Es ist bsser die aus dem 21 Jahrhundert zu zerpfluecken, da ist es nicht so schlimm, wenn alles zerrupft da liegt. Weil man da ja wieder neue Koans generieren kann. Gibt es im Netz einen Fake-Koan Generator?
Beiträge von void im Thema „Die verschollenen Schriften von Tao-hsin“
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Auf
http://zen.de/forum/zen-raetse…/40d4a995160ba0e827eed70cSchreibt SoGen:
SoGen:Hallo Christian,
die Schreibfehler bedürfen keiner Entschuldigung, aber ansonsten bin ich Deinen Empfehlungen nicht so ganz gefolgt. Deine Angaben in der Einleitung über den Text sind äußerst spärlich (wann und wo gefunden, wo wurde das Original publiziert usw.). Sowohl von als auch über Tao-hsin (580-651) ist Einiges bekannt so unbekannt, wie von Dir dargestellt, ist er durchaus nicht. Eine Neuentdeckung eines ihm zugeschriebenen Textes wäre eine kleine Sensation. Ich habe davon allerdings nichts gehört und bei einer kurzen Suche im Internet auch nichts darüber gefunden. Einiges in Deiner Einleitung kommt mir daher etwas unverständlich vor.In den "Aufzeichnungen der Meister und Schüler des Lankavatara" (Lengqie shizi ji) des Jingjue (683-750) - der ältesten Quelle zu Tao-hsin - wird ein ihm zugeschriebener Text entweder zitiert oder auch nur genau beschrieben (die Forschung ist sich da nicht ganz einig). Natürlich wird von ihm auch in der "Aufzeichnung von der Weitergabe der Leuchte" (dem Jingde Chuandenglu von 1004) berichtet. Seine Lehren wurden in einer eigenen Schrift, den "Fünf Toren des Tao-hsin" als Kompendium zusammengefasst. Eine englische Übersetzung der Lehren Tao-hsins gibt es seit über 20 Jahren:
David W. Chappell
"The Teachings of the Fourth Ch'an Patriarch Tao hsin (580-651)"
in "Early Ch'an in China and Tibet",
ed. by W. Lai and L.R Lancaster,
Berkeley: Berkeley Buddhist Studies Series,
Asian Humanities Press , 1983Ich kenne diese Veröffentlichung nicht, werde mich aber um eine Fotokopie bei der Bibliothek meines Vertrauens bemühen. Identisch mit "Deinem" Text ist sie wohl nicht.
Der von Dir als Übersetzung wiedergegebene Text kommt mir ebenfalls etwas merkwürdig vor. Dieser Typus Literatur (Yulu, "überlieferte Sprüche" der Zen-Meister) ist mW deutlich jünger; wie man einen solchen Text ernsthaft in das 7. Jahrhundert datieren kann, verstehe ich nicht. Ein Beispiel für die unter Tao-hsins Namen überlieferten Lehren findet man (leider nur auf Englisch) z.B. hier:
http://hjem.get2net.dk/civet-cat/zen-writings/daoxin.htm
Irgendwie spricht das doch eine ganz andere SpracheAuch formal und stilistisch fehlt mir irgendwie der Variantenreichtum, der etwa die Yulus von Lin-chi oder Yün-men auszeichnet. Bist Du sicher, dass es sich nicht um ein Produkt des sagen wir 21. Jahrhunderts handelt?
Freundliche Grüße,
So-GenWorauf der Autor schreibt:
ZitatKlar, Natürlich. Entschuldige die fehlende Kennzeichnung. Ich war mir gar nicht bewusst, dass dies zu Missverständnissen führen kann.
Und: Tao-hsin könnte es nicht geschrieben haben. Was ich von ihm gelesen habe war formal und vor allem inhaltlich völlig verschieden. Ihm das aber zu unterstellen, ihn als Archetyp des künftigen Generationen zu platzieren war reizvoll (und bei den Haaren herbeigezogen, weil zu früh, gell?)
Das heisst es sind keine Koans im engeren / buddhistischen Sinne. Sondern eher so paradoxe Rätsel im Koan Stil.Vielleicht sollte man dem dem Autor sagen, dass er das klarmachen soll.