Beiträge von Karnataka im Thema „Himmelskönige, Nagas, Yakshas.. - Rituale“

    Ich machte vor einigen Wochen über sieben Tage den Dachstein-Rundwanderweg, der wahnsinnig anstrengend war. Beim Gutenberghaus auf 2800 Meter wehen übrigens tibetische Fahnen und dort kocht auch jemand aus Nepal! Jedenfalls kamen wir zu Lichtungen, wo mich die herrliche Natur sehr tief ergriffen hat. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Erleben einer „magischen“ Qualität auch mit meiner körperlichen Anstrengung zu tun hatte. Ausgehend von einer solchen Erfahrung scheint es mir nicht weit, einem solchen Ort oder Baum oder Bach einmalige Eigenschaften zuzuschreiben.


    Dieses magische Verhältnis gilt vermutlich besonders für sehr frühe Kulturen, die noch keine Landwirtschaft betreiben und die Natur derart besitzen und steuern. Diese Jäger und Sammler betrachteten sich vermutlich noch nicht als die zentralen Geschöpfe, sondern nur als Lebewesen und Geist unter anderen Lebewesen und Geistern. Noah Harari meint, tendenziell wären erst mit der Landwirtschaft die Götter aufgetreten, um zwischen Menschen und der nun stummen Natur zu vermitteln. Also um beispielsweise für eine Opfergabe als Gegenzug reiche Ernte zu erhalten. Dafür reichten die örtlichen Baum- und Wassergeister nicht aus. Im Schatten der neuen Beziehungen zwischen Menschen und Göttern verloren sie zunehmend an Bedeutung.