Beiträge von Festus im Thema „Konvertieren zum Buddhismus“

    Ich teile deine oben geäusserte Ansicht nicht, sati-zen. Aber ich gönne dir deine Meinung natürlich von Herzen. Warum auch nicht. Wenn's dir hilft, dich glücklich macht und niemandem schadet, mach einfach weiter so. :clown:


    Unsere Welt ist geistgeschaffen. Das ist so. :)

    void:

    .......
    Hast du meinen Beitrag denn gelesen?


    Ich habe darin nicht gesagt, dass man googeln soll, wie man zu Buddhismus konvertiert.


    Ohne pingelig wirken zu wollen, :D

    void:

    .....
    Wenn man in der google suche, "wie konvertiert man" eingibt, erhält man ungefähr folgendes:....


    void:

    .......Es ging daraum, dass die Idee der Konversion prinzipiell eine Idee der Umwandlung eines Menschen ist, die für den religiösen Bereich nicht realistisch ist, und eher im technischen Bereich Sinn macht.


    Während im Christentum die Metanoia existentiell ist, ist es im Buddhismus nicht so wichtig,
    sich zum edlen achtfachen Pfad zu beknnen, sondern ihn zu leben.


    Für mich ist Konvertieren nicht mit der Idee des Umwandeln verbunden. Für mich ist es eher ein "Ja sagen" zu etwas; ein etwas für mich übernehmen. Ein "Ja sagen" ist für mich nicht automatisch mit einem Nein zu etwas anderem verbunden.
    Als Beispiel: Ich bezeichne mich als Buddhist. Ich bezeichne mich nicht als Christ. Aber ich lehne Christsein nicht ab.

    sati-zen:

    Ich kenne die Bedeutung des Begriffs Zuflucht im Buddhismus, jedoch kenne ich auch einige buddhistische Gruppen aller Traditionen in Europa und da wird sehr oft die Gemeinschaft als Ersatzfamilie und Kuschelgruppe benutzt und weniger um die eigene Persönlichkeit zu erkennen wie es Buddha vorgemacht hat. Wenn diese Menschen die versuchen Ihre zwischenmenschliche Bedürftigkeit zu stillen dann den Begriff Zufluchtnahme verwenden, ist der Missbrauch dieses Begriffes nicht mehr zu leugnen. Da sind manche Gruppenleiter die versuchen Schäfchen um sich zu scharen was den Missbrauch des Begriffes angeht genauso betroffen. Unter Zuflucht in Asien ist was anderes zu verstehen als in Europa, viele Menschen hier die alles haben was man zum Leben braucht empfinden trotzdem ein emotionales Defizit und sehnen sich nach Zuwendung und Aufmerksamkeit bis hin zu Betreuung und Verabreichung guter Dinge von außen. Für mich ist es das Gegenteil von dem was ich unter Zen-Buddhismus verstehe im ursprünglichen Sinne. Ich gebe zu, ich habe mit dieser Beobachtung ein Problem denn würde ich meine Gruppe auch so führen und Zuflucht im Sinne von Streicheleinheit anbieten, anstatt die Selbstständigkeit zu fördern, ich könnte mir selber nicht mehr ins Gesicht schauen vor Abscheu.


    Das heißt, du reagierst nicht auf den Begriff Zuflucht, sondern auf das Bild, das du dir darüber zurechtgeschustert hast. Dieses Bild löst Ängste und Abneigung in dir aus und diese verstärken deine Reaktion. Letztendlich überträgst du dieses Paket auf die "Zufluchtnahme".


    Vielleicht machen wir das alle so. Nur dass wir eben unterschiedliche Bilder und Gefühle mit der Zufluchtnahme verbinden.


    Für mich war die Zufluchtnahme eher ein Krafttanken, ein mich stärken auf meinem Weg.
    Ich habe nicht Zuflucht genommen, weil ich etwas gesucht habe. Ich habe Zuflucht genommen, weil ich etwas gefunden hatte, etwas entdeckt hatte.
    Und auch in meinen Lehrern habe ich immer Menschen kennengelernt, die mich in meinem Wachstum unterstützt haben.
    Und ich habe dadurch die Kraft bekommen, das, was ich gefunden hatte, entdeckt hatte, auch wieder gehen zu lassen. Und das gleiche gilt auch für meinen weiteren Weg, auf dem ich zum Zen-Priester, Zen-Mönch ordiniert wurde. Und so weiter.
    Annehmen was kommt, loslassen was geht. Ein Einziges Kommen und Gehen. Und doch eine tiefe Stille und Ruhe.

    sati-zen:
    Serenity:

    bei meinem Lehrer Zuflucht genommen habe.


    Zufluchtnahme klingt für mich wie in den Lehrer hineinkriechen, wie wenn ein Baby wieder zurück in den Bauch der Mutter möchte.
    Eine Entwicklung hin zur Abhängigkeit und somit zur Lebensunfähigkeit.
    Ich weiß, der Begriff Zuflucht wird häufig verwendet aber mir läuft ein kalter Schauer der Angst über den Rücken
    dabei mein soweit selbstbestimmtes Leben abgeben zu müssen und ein Mündel von jemanden zu sein.


    Das sagt sehr viel über dich und sehr wenig über Zufluchtnahme aus.

    sati-zen:

    Die Frage ist ob es eine institutionelle Zeremonie braucht, ein gesetzlich verankertes Ritual oder ob es eine Entscheidung des eigenen Kopfes ist sich von den seelischen Empfindungen zu etwas zu bekennen...


    Nein, sati-zen.
    Die Frage in diesem Thread ist:

    Irmin82:

    Hallo,
    ich wollte fragen, ob ihr zum Buddhismus konvertiert seid (in Deutschland geht das ja nicht, aber in Österreich schon) oder wie ihr genau beigetreten seid. Zufluchtnahme zu den drei Juwelen ... Aber wie habt ihr das gemacht? :) Danke ...


    Die Frage ist nicht "Braucht man das?" oder was auch immer.
    Was du schreibst, ist dein Film, der in deinem Kopf entsteht, wenn du die Frage liest.
    Wenn dir dein Film wichtig ist, mach doch einen neuen Thread auf.

    Hallo Irmin
    ich war damals Mitglied in einer Sangha und habe mit dem dortigen Lehrer über meinen Wunsch gesprochen.
    Es wurde für mich eine schöne Zeremonie abgehalten. Während dieser Zeremonie habe ich Zuflucht zu den drei Juwelen genommen und ich habe die fünf Śilas bekommen und gelobt, mich um deren Einhaltung zu bemühen. Zum Schluß bekam ich noch eine Urkunde, über die Zufluchtnahme. Das ist nun schon fast 20 Jahre her. :)