Beiträge von void im Thema „Himmelskönige, Nagas, Yakshas.. - Rituale“

    Wenn Gottheiten lediglich Fiktionen sind, dann kann man sich lustig Gottheiten zusammenerfinden und verehren. Dann sind da der Phantasie keine Grenzen gesetzt.


    Aber insofern Naturgottheiten eine Manifestatation der Kraft der Natur sind, werden sie dann wichtig, wenn der Mensch sich einer übermächtgen Natur gegenüber sieht. Und sobald das nicht mehr der Fall ist, verschwinden sie. In einer Situation der übermächtigen Natur erfüllen Rituale die Funktion, sich diese Natur gewogen zu machen. Aber dort wo Natur ohnmächtig und marginalisiert ist und in Fesseln liegt, macht dieses Denken womöglich gar keinen Sinn mehr und ist nur der Ausdruck romantischer Sehnsucht. Vielleicht so wie man im Wildpark durch die Gitter die Wölfe und Bären betrachtet und sich dabei vorstellt, wie das wohl war, als der Mensch diesen noch ausgeliefert war.


    In der Industrialisierten Welt spielen Naturgottheiten heute lediglich in Japan und in Island eine Rolle. Das ist denke ich deswegen so, weil dort die Natur nicht gezähmt ist sondern Vulkane, Erdbeweben und Tsunamis noch immer jederzeit töten können, was einen Grundrespekt bewahrt. Die Verehrung von Nagas stammt vor allem aus Bengalen und Thailand, wo Überschwemmungen alltäglich waren und sind wohl eine Verkörperung dieser Naturgewalt.


    kilaya:

    Sie haben begrenzte Macht, gebunden an die Region und die Elemente die sich in ihr bewegen.


    Menschen wenden sich in ihren Ritualen immer an die Mächtigen und nie an Looser. Und da zittern die Leute heute eher vor der Macht der Märkte. Davor haben sie Angst, und finden es deswegen auch vernünftig, da notfalls ein paar Arbeitsplätze zu opfern um das Geschäftsklima wieder gewogen zu machen. Ich denke allen Ernstes, die Kelten die einst ihren grimmigen Göttern Menschenopfer brachten, waren dem näher als denromantischen, sehnsüchtigen Regungen unserer Zeit.


    (diesen Beitrag kann man auch ruhig löschen, wenn er zu off-topic oder zu untibetisch ist)