Karnataka:Alles anzeigenSpacy:Was nutzt es, sich die Welt als ein Eiapopeia zu suggerieren, wenn die Welt nicht so ist?
Wenn man im Eiapopeia stecken bleibt, wird man, sobald man die selbstgewählte Echokammer einer idealisierten Welt mal verlassen muß, große Schwierigkeiten bekommen, denke ich.
Nichts gegen das Eiapopeia - aber es ist nur ein winziger Teil der Realität, ein Überbetonung erscheint mir fehl am Platze und führt, wie das andere Extrem des Pendels der Moral, die Empathielosigkeit, in den Abgrund.
Auf individueller Ebene – das wird jeder Entwicklungspsychologe bestätigen – bietet Liebevolle Güte als frühkindliche Erfahrung die Basis, um später die Fähigkeit zu Vertrauen und zu einem guten Umgang mit Belastungen zu entwickeln. Als Ursprung sozialer Eigenschaften ist Liebevolle Güte also keinesfalls ein nur winziger Teil unserer Wirklichkeit. Die Ansicht, dass wir versuchen sollen, uns selbst in dieser Hinsicht etwas zu verbessern, scheint mir also richtig.
Mitunter scheint es jedoch gefährlich, sich die Welt allzu ideologisch zu interpretieren. Glaubt man etwa, eine bestimmte Beschaffenheit von Wirtschaft, Staat und Politik wäre immer und überall die Beste, kann dies schlimme Folgen haben. Beispielsweise ereignete sich die größte Hungerkatastrophe der Menschheitsgeschichte in China als Folge kommunistischer Planwirtschaft.
Auch wenn also die handfesten Bedingungen für Ökonomie und Politik strittig sein mögen, scheinen mir die Bedeutung und der positive Einfluss bestimmter sozialer Eigenschaften wie etwa Vertrauen, Rücksichtnahme, Kooperation und Ehrlichkeit eigentlich klar. Natürlich ist auch Hilfsbereitschaft zu nennen, auf die wir unmöglich verzichten können. Ich glaube nicht, dass sie in einen Abgrund laufen lässt.
Dem kann ich nur zustimmen. Entscheident für das Verhalten und Denken ist der Sozialisierungsprozess. Hier wird bereits im frühkindlichen Alter der Rahmen gesetzt und das Fundament für spätere Ansichten und Handlungen gelegt. Darin unterscheiden sich Menschen nicht groß von z.B. Hunden.
Es stellt sich nur die Frage, was man tun soll, um Menschen "besser" zu sozialisieren? Staatlich "Aufzuchtanstallten"? Das hatten wir schon öfter in der Vergangenheit, und es ist kläglich gescheitert.