Beiträge von MotGaeo im Thema „Abwertung der Theravada Schule“

    Nein. Das war mir nicht klar. Jetzt wo du es explizit geschrieben hast ja.


    Deine Wiki links werde ich die Tage lesen. Ich hatte an der Authentizität
    der von mir genannten Quellen nie Zweifel. Informiere mich aber zu diesem
    Thema immer gern weiter. Wie vorgeschlagen werde ich, sollte ich das gelesene
    für grob falsch oder irrelevant halten, dann hier näher darauf eingehen.

    Antwort auf Zitat


    "Ich hab keine Ahnung was du willst, das sind nicht meine Behauptungen, wende dich bitte an die genannten Ansprechpartner aus dem eigenen Umfeld.
    Ich nehm den PK so wie er ist - als Dokument der "Alten Schulen".


    Dein erster Teilsatz ist nach deinen vorherigen Beiträgen recht Paradox. So kann man
    sich von seinen eigenen Worten auch distanzieren. Satzende: In meinem Umfeld wird
    wenig bis gar nicht über Buddhismus geredet. Darum habe ich mich hier im Forum angemeldet.


    zu deinem 2. Satz: Das ist klar zu verstehen. Kam in deinen vorherigen Beiträgen
    nicht so rüber.


    MotGaeo

    Urkanon, Urfassung des Pali Kanons


    Ich zitiere aus dem Kapitel "Danach, Konzile und Kanon" des Indologen
    und Religionswissenschaftlers H. W. Schuman


    "Der Scheiterhaufen des Buddha war kaum verloschen ... rief Mahakassapa die
    Mönche zusammen.
    ""Laßt uns, Ehrwürdige, den Dhamma und den Vinaya gemeinsam aufsagen,
    damit nicht falsche Lehren und Regeln aufkommen und Irrlehrer auftreten
    während die Sachkenner zu schwach werden."" (Cv 11,1,1 gerafft)


    "1. Konzil ... Im Lauf der folgenden sieben Monate fragte Mahakassapa den
    Bikkhu Upali auf die Ordensregeln (vinaya) und den Bikkhu Ananda auf die
    Lehrreden (sutta) des Buddha ab (Cv 11,1,7 -8). Schwieg die Synode, galt
    die von Upali oder Ananda referierte Äußerung des Meisters als korrekt
    wiedergegeben und war damit als kanonisch anerkannt. Jeder der anwesenden
    Mönche war aufgefordert, Einwürfe oder Ergänzungen zu machen oder von ihm
    selbst erinnerte Buddhaäußerungen zu Protokoll zu geben.
    Niedergeschrieben wurde der so festgelegte Kanon nicht, er wurde dem
    Gedächtnis eingeprägt. Der Schrift bediente sich Altindien nur bei Rechts-
    vereinbarungen und Verträgen, also relativ kurzlebigen Dokumenten, die zu
    memorieren sich nicht lohnte. Der Daseinsbewältigung dienende Texte
    hingegen wurden auswendig im Kopf behalten, so daß man sie jederzeit zitier-
    bereit hatte. Sie wurden durch Vorsprechen und Wiederholen lassen an jüngere
    Mönche weitergegeben. ... Die Urfassung des Palikanon war festgelegt."


    Dafür das es eine untergeordnete Rolle für dich spielt, stellst du aber
    eine ganze Menge Behauptungen in den Raum. Wenn Du zu dem Thema nicht
    dazu lernen willst, dann widme dich doch besser den dir wichtigen Dingen.

    Hallo,
    zu 1: Das ist historisch ja recht gut belegt. Sicher hast du da schon von gelesen. Wenn nicht bitte googeln.


    zu 2: Ich kann es natürlich nicht beweisen und beziehe mich auf das 3. Konzil und zum Thema gelesenes.


    zu 3: Über die Mehrheitsverhältnisse ist mir nichts bekannt. Es geht aber auch um die Abspaltung von der ursprünglichen, auf Gotama zurück gehenden Lehre. Ob sich nun eine Mehrheit oder Minderheit abspaltete ist zwar interessant zu erforschen, bzw. sich darüber zu belesen, aber macht den Fakt der Abspaltung nicht ungeschehen. Von daher ist deine Bezugnahme auf die Mehrheitsverhältnisse überhaupt nur als Wertung zu verstehen. Eine Form religiöser Whataboutism.


    zu 4: Sorry, hatte leider nicht genau gelesen. Ich präzisiere: Der Mahayana ging weder aus noch auf den Trümmern der alten Schulen hervor. Er hat sich (bei mir unbekannten Mehrheitsverhältnissen) von den alten Schulen abgespalten und auch nicht auf Gotama zurück zu führende Schriften und Inhalte aufgenommen. Ich liege (bzw. lag, habe eben etwas gelesen) wohl falsch, wenn ich die Entstehung des Mahayana schon kurz nach dem 3. Konzil sehe.


    MotGaeo

    Die erste Abspaltung von Gotamas Lehre gab es schon zu dessen Lebzeiten und existierte - sehr isoliert in einer Höhle - immerhin noch ca. 1000 Jahre. Hab gerade die Literatur nicht zur Hand das ich es präzise schreiben kann.

    Moosgarten:

    Anläßlich Sudhanas Beitrag:


    "Theravada" entstand in einer mehrere Jahrhunderte umfassender Periode der evolutionärer Auseinandersetzung zwischen verschieden "alter Schulen" - wobei es es sich dabei nicht zwingend um selbständige Orden gehandelt haben muß. Viele der strittigen/unterscheidenden Punkte kennen wir nur aus der Sicht der jeweiligen gegnerischen Polemiik - oftmals keine besonders verläßliche Quellen.
    Dass eine Gruppe der "Theravada" überlebte, lag aber nicht daran, daß sie die "ursprüngliche Lehre" repräsentierte, sondern schlicht an deren spätere Auswanderung und die dann folgende geographischen und protektionistische Isolation in Srilanka. Bitte das nicht abwertend zu verstehen, auch meine eigene Schule ist ja in gewissem Sinne eine "Inselgeburt" :)


    "Mahayana" ging nicht aus dieser Evolution hervor, es entstand vielmehr auf den Trümmern der alten Schulen auf dem indischen Kontinentalgebiet und aus geographischen Gründen nicht in Konkurrenz zum Theravada.



    Der Theravada ist nicht ins heutige Sri Lanka "ausgewandert". Er verbreitete sich dort bzw. wurde verbreitet. Er verkörpert die ursprüngliche, auf Gotama zurück zu führende Lehre. Der Zweig welcher auch nicht auf Gotama zurück gehende Schriften in die Lehre aufnahm, spaltete sich spätestens mit dem 3. Konzil ab. Was ich nicht wertend meine sondern rein faktisch. Der Mahayana ging also mitnichten aus den alten Schulen (auch nicht aus deren Trümmern) hervor, sonder hat sich von eben diesen abgespalten.