Mirco:
Ein Arahant könnte dies ebenfalls tun, denn er ist kein "Ochse" mehr.
Buddha war der Gründer der Sangha und als solches hatte er jedes Recht, ihr den Kurs vorzugeben. Ein Arhant ist jemand der Befreiung erreicht hat. Das sagt sonst über ihn nichts aus. Ein Arhant kann schlau oder dumm sein, gebildet oder ungebildet, er kann eine Ahnung von der Welt haben oder sehr provinziell sein.
Ich denke nicht, dass einen Arhantschaft zu allen möglichen weltlichen Fähigkeiten verhilft. Es macht einen nicht zum Spitzensportler und auch nicht zum Genie. Ein Arhant kann jemand mit guter Menschenkentnis sein, ein fähiger Abt und Organisator, der weiss was jedes Wort für Folgen für die Organisation hat. Es kann aber auch sein, dass er all das nicht ist, und aus einem befreiten Geist heraus und mit einer wohlwollenden Motivation heraus, Sachen sagt, die dann im Endeffekt zu Spaltung und Missverständnis führen.
Ich glaube Buddha war neben der Tatsache, dass er von sich aus Befreiung erlangte auch noch alles mögliche andere: Ein Menschenkenner und Menschenführer, ein Organisationstalent, jemand der sehr gut sprechen und überzeugen konnte, er war auch politisch fähig und er hatte bei allem was er tat auch immer die ganz langfristigen Folgen im Blick. Ich denke, wenn Buddha nicht Befreiung erlangt hätte, würde er trotzdem in den Geschichtsbüchern als eine Ausnahmepersönlichkeit auftauchen.