Sherab Yönten:
Wenn gesagt wird, dass die 5 Skandhas einer Person leer (von inhärenter Existenz) sind, ist es doch eine ähnlich Sichtweise, wenn man sagen würde: "Diese 5 Skandhas einer Person verändern sich permanent". Im Sinne des Buddhismus könnte man also nie ein und dieselbe Person zweimal begegnen, da Körper, Rede und Geist dieser Person nie die selbe Eigenschaften bei zwei verschiedenen Begegnungen haben können. Das ist so ähnlich wie bei dem bekannten Beispiel mit dem Fluss: Man überquert nie zweimal ein und denselben Fluss, da er sich ständig verändert.
Was aber ist der Unterschied zwischen Leerheit auf der einen Seite und Vergänglichkeit/ Veränderungen auf der anderen Seite?
In gewisser Weise bedingen sie sich. Aber: Leerheit, mithin anatta, mithin paticcasamuppada, besagt, daß es weder innerhalb des Gesamtzusammenhanges der Skandhas, noch in Teilen davon und auch nicht außerhalb dessen (aber irgendwie damit assoziiert) etwas Nicht-Bedingtes gibt. "Nicht-Bedingt" meint dabei auch "allein durch sich selbst bedingt", "nur durch ein anderes bedingt", "nur durch diese beide bedingt".
Nun ist es zumindest vorstellbar, daß etwas so "Nicht-Bedingtes" in seinem Inneren veränderlich oder gar vergänglich ist - die entsprechenden Theorien sind im PK in D1 referiert, und tauchen bis heute immer wieder auf. Deshalb ist es nicht ausreichend, nur von "Vergänglichkeit/Veränderlichkeit" zu reden.