Beiträge von mukti im Thema „Kann man das Sterben in der Meditation üben?“

    Zur ursprünglichen Frage im Thread ist mir noch eingefallen, dass ich ein Buch habe über tibetischen Traumyoga von Tenzin Wangyal Rinpoche mit dem Titel "Übung der Nacht - tibetische Meditationen in Schlaf und Traum". Ich denke das könnte hierzu auch interessant sein.


    Ein kleiner Auszug aus dem Kapitel "Schau, Handeln, Traum, Tod" :


    Zitat

    In den Bardo oder Zwischenzustand nach dem Tod treten wir auf die gleiche Weise ein wie nach dem Einschlafen in den Traum. Wenn unsere Traumerfahrung ohne Klarheit ist, voller konfuser Emotionen und Gewohnheitsreaktionen, werden wir den Sterbeprozess auch nicht anders erleben. ... Begegnen wir aber dem unmittelbaren Erfahrungsaugenblick immer wieder ganz bewusst, so werden wir diese Fähigkeit auch bald imTraum wiederfinden. Und indem wir im Traum präsent zu sein üben, bereiten wir uns auf den Tod vor. Eben darauf ist die Traum-Praxis ausgelegt. ... Wie wir die im Wachzustand eingeübte Luzidität und Präsenz auf den Traum übertragen, so wird die im Traum entwickelte Luzidität und Präsenz auf den Tod übertragen. ... So ist die Reihenfolge: Bewusstheit im ersten Augenblick der Erfahrung, beim Reagieren, im Traum und schließlich im Tod. Es hat keinen Sinn, erst am Ende anzufangen. Sie können selbst überprüfen wie reif ihre Praxis ist: Erforschen sie ihre Gefühle angesichts der Phänomene ihrer Erfahrung und dann ihre Reaktion auf diese Gefühle. Können sie in den unterschiedlichsten Situationen ihre Geistesgegenwart wahren?