Beiträge von nyalaana im Thema „Alternative zum Buddhistischem Zentrum Heilbronn“

    Brauch man eine Gruppe ( Sangha) ? Da das im tibetischen Buddhismus auch einer der 3 Zufluchtsobjekte ist, werden die sich schon was dabei gedacht haben. Für mich wäre Buddhismus ohne Sangha unmöglich. Kann sein, wenn man nur meditieren will, dass das ohne Gruppe geht. Dann sitzt man halt jeden Tag vor einer Wand und muss es mit sich selbst abmachen, ob es vertane Zeit ist, oder ob ein Sinn darin liegt. Ich selbst bin im tibetischen Buddhismus zu Hause, karma kagyu. Es gibt bei dieser Linie einige Zentren in der BRD und es besuchen auch einige Lehrer/Lamas die BRD ( oder leben gar permanent hier). Die Vorstellung ich könne mich auf Dauer alleine mit dem tib Buddhismus beschäftigen, ohne zu Belehrungen der Lamas zu gehen, ohne die verschiedenen Sanghen zu treffen, ist mir total Fremd. Ich würde so viel Potential verschenken. Wenn irgendwo ein Lama eine Belehrung gibt, dann fahr ich da hin, wenn es mich interessiert. Ich bin so schon nach München, Hamburg, Klagenfurt, Wien, London, Eifel, Bonn, Nürtingen, Berlin und nach Indien gekommen. Ok ich mag ein extremer Fall sein, und kann mir das als Single alles leisten. Meine Sangha hat ein Zentrum im Schwarzwald, da bin ich 2 -4 mal im Jahr, eines in London (da bin ich alle paar Jahre mal) und sie treffen sich zum Sommercamp in Frankreich jedes Jahr. Das Sommercamp ist immer der Höhepunkt des Jahres für mich. Hier in Saarbrücken, wo ich wohne gibt es zZ 2 buddhistische Gruppen. Bei der Einen bin ich auch Mitglied und habe lose Verbindungen zu ihnen und mache bei einigen Veranstaltungen im Jahr mit.
    Ich schätze die Gruppe/Sangha auch als korrektiv. Wenn man sich gegenseitig austauscht, sagen sie einem schon wenn man sich irgendwo verrannt hat, gerade im bunten tib Buddhismus, mit den 1000 verschiedenen Facetten, kann man sich leicht irgendwelche Fantasiegebilde zurechtspinnen. Oder aber man bekommt Bestätigung und sieht, dass manches vieleicht doch in der richtigen Bahn läuft. Ausserdem ist es motivierend, wenn man in der Gruppe Leute trifft, bei denen man sich das Eine oder Andere abschauen kann, die Vorbild sein können, und wenn man dort Fragen beantwortet bekommt.


    Die Vorstellung, dass ich mich ganz alleine damit beschäftigen würde, sprich eine formelle Praxis für mich, und dann Textstudium, ohne Rückmeldungen mit Anderen ist mir sehr Fremd. Gerade im tib. Buddhismus sind die Texte oft in Liedform, sehr blumig im Ausdruck, sie kommen aus einer total anderen Kultur, aus einer anderen Zeit, sie benutzen andere Bilder in Vergleichen, sie haben Andere Tabus, wo dann nur noch umschrieben und ausgelassen wird. Dann kann ich die Texte nur in einer Übersetzung lesen. Der Gedanke, dass dann beim Textstudium keine Missverständnisse aufkommen würden ist für mich illusorisch/utopisch. Dass man Nuancen nicht verlieren würde.... und wahscheinlich sind es dann gerade die wichtigen. Also Textstudium schreit für mich geradezu nach einer Sangha, damit man dann mal nachprüfen kann ob man das so richtig verstanden hat.