suchender2:Alles anzeigenDanke für eure schnellen und hilfreichen Antworten!
Zitatja, es gibt ein Selbst, durch das wir überhaupt in der Lage sind, uns in dieser Welt zurechtzufinden. Deshalb konnte auch der Buddha von seinen Erfahrungen erzählen.
Nein, es gibt kein Selbst, denn alles ist zusammengesetzt und funktioniert entsprechend. Wie ein Auto, das auseinandergenommen nur aus Einzelteilen besteht und nicht mehr als Auto bezeichnet werden könnte, deshalb konnte der Buddha aus "Samsara aussteigen".
Zumindest gefühlsmäßig denke ich, das Problem jetzt besser verstanden zu haben. Trotzdem bleibt so eine bestimmte Ungewissheit. Naja, vermutlich kann man sowas wirklich nur durch das Erleben dieser Erfahrung verstehen.
Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die Meinung von Thomas Metzinger (deutscher Philosoph). Er hat ein Buch ("Der Ego-Tunnel") geschrieben, in dem er seine Analyse des menschlichen "Geistes" vorstellt, wobei er ebenfalls nicht davon ausgeht, dass es soetwas wie ein Selbst gibt. Dabei geht er auch auf außerkörperliche Erfahrungen, Meditation etc. ein; kommt aber zu dem Schluss, dass es nicht möglich ist, die Wände des Ego-Tunnels zu durchbrechen, weil genau in diesem Moment Bewussstlosigkeit einsetzen würde. Ich fände es wirklich interessant, ob das in Widerspruch zu den Erfahrungen buddhistischer Mönche steht oder nicht. Man muss der Fairheit auch sagen, dass der Begriff Ego-Tunnel bei ihm sehr eng definiert ist.
Laut seiner Defintion reicht es aus das Gefühl zu haben, die eigene Aufmerksamkeit lenken zu können, um sich als eigenständigen Agenten in dieser Welt wahrzunehmen.
Hat hier jemand schonmal Erfahrungen dieser Art gemacht? Bzw. was haltet ihr denn von dem "Aufmerksamkeitssteuerproblem"? Ich finde so welche Diskussionen immer sehr interessant
Da scheint mir jemand einen anderen Zugang zu den sechs Sinnesobjekten gefunden zu haben. Das müsste Ich-Tunnel heißen und der ist tatsächlich sehr eng einzugrenzen. Das sind die neuronalen Netze der Sinneswahrnehmungen die sich im Gehirn stark vernetzen müssen um ein Gesamtbild des Wesen erzeugen zu können um diesem das Überleben zu ermöglichen. Das ist das jedem Wesen zu Grunde liegende System das Nerven-zentren gebildet hat. Da liegt die Hauptaufgabe des Gehirns, die Wahrnehmung der Sinnesobjekte zu vernetzen um ein "Ich bin" sein zu ermöglichen das ohne Nachdenken mit seiner Umwelt interagieren kann. Der Ich-Tunnel ist sehr eng zu fassen und kann auch unmöglich verlassen werden denn das würde tatsächlich Tod bedeuten nämlich das absterben der Nervenzellen. Die Sinnesobjekte können nicht mehr wahrgenommen werden und das ist die höchste Gefahr für das Lebewesen. Das bedeutet durch Umwelt erwirkte Bewusstlosigkeit und damit Gefahr durch weitere Umweltereignisse. Bewusstlosigkeit während einer Autofahrt.
Ego ist durch Nachdenken und Vorstellungen machen, das zu Person führt und Persönlichkeit erschafft. Das ist zwar auch auf neuronaler Vernetzung gegründet ist aber scheinbar abgetrennt vom Ich-Tunnel. Das Ego kann vollkommen weg sein doch das ich bin bleibt und kann noch viele Jahre nach dem Verlust der Persönlichkeit überleben. Demenz, Unfall und alle weiteren Möglichkeiten sein bisheriges So-Sein zu zerstören. Das Gehirn kann aber viele Störungen einfach um gehen und so eine Ich-Form aufbauen die der vormaligen gut entspricht. EIN ICH gibt es nur im so wie es jetzt ist. Ein Ego ist durch Vorstellungen gebildet. Beide sind Augenblick abhängig und bestehen nur so lange wie der Augen blick dauert wird immer wieder anders gestaltet immer in Wandelung. Weder ich noch Helmut noch der Küchenchef ist heute der der er gestern glaubend war.