Beiträge von Sudhana im Thema „Raum für Meditation einrichten.“

    Freeman reloaded:

    Hat hier irgendjemand keinen guten Grund und Zweck zur Übung und übt dennoch?


    Wenn Du Antworten ignorierst, warum stellst Du dann Fragen? Ich fange schon an, mir selbst Fragen zu stellen - vor allem die, warum ich Dir überhaupt geantwortet habe. Du vergeudest meine und Deine Zeit; anscheinend hast Du mehr davon als ich und kannst das verschmerzen.


    Aber um das zu einem Ende zu bringen, noch eine letzte Antwort auf Deine letzten Fragen: es hat keinen Sinn, die Schätze Anderer zu zählen. Schon gar nicht, wenn Du ohnehin meinst, reicher zu sein als sie. Wenn Du einen Zweck brauchst, um den Weg zu gehen, dann lass es halt bleiben oder such Dir einen. Von mir kriegst Du keinen. Wenn Du meinst, Vipassana bringt Dir etwas, dann mach halt Vipassana. Niemand hier hat ein Problem damit, will Dich daran hindern oder es Dir ausreden. An Deinen persönlichen Gewinnkalkulationen und Erleuchtungsbilanzen bin zumindest ich nicht interessiert. Daher EOD.


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    Freeman reloaded:

    Warum übst Du? Übst Du ohne Grund? Gibt es einen Grund, zu üben oder nicht?


    Natürlich gibt es einen Grund. Aber ein Grund ist kein Zweck. Dass Du alt wirst und stirbst, hat einen Grund, aber keinen Zweck.


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    Freeman reloaded:

    Ist es nun von Vorteil zu üben oder nicht?


    Es ist keine Sache von Vorteil oder Nachteil, sondern von Ursache-und-Wirkung. Die Glocke klingt und Du legst das O'Kesa an. Tatsächlich ist beides nicht voneinander getrennt. Ursache ist der So-Gegangene (Tathāgata), Wirkung der So-Gekommene (Tathāgata). Zwischen beiden ist kein Unterschied.


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    Freeman reloaded:

    Reichen da nicht dann die Vorbereitungen zur Übung?


    Nein. Wenn der Übung der Vorbereitung der Übung nicht die Übung der Übung folgt, also die Übung der Vorbereitung der Übung nichts vorbereitet, dann ist die Vorbereitung der Übung auch keine Übung der Vorbereitung.

    Freeman reloaded:

    Oder geht es hier um Übungen vor der Übung, also um verschiedene Phasen oder Arten der Übung?


    Es gibt nur eine "Art" der Übung. Ihre "Phasen", wenn man so will, sind die drei Zeiten. Die Gegenwart der Übung, ihr Kommen und ihr Gehen.

    Freeman reloaded:

    Ich will auf die Frage hinaus:


    Gibt es überhaupt eine Trennung zwischen Übung und Nicht-Übung?


    Wenn Übung (gyō) permanent (ji) ist, gibt es keine Nicht-Übung. Wenn der Weg () kreist (kan), hat er weder Anfang noch Ende - damit auch keine Unterbrechung.
    gyōji dōkan bedeutet, dass die kontinuierliche Übung sowohl Wirkung als auch Ursache von Buddhas Weg ist. Es ist Vorbereitung und Vollendung des Erwachens in einem. Was als Nicht-Übung erscheint, ist tatsächlich nur 'schlampig übender Buddha'.


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    Tychiades:

    Wenn es kein Innen und kein Außen gibt, gibt es auch keine Gestaltung oder Gestalt.


    Die Gestaltung 'kein Innen und kein Außen' ist Gyōji dōkan. Seine Gestalt ist 'sitzender Buddha'.

    Sudhana:

    Hmhm - meinst du nicht das ist Wortgeklingel?


    Was sollte es sonst sein? Auch das Inkin schlagen erzeugt nur Geklingel und doch werfen sich die Übenden bei seinem Klang nieder. Nicht, dass ich eine solche Reaktion von meinem Wortgeklingel erwartet hätte ...

    Tychiades:
    Sudhana:


    Dogen sagt, man soll die Bildnisse des Buddha verehren, weil sie die Gestalt des Tathagatha sind, die uns hinterlassen wurde. In ihrer Gegenwart Zazen zu üben, ist sicher eine angemessene Form der Verehrung. Sich damit zu "umgeben" eher nicht.


    Ich denke, man kann sich damit überhaupt nicht umgeben, weil es alles durchdringt.


    Ja. Trotzdem wird es immer wieder versucht.

    Tychiades:

    Eine Haltung der Verehrung und Ehrfurcht ist genau deshalb auch angemessen - aber dennoch müssen wir erkennen, dass es "Spiegel" ist und es eben letztlich in eins fällt


    Dennoch? Oder gerade deswegen? Davon abgesehen: natürlich ist eine Besenkammer als Spiegel so gut wie eine Hondō. Man muss nur hineinschauen. Und da riskiert man bei einer Hondō vielleicht doch eher einen zweiten Blick als bei einer Besenkammer.

    Tychiades:

    - wir können die Gestalt nicht machen


    Nein, wozu auch. Sie entsteht und vergeht nicht. Das Problem ist doch, dass wir etwas anderes machen können - und das zumeist auch tun. Und zwar gerade

    Tychiades:

    wenn wir unseren Vorstellungen folgen, Vorstellungen von Schönheit und Klarheit des Raumes, von "zenlike home and garden"


    - dann sind wir bestenfalls Zen-Spießer, die sich das Leben mit Buddha-Gartenzwergen verhübschen.

    Tychiades:

    Was jedoch hier deutlich wird, ist die Funktion des beständigen Tuns wenn ich meinen Platz zum Zen herrichte oder gestalte, als Zen-Übung. Die Vorbereitungen zur Übung sind selbst Übung.


    !


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    Tychiades:

    Die Gestaltung der äußeren Umgebung ist schon wichtig


    ... weil sie von der inneren Umgebung nicht zu trennen ist. Da ist kein innen und kein außen. Nicht einmal eine Umgebung. Was ein "Gestaltung ist schon wichtig" übrig lässt.

    Tychiades:

    - m.E. nach sollte sie einfach leer sein - eine "Besenkammer"*) mit einer Matte und einem Zafu.

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    Nun - eine Besenkammer mit Zabuton und Zafu (und ggf. einer Uhr) ist nicht leer. Auch, wenn es kein innen und kein außen gibt, so gibt es doch Gestaltung. Die Gestalt "Besenkammer" ist nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten. "Gestaltung" ist schon in Ordnung, aber "Umgebung" ... nicht, wenn man sich da mit Dingen "umgibt". Ein Bodhisattva gestaltet auch eine Besenkammer zu einem Reinen Land. Gegen Dinge ist dabei nichts einzuwenden, finde ich. Weder gegen Besen noch gegen Buddhastatuen. Aber die sind dann auch nicht "Umgebung".
    Dogen sagt, man soll die Bildnisse des Buddha verehren, weil sie die Gestalt des Tathagatha sind, die uns hinterlassen wurde. In ihrer Gegenwart Zazen zu üben, ist sicher eine angemessene Form der Verehrung. Sich damit zu "umgeben" eher nicht.


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