herangehensweise nicht als allgemeingültig darstellen.
Das ist rhetorisch geschickt, da nach Deiner Auslegung der Lehre niemand von sich behaupten darf den Zustand Erleuchtung erreicht zu haben
Andererseits zur Interpretation von Komponenten der Lehre hat Buddha folgendes erklärt
Zitat
Zwei, ihr Mönche, machen falsche Aussagen über den Vollendeten. Welche zwei?
- Derjenige, der eine Lehrrede mit einem der Deutung bedürfenden Sinne für eine Lehrrede mit ausgemachtem Sinne erklärt; (*1) und
- derjenige, der eine Lehrrede mit ausgemachtem Sinne für eine Lehrrede mit der Deutung bedürfenden Sinne erklärt (*2).
Diese beiden machen falsche Aussagen über den Vollendeten.
Zwei, ihr Mönche, machen keine falschen Aussagen über den Vollendeten. Welche zwei?
- Derjenige, der eine Lehrrede mit einem der Deutung bedürfenden Sinne für eine ebensolche erklärt; und
- derjenige, der eine Lehrrede mit ausgemachtem Sinne für eine ebensolche erklärt.
Diese beiden machen keine falschen Aussagen.
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A.II.23-26 Falsche Aussagen http://www.palikanon.com/angutt/a02_022-042.html#a_ii23
Die Diskussion verschiebt sich damit von 'darf gedeutet werden' auf 'was muß/sollte gedeutet werden'.
Thomas23:
Wer Lehrinhalte wie Reinkarnation und Daseinssphären meint allegorisch deuten zu müssen kann das gerne tun, soll aber bitteschön diese persönliche Herangehensweise nicht als allgemeingültig darstellen.
geht auch andersherum. Wer meint, Götter und Geister und in Tieren irgendwie weiterlebende Menschen seien so real wie der PC an dem ich jetzt sitze (was auch immer real bedeutet), muß sich die Frage nach Beweisen gefallen lassen.
Carl Sagan:
Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise
Thomas23:
P.S.: Ich bin übrigens kein Fan der Bezeichnung "Im Westen". Wenn es ein markantes Merkmal des Westens gibt dann seine im Vergleich zu anderen Erdregionen vergleichsweise überdurchschnittlich hohe Pluralität an Werten, Normen, Lebensentwürfen... Deshalb greifen auch Worte wie "Wir im Westen..", "Bei uns im Westen.." völligst ins Leere.
Sie suggerieren eine Homogenität die es überhaupt nicht gibt.
Das gilt natürlich auch für Wissenschaft und Forschung, einem Fachbereich dem viele Westler geradezu religiöse Verehrung entgegen zu bringen scheinen obwohl er offensichtlich nicht in der Lage ist ihre Daseinsprobleme zu lösen sonst wären sie wohl kaum beim Buddhismus gelandet
[/quote]
Das mit dem Westen (Osten, die Muslime, die Frauen... alle Chinesen..) unterstütze ich. Das sind maximal Grobunterteilungen, die zu einer ersten Orientierung dienen können.
Wissenschaft und Forschung vermögen vielleicht nicht existentielle Daseinsprobleme zu lösen, aber auf sauberes Wasser, ausreichend viel Essen. elektrischen Strom, das Internet und die moderne Medizin wollen auch die meisten Menschen, die in mehrheitlich buddhistischen Gesellschaften leben nicht verzichten. Ein Auto wär auch nicht schlecht. In Thailand sollen die meisten Mönche inzwischen ein Handy bei sich tragen (das dem Kloster gehört wegen Besitzlosigkeit), weil sie darauf bequem den ganzen PK mit sich herumtragen können...
Keine religiöse Verehrung, eher viel Respekt vor Leuten, die in den Bereichen arbeiten.