Beiträge von Carneol im Thema „Karma und Vipaka- ein Naturgesetz, dem niemand entgeht“

    kilaya:

    Die Art wie man dann mit der Situation umgeht ist sowohl von Karma bestimmt, z.B. indem ich mich hier und jetzt entscheide, gleichmütig darauf zu reagieren. Die Fähigkeit und Freiheit, sich so zu entscheiden ist aber wiederum die Frucht früherer karmischer Impulse, wo man z.B. durch Meditationspraxis gelernt hat, Raum zwischen Reiz und Reaktion zu lassen und die anderen Möglichkeiten die in dem Augenblick enthalten sind zu sehen und eine davon bewusst zu ergreifen.


    Deswegen ist es letztlich nur entscheidend, diese Fähigkeit zu entwickeln, die Weisheit des Augenblicks zu entfalten und in jedem Moment einzusetzen, egal was die Situation nun letztlich heraufbeschworen hat, mit der man es zu tun hat.


    Auf der anderen Seite hilft aber auch ein Verständnis der Zusammenhänge, um diese Weisheit zu entwickeln und im Jetzt anzukommen. Jemand der z.B. immer die Schuld bei anderen findet und dann agressiv reagiert und somit neue Schwierigkeiten heraufbeschwört, die ihn dann wieder veranlassen, die Schuld.... Der klassische samsarische Kreislauf eben. So jemand kann durch die Lehre von Karma verstehen, dass man immer in zweierlei Hinsicht selbst dafür verantwortlich ist, wie man mit der Situation umgeht: 1. dass man erkennt, dass man diese Erfahrung nicht ohne Grund hat, und dass dieser Grund nicht bei anderen zu suchen ist. 2. dass man durch die eigene Reaktion auf die Situation, egal wie sie nun enstanden ist, das Beste daraus machen kann und auf diese Weise diesen samsarischen Kreislauf unterbricht.


    Ja, ganz genau. :):like:


    Wenn ich meine beiden Jungs sehe, wie extrem unterschiedlich diese mit gleichen Situationen umgehen und was sich daraus im Zusammenwirken entwickelt, und sehe auch schon wohin das ganze sich weiter entwickelt (bez. Daseinsbereiche), da nutzt auch reine Argumentation nichts, nur Vorleben und darauf hinweisen warum man was tut, die eigenen Einstellungen deutlich machen, ohne bestimmte Handlungsweisen erzwingen zu wollen... nur so kann man energetische Blockaden lösen die sich so zeigen, ohne neue zu erschaffen...


    LG :om:

    Freeman reloaded:

    Aber wie man mit der jeweiligen Situation umgeht, das wird eben durch das eigene Karma bestimmt.


    Das kann ich bestätigen, und zwar genau so.


    Wenn man sich anschaut, wie man selbst mit bestimmten Situationen und Gegebenheiten in seinem Leben umgegangen ist und wie andere mit den gleichen Gegebenheiten und ähnlichen Situationen umgegangen sind, ist es ganz offensichtlich, wie stark das Ganze durch die eigene Sichtweise, den eigenen "Wahrnehmungsfilter" bestimmt wird. Das ist ein Thema für mich, denn schon in den Reaktionen meiner Jungs sehe ich bestimmte Einstellungen, die auf karmischen Zusammenhängen bereits in diesem Leben basieren und andere, die entweder durch die Genetik mitgebracht wurden und (sich so manifestierend) oder rein über das Unterbewusste innerhalb des Bewusstseinsstroms mitgebracht wurden.


    So sehe ich das jedenfalls momentan.


    Schöne Grüße :rainbow:

    Freeman reloaded:

    Ich habe manchmal Erinnerungsfetzen aus früheren Existenzen, keine genauen Daten, Zeiten oder Orte, nur Erinnerungsfetzen. Ich versuche garnicht erst, dem nachzugehen, weils mich nicht sonderlich interessiert, ich sagte ja an anderer Stelle, mich interessiert in der Hauptsache, was vor mir liegt.


    Ich war seit frühester Kindheit ein extrem introspektiver, quasi hypersensibler Mensch. Ich stand immer in intensivstem Kontakt mit dem Unbewussten, dem Bereich jenseits von Zeit und Raum, ich schlafe und träume sehr intensiv, sehr tief. Ich habe in meinem Leben soviel erlebt, innerlich und äusserlich, dass die Identifikation mit dem Personalausweis irgendwann einfach wegfiel. Der Mensch lernt im Laufe seines Lebens von Beginn an, sich mit allem Möglichen zu identifizieren, mit dem Elternhaus, mit der Familie, mit Namen, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht usw usw usw. Wenn das alles wegfällt, dann bekommt man ein Gespür dafür, was jenseits all dessen liegt. Durch gewisse spirituelle Erfahrungen und intensive, jahrzehntelange Meditation und Kontemplation war ich schliesslich irgendwann zu der unerschütterlichen Erfahrung und Erkenntnis gelangt, dass ich älter bin als der Kosmos und jünger als jedes Neugeborene. Natürlich ist das alles letztlich Bildsprache, jede Sprache ist letztlich in gewissem Sinne Bildsprache. Es sind innere Erfahrungen, die einfach nicht übertragbar und nur sehr unzureichend in Worte zu kleiden sind.


    Die Kritik an der Wiedergeburt (oder an einem Leben nach dem Tod) kommt im Wesentlichen aus dem Lager der Vulgärmaterialisten. Ich habe mich sehr intensiv mit dieser Position auseinandergesetzt und ich weiss, dass diese Position schon allein aus wissenschaftlicher Sicht so nicht haltbar ist. Der Vulgämaterialismus ist im Wesentlichen halbgare Populärwissenschaft, nichts weiter. Die wirklichen Cracks aus der Physik oder auch aus der Neurowissenschaft wissen sehr genau, dass die Position des Vulgärmaterialismus keinerlei wirkliche, wissenschaftliche Basis hat.


    Danke für's Teilen deiner Erfahrungen. :):rose: