Beiträge von Sudhana im Thema „Meditation - Nicht Meditation“

    Morpho:

    weiß schon, taugte auch nicht als dharmarede.


    Es war auch nicht als solche gedacht. Ein Posting in einem Internetforum ist nun einmal kein Teisho. Immerhin - die Möglichkeit des Nicht-Verstehens besteht bei beidem. Und die Möglichkeit, Nicht-Verstehen zu nutzen.

    Morpho:

    man möge berücksichtigen: der herr zen lehrer ist diesbezüglich noch in der ausbildung. :)


    Danke, aber Du brauchst Dir für mich keine Entschuldigungen ausdenken - schon gar nicht solche. Mal ungeachtet der Frage, ob ich ein "herr zen lehrer" bin oder nicht (was in einem Internetforum ziemlich belanglos ist): wer seine "Ausbildung" für beendet hält, taugt in aller Regel weder zum Schüler noch zum Lehrer.


    Hier bin ich Sudhana, immer noch auf der Suche nach Samantabhadra.


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    Sherab Yönten:

    Warum legen einige buddhistische Schulen mehr Gewicht auf die formale Meditation (z.B. im Zen)


    Was bringt Dich denn auf diese Idee?


    Grundsätzlich betrifft die Unterscheidung "formal" und "nicht-formal" lediglich Äußerlichkeiten - also, wie die Bezeichnung schon sagt, die Form. Zazen (wobei Viele - mE durchaus zu Recht - bestreiten, dass Zazen überhaupt "Meditation" ist) ist in seiner Essenz formlos. Praxis hingegen hat immer eine Form. Wenn die Essenz einer Praxis, ihr formloses Zentrum, Zazen ist, dann sprechen wir von Zen-Praxis. Dabei kann die Form exakt festgelegt sein (das ist das, was häufig als "formale Praxis" missverstanden wird) oder sie kann frei gewählt sein, als der aktuelle Ausdruck - als Form - von Prajñā und Karuna. Beides hat seine Zeit und der Übergang zwischen beidem ist so natürlich fließend wie die Zeit selbst.


    Diese Antwort beispielsweise ist ein aktueller Ausdruck von Prajñā und Karuna, ist Praxis in Form einer Antwort auf eine Frage. Wie weit sie als mein Ausdruck von Prajñā und Karuna dem Ausgedrückten 'angemessen' ist, wie weit die Form der Antwort als 'geschicktes Mittel' (Upāya) wirken kann, hängt von meiner Übung ab, von ihrer Zentrierung auf das formlose Zentrum - Zazen.


    Das Zentrum ist von der Peripherie nicht getrennt - daher kann man Zentrum und Peripherie auch nicht unterschiedlich gewichten. "Gewicht legen" kann man allenfalls darauf, dass die Praxis, die Peripherie, zentriert ist.


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