Beiträge von Lirum Larum im Thema „Vom Sinn des sinnlosen Geschwätzes“

    Sherab Yönten:
    Losang Lamo:

    Bei einer Lamrim Belehrung sagte mein Lehrer, "sinnloses Geschwätz" sei die harmloseste Form des Fehlverhaltens der Sprache.


    Hast Du noch in Erinnerung was Hans Korfmacher mit "unsinnigem Geschwätz" meinte (Deine Signatur)?


    Was er damit meinte?
    Ich glaube, das war eine Textstelle wo er darauf hinauswollte, dass man sich auf das konzentrieren solle, was "wichtig" sei. Man solle sich nicht mit destruktiven, zeit- und nervenfressendem Kram befassen. Wobei er in dem ganzen Buch* einen Brückenschlag schafft zwischen unserer hiesigen westlichen Gesellschaft und den traditionellen Ideen des tibetischen Buddhismus. Er bietet Lösungsmöglichkeiten an für (damalige) aktuelle sozial- & umweltpolitische sowie marktwirtschaftliche Probleme, im Lichte von westlicher Philosophie und Buddhismus.


    [*] Hans Korfmacher: [Management und Buddhismus, Lebenskreise], Band 1, „Kampf oder Kooperation?"

    Bei einer Lamrim Belehrung sagte mein Lehrer, "sinnloses Geschwätz" sei die harmloseste Form des Fehlverhaltens der Sprache. "Entzweiende Rede", "verletzende (grobe) Rede" und "lügen" wögen schwerer und richteten mehr Schaden an. Beim sinnlosen Geschwätz sei es so, dass es leicht in etwas Unheilsameres abgleiten könne. Je mehr man redet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das einem etwas Verletzendes herausrutscht.


    Zum Beispiel diese Gespräche, die so in üble Nachrede abgleiten, oder wo man sich plötzlich wichtig tut, obwohl man das gar nicht vorhatte, hinterlassen einen schlechten Nachgeschmack.


    Andererseits ist Smalltalk oft einfach nur freundliche Kontaktaufnahme. Wenn man dabei aufpasst, was man sagt, z.B. bei einer optimistischen Ausrichtung bleibt, dann kann so ein kleines Gespräch über das Wetter sehr wohltuend für alle Beteiligten sein. Ich denke da an Gespräche mit alten Leuten im Bus oder in der Einkaufswarteschlange.
    Ich finde das sehr kalt, mit Menschen, die das Gespräch suchen, nicht zu reden. Oft ist man für solche Leute der einzige Mensch, der an diesem Tag mal ein paar Worte mit ihnen wechselt.


    Wenn jemand sehr viel, sehr schnell und sehr belanglos daherredet, ist das oft eine Qual für die Mitmenschen. Manche Leute haben so einen nie versiegenden Quasselstau, das ist schwer zu ertragen von außen. Ich bin nach einiger Beobachtung dieses Phänomens zu dem Schluss gekommen, dass als Ursache dahinter manchmal ein psychischer Druck oder Schmerz steht. Wenn ich das bedenke, hab ich mit diesen Leuten mehr Geduld.