Beiträge von Spacy im Thema „Karma und Vipaka- ein Naturgesetz, dem niemand entgeht“

    Freeman reloaded:
    Spacy:


    Hab ichs mir doch gedacht, dass du deine postings nicht selbst liest.


    Behaupten kannst Du viel, das habe ich schon bemerkt. Aber Du solltest Deine Behauptungen schon auch belegen können.


    Das ist ja das tolle, wir leben in einer postfaktischen Zeit. Oder, warum meinst du, brennst weder du noch ich auf einem Scheiterhaufen? (Kommt aber noch...)

    Dieses "Mutter Erde", wie du es nennst, (er)trägt genau so viele SUVs, wie gerade darauf herum fahren. Immer! Über! Ewiglich!
    Auch wenn morgen ein einziges SUV, ein einziges AKW, ein einziger Braunkohleofen mehr das alles "verpesten" würde, was es n.b. macht, dann würde deine Mutter Erde auch ihre "Titte" hinhalten.
    Warum sie es tun? Warum es so ist? Weil alles nur deine Vorstellung ist.
    Heil Fukoshima, heil Tschernobyl, heil Harrisburg!
    Heil Monsanto, heil Vattenfall.
    Heil Netto


    Wir leben in der besten Welt, die es gibt


    Wenn du mich schon so lieb bittest :) :


    Mir scheint, dass unsere Vorstellungen von Karma, erheblich voneinander abweichen.
    In meiner Definition des Karma bestimmen die "ererbten" Verhältnisse das Denken und Handeln des Menschen. Dieses "Erbe" ist vom jeweiligen Menschen nicht änderbar. Aufbauend darauf, überformt er durch sein Denken und Handeln dieses Erbe und gibt es verändert weiter. Erbschaft und Denken/Handeln stehen in ständiger Wechselwirkung.
    Meine Karmavorstellung an einem Beispiel: Erwin "erbt" ein Haus. Weil er irgendwann wegzieht, mauert er die Haustür zu. Erwin stirbt und vererbt das Haus an Balduin. Balduin erbt das selbe Haus wie Erwin, nur ist die Eingangstür zugemauert. Balduin öffnet die Haustür wieder und erneuert die Fenster (wegen der Energiesparverordnung, die es zu Zeiten von Erwin noch nicht gab ;) ).
    Was ist jetzt das Karma in diesem (unvollständigen) Beispiel? Die Veränderung am Haus ist es. Und wie du an diesem Beispiel erkennen kannst, ist dieses Samsara kein Kreislauf sondern ein Spirallauf.


    Mir scheint, dass du den Text meines Vorpostings nicht verstanden hast. Die Menschen (alle Menschen) müssen nicht, weil sie es verschuldet hätten. Sie müssen, weil sie verschuldet werden. Und, noch ein Aspekt: Diese Verschuldung endet mit dem individuellen Tod. Der Tod ist die Rückzahlung des Kredits das Lebens. Das Leben selbst ist die Zahlung des Zins für diesen Kredit. Das Einzige, was der Mensch muss, ist in Wirklichkeit, am Leben zu bleiben. Alles andere "müssen" ist induziert. Verstehst du, was ich meine und vorallem, wie ich es meine? Ich habe da wenig Hoffnung.


    Von einem Naturgesetz Karma/Vipaka ist mir nichts bekannt. Ich kenne nur Monismus, Dualismus, Pluralismus, Determinismus, Indeterminismus et al.. Wenn du allerdings die Beziehung Ursache/Wirkung meinst, so bin ich ganz bei dir. Allerdings würde deine Sicht auf Karma/Vipaka nur einen Teilbereich von meinem Ursache/Wirkung abdecken. Und aufgrund der kaskadierenden Ursache/Wirkung-Beziehung läßt sich vortrefflich über die Ursachen einer Wirkung streiten. Die Wirklichkeit ist multikausal und aufgrund der Beschränktheit des menschlichen Gehirns, nicht vollständig erkennbar/abbildbar.


    Deine Definition des Teilbereich von Ursache/Wirkung in der Betrachtung Karma/Vipaka, wälzt die Verantwortung für die Ursache (Karma) auf den Einzelnen ab, was, in meiner Sichtweise, nicht zulässig ist und in die Irre führt. Deine Sicht weißt dem Individuum eine Schuld zu, die es nicht hat. Allein die Verdrehung des Dao als "Herrschen ohne Handeln" zeigt, dass du einer Ansicht folgst, die nicht die meine ist. Dieses "Herrschen ohne Handeln" als Botschaft an den "kleinen Mann", der wir alle sind, impliziert, dass Handeln etwas schlechtes wäre (dabei ist jeder Atemzug ein Handeln, welches man nur dann als schlecht ansehen kann, wenn man nicht möchte, dass jemand atmet).


    Die Sicht auf das Dao als "Handeln ohne Herrschen", entfernt die in deiner Verdrehung postulierte "Macht". Und, ich denke, darum geht es. Ohne den nicht mehr induzierten Zwang zum Herrschen, reduzieren sich automatisch die Handlungen auf das notwendige Maß.
    Soviel zu meiner Ansicht dieses kleinen Teils meiner Realität (du hattest mich ja danach gefragt).


    Ich stehe allen Postulaten sehr skeptisch gegenüber, besonders wenn sie in priesterlicher Manier als Schuld und Sühne - Komplex daherkommen, gleiche sie mit meinem Denken ab und reflektiere sie mit meiner Realität. Sich nicht von der Komplexität der Wirklichkeit wie ein kleines Kind in die Ecke drängen zu lassen, und durch einen Schritt zurück, das gesamte Bild zu betrachten, ist eines der Mittel, im Kontext der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, die Spur nicht zu verlieren. Allerdings scheint es für manche schwierig zu sein, die eigene Filterblase auch mal verlassen zu wollen. Wobei ich niemandem eine pöse Absicht unterstelle!
    Um es anders auszudrücken: "Vater, vergib ihnen sie wissen nicht, was sie tun!"

    Mal so reingeworfen:

    Freeman reloaded:

    ..."Herrschen ohne Handeln"...


    Da liegt z.B. der Hase im Pfeffer. Im Sinne des Tao sollte es eigentlich lauten: "Handeln ohne Herrschen".


    Und zum Beispiel mit den Brötchen von Anfang des threads:
    Die Menschen handeln/verkaufen Brötchen nicht aus Gier und treten nicht aus Gier in Konkurrenz. Sie konkurrieren mit Brötchen um Kunden, weil sich dazu gezwungen sich, weil sie es müssen. Das hat nichts mit Karma, Wiedergeburt etc. zu tun. Sie tun dies, weil sie gezwungen sind, sich zu entschulden. Und diese Schuldverhältnis geht nicht auf sie selbst, auf irgendwas Göttliches oder Karmisches zurück - es geht zurück auf Sanktionsandrohung durch andere Menschen.
    Seien wir froh, dass Menschen es müssen, denn sonst gäbe es keine Brötchen. ;)