Beiträge von void im Thema „Der Gauthama Buddha und die Bäume / Der Vortrag in der Buddhistischen Gesellschaft München“

    Sudhana:
    Karnataka:

    Die Lehre mancher erleuchteter Meister besagt [...] Krishnamurti [...] Osho [...]


    "Viele sind es, die den Thyrsos schwingen, doch nur über wenige ist der Geist gekommen." Findet sich auch schon bei Platon (im Phaidon). Zumindest halte ich es für wenig zielführend, in einem buddhistischen Forum Leute wie Herrn Jiddu oder Herrn Mohan als Musterbeispiele für erleuchtete Meister anzuführen. Ich bezweifle, dass bodhi diese Art von "Erleuchtung" meint.


    Es ist ja immer irreführend, wenn man zu dem Wort Befreiung nicht dazusagt, "Befreiung von was" man eigentlich meint.


    Im Buddhismus ist ja mit "Befreiung" immer die Befreiung vom Leid und seinen Ursacher, gemeint.


    Gleichzeitig gibt es ja aber nocht andere Konzepte von Befreiung z.B die politische Befreiung von Entmündigung. Oder sogar die Befreiung des Individuums von allen gesellschaftlichen Koventionen.


    Und gerade Baghwan (Osho) war ja deswegen so erfolgreich, weil er das vermischt hat, so dass Selbstverwirklichung und Befreung vom Selbst als zutiefst verwandt erscheinen - und man am Ende die Torte gleichzeitig essen und behalten konnte.

    Freeman reloaded:

    Ich wüsste auch nicht, dass das Entstehen in Abhängigkeit in irgendeiner Weise negativ zu bewerten sei. Die Entstehung in Abhängigkeit ist schliesslich allgegenwärtig und Buddha hat nie behauptet, dass dieses Entstehen in Abhängigkeit in irgendeiner Weise negativ zu betrachten sei. Das Enstehen in Abhängigkeit ist einfach ein neutrales Naturgesetz, fertig. Es gäbe ja auch keinen Grund, zB die Gravitation als negativ zu bewerten. Und, wie Mohan ganz richtig gesagt hat, hatte der Buddha eine grosse Wertschätzung für Bäume.


    Sati-zen ist jemand, der sehr modern denkt, und dem viel im Buddhismus zu traditionell und zu obrigkeitshörig ist. Von daher freut ihn eher das, was die individuelle Selbstbestimmung, Indivudualität und Kreativität betont.


    Und da ist ja das Pflanzendasein das Gegenteil davon: Wenn man sagt jemand "vergetiert" nur mehr rum, dann wird damit ja ausgedrückt dass er auf ein Pflanzeniveau rein passiver Existenz runtergesunken ist. Also überhaupt keine Selbstbestimmung mehr da ist sondern nur mehr dumpfes Existieren.


    Ein Preisen der Bäume ist also für ihn wohl eine Art, die Unmündigkeit abzufeiern.

    sati-zen:

    Na toll, eine Hohelied auf die Abhängigkeit, das können Menschen gebrauchen,


    Also ich habe meinen Beitrag bestimmt nicht als Hohelied auf die Abhängigkeit gemeint. Im Gegenteil: Je mehr wir uns genau usnerer Abhängigkeiten und Süchte bewusst werden, desto leichter finden wir Freheit davon.


    sati-zen:

    Ich finde, dass die Abhängigkeit in Deutschland besonders ausgeprägt ist und deshalb wären Übungen ohne Mamas Brust oder Papas Gabe dringend notwendig. Ich persönlich empfinde dieses Betteln von abhängigen Menschen man möge ihnen doch ihren Stoff geben für sehr lästig und die Lebensqualität einschränkend. Abhängigkeit ist das Resultat von Sucht, eine schwere psychische Störung und diese Sucht wird im westlichen System gefördert da sie den größten Umsatz bringt.


    In der Werbung wird ja gerade das unabhängige, freie Individuum betont. Weil man ja, für je freier man sich selber hält, desto weniger seine Unfreheiten und Abhängigkeiten reflektiert. Und dann desto manipulierbarer ist. Deswegen betont ja die Werbung gerade den unabhängigen Einzelgänger, der frei entscheidet, dass er sich jetzt über Zigaretten, Markenkalmotten und Edelreisen definiert. Während die dröge, abhängige Masse als Gegenbild auftritt, gegen das man sich abgrenzt.


    Beim Baum ist klar, nach was er süchtig ist (Sonne, Wasser, Erde) während man das bei uns nicht so sehr sieht. Das ist doch kein Lob der Abhängigkeit.

    Während es ja bei mobilen Lebenwesen oftmals so aussieht, als wären sie so autonome Einheiten, die unabhängig von ihrer Umwelt existieren, ist diese Illusion bei Bäumen nicht so stark: Da sieht man, dass sich der Stamm aus einem Geflecht von Wurzeln erwächst. Und dass so ein Baum ein Knotenpunkt zwischen dem ist, wovon er abhängt: Erde, Luft, Sonne.


    Von daher finde ich Bäume ein kräftiges Symbol für das "Enstehen in Abhängigkeit".