Beiträge von Sudhana im Thema „Meditation beflügeln“

    pamokkha:
    Sudhana:

    Es wäre sinnvoll, das im Kontext zu überprüfen...


    Ist das jetzt der Wunsch an mich, Sudhana, einige Textstellen herauszusuchen auf die ich meine Aussage bezog?

    Danke - aber mir würde eine etwas genauere Quellenangabe (Band, vielleicht der / die betreffenden Essays) schon genügen. Ich würde mir das bei Gelegenheit gerne anschauen.


    ()

    pamokkha:
    kal:

    Der Wille ist das Problem ...


    D. T. Suzuki bzw. sein deutscher Übersetzer hebt den Willen in seinen Essays in Zen Buddhism immer wieder als zentral hervor. Der "richtige" Wille ist wichtig und besonders viel davon.


    Es wäre sinnvoll, das im Kontext zu überprüfen. Ich habe von den 'Essays in Zen Buddhism' nur die Third Series vorliegen - und da werde ich diesbezüglich nicht fündig. In den 'First Series' (ich vermute, dass Du Dich auf die beziehst) versuchte Suzuki ja eine 'Übersetzung' der Lehren des Zen (wobei er wie üblich dazu tendiert, speziell Rinzai als 'das Zen' überhaupt zu präsentieren) für ein abendländisches Publikum und bedient sich dabei der Terminologie abendländischer Psychologie und Philosophie. So kann ich mir vorstellen, dass er da eher auf den Schopenhauer'schen Willensbegriff rekurriert, der ja nun mit cetanā alles andere als deckungsgleich ist. Möglicherweise auch auf Nietzsche, vgl. seine berüchtigte Aussage "Zen [ist] eine Religion der Willenskraft, und Willenskraft ist das höchste Erfordernis des Kriegers, auch wenn sie der Erleuchtung durch Intuition bedarf" in 'Zen und die Kultur Japans', 1941 auf Deutsch erschienen, das (wenig überraschend) in Nazideutschland großen Anklang fand. Dass Suzuki da sein Fabulieren über Zen und Bushidō nicht mit Belegen aus der klassischen Literatur stützt, versteht sich. Generell steckt in dem so dargestellten 'Banzai-Zen' sehr viel Suzuki drin - und so gut wie kein Buddhismus.


    Generell scheint D. T. Suzuki recht frei (d.h. von klassischer buddhistischer Terminologie losgelöst) mit dem Begriff 'Wille' umzugehen - auch im Kontext Shin-Buddhismus. So findet sich z.B. in seinem 'Amida - der Buddha der Liebe' eine sehr originelle Übersetzung von 本願 hongan - also den (48) 'ursprünglichen Gelübden' Amida Buddhas - wo er aus den 48 ein einziges Gelübde macht und dies mit Wille 'übersetzt': "Hon bedeutet 'ursprünglich' oder 'das erste'. Und gan wird zumeist als 'Gelübde' übersetzt, obwohl das nicht das passende Äquivalent sein mag. Manchmal wird es auch mit 'Gebet' oder 'Wunsch' übersetzt. Im philosophischen Bereich scheint es mir besser, es 'Wille' zu nennen, wie in 'ursprünglicher Wille'."


    Jedenfalls - gerade bei D. T. Suzuki ist Kontext unverzichtbar.


    ()