So, jetzt hab ich mir auch noch mal die Mühe gemacht und den ganzen Thread zu lesen und habe auch ne Menge gelernt.
1.
Ausbleibende sachliche Begründungen
Als Begründung für Ablehnung des Begriffes "Lamaismus" dient bisher lediglich einen aus der deutschen(!) Wiki stammenden Hinweis "Lopez kritisiert auch die Verwendung des Begriffs in der chinesischen Propaganda"
Darauf hin behaupte Kilaya, dass der Begriff verzerrend ist, und "fast immer abwertend benutzt wird" - Pamokkha hat umgehend darauf hingewiesen, dass dies lediglich eine Behauptung ist - und sie ist es bis heute geblieben, denn auch die zitierte Einlassung von Dagyab Rinpoche bringt keinerlei weitere Informationen.
Nichtsdestotrotz wird weiter wiederholt, dass "der Begriff aus bestimmten Kreisen überwiegend abwertend verwendet wurde"
Und selbst wenn das so wäre, könnte man so nicht auf eine allgemein abwertende Verwendung schließen, und schon gar nicht unterstellen, dass eine spezifische Person den Begriff abwertend verwendet.
2.
Vermutungen, Unterstellungen
Sherab Yönten, bestätigt am 22.04: "Ich stelle lediglich Vermutungen an, dass es in diesem Forum einige User gibt, die den Begriff Lamaismus abwertend benutzen. Gegen diese Abwertungen richtet sich dieser Thread." Wer diese User sind und wie S.Y zu diesem Urteil kommt, bleibt ungesagt.
Immerhin: "Wenn sich herausstellen sollte, dass meine Vermutungen falsch sind, dann wäre das ein Ergebnis was ich akzeptieren könnte. Das müsste dann aber klar und deutlich artikuliert werden...."
Dazu Pamokkha 24:04 eindeutig: "Ich verwende den Begriff Lamaismus nicht abwertend." Wie er ihn verwendet hat er übrigens schon längst gesagt, nämlich taxonomisch .... es ist daher völlig unbillig, er möge doch endlich mit der Sprache rausrücken ... er hat es längst getan.
3.
Steigerung durch Zirkelschluß
Kilaya: "Entweder Du möchtest vermeiden abwertend zu klingen, dann wäre es einfach, nicht auf dem Begriff zu beharren und Dich an dem zu orientieren, was die Praktizierenden der Richtung selbst verwenden würden. Oder Du klebst wie 2-Komponenten-Kleber an dem Begriff, weil Du damit eine bestimmte Absicht verbindest. Ohne gezielte Absicht wäre es einfach nur stumpfe Sturheit, die in dieser Sache ehrlich gesagt nicht im geringsten nachvollziehen kann.
Als Grundlage dient die weiter unbelegte aber ungeachtet dessen wiederholte Behauptung "Der Begriff wurde und wird überwiegend abwertend oder aus Unverständnis verwendet."
Aber weil man das jetzt einfach als Tatsache deklariert, was es nicht ist, wird eine Verwendung als "Beharren" und sogar "Kleben", alternativ "Sturheit" diskreditiert und gipfelt in der Zumutung dass Pamokkha seine Erklärung, dass er den Begriff nicht abwertend verwendet, doch bitte beweisen möge.
Nicht nur Zirkelschluß, sondern eine Art von Gesinnungsterrorismus, wie ich es hier nicht für möglich gehalten habe.
Lobsang Lamo haut in die selbe Kerbe: "Dass er darauf beharrt, den Ausdruck "Lamaismus" zu verwenden, sagt doch genug aus."
4.
Zurückrudern
Kilaya 27.04 gibt zu, dass der Begriff an sich nicht abwertend ist: Ohne den Kontext ist er das ja auch nicht. Aber der historische Kontext existiert und ist v.a. denen bekannt, die mitten drinstecken."
Nur wird nach wie vor a) nicht mitgeteilt worin nun der "historische Kontext" besteht und b) nicht nachgewiesen, dass sich Pamokkha, (oder wer auch immer) innerhalb dieses diskreditierenden "historischen" Kontextes bewegt.
5.
Abermalige Kehrtwende von heute:
a) "Hier geht es aber schon im eine seit mindestens 120 Jahren eingeprägte Färbung, die politische Dimensionen hat." (Unbelegt)
b) Erweiterte unbillige Forderung: "Disclaimer" - vorher wurde nämlich zugestanden, daß eine etwaige abwertende Verwendung aus dem Zusammenhang hervorgehen müßte.
b) Weitere Mutmaßungen/unbelegte Behauptungen: "grundsätzliche Schwierigkeit pamokkha sich wirklich auf mahayanische Traditionen offen einzulassen", "eine einfache Frage hinreichend zu klären" (siehe 2.)
Also zusammengefaßt: die ganze Diskussion basiert auf unbelegten Behauptungen, persönlichen Unterstellungen und unbilligen Forderungen. Ich revidiere damit auch meine Einschätzung im Kommunikations-Thread "Also bleibt das von beiden Seiten eine Spiegelfechterei mit eristischen Mitteln." Nein, das tut nur eine Seite. Ich hatte einfach nicht genau gelesen.
Es ist für mich völlig OK, wenn jemand sagt: "Wir mögen den Begriff nicht". Dazu braucht es nicht mal ne Begründung.
Nicht OK ist, dieser Befindlichkeit eine objektivierende Tünche verpassen zu wollen, darin aber zu versagen und dann davon ablenkend, weitere Unterstellungen ad personam immer und immmer wieder zu wiederholen und mit völlig absurden Forderungen zu verbinden.
Mal ganz ehrlich: ist es nicht ne buddhistische Übung sich seiner Befindlichkeiten klar zu werden?
Edit:
Ich verwende den Begriff "Gesinnungterror" in dem Sinne, dass jemand damit bedrängt wird, für seine "Gesinnung" einen Beweis zu liefern, und verschärfend schon vorab vorgegeben wird, wie dieser Beweis auszusehen habe.