Beiträge von K-Dorje im Thema „"Reinkarnationstheorien in Tibet"“

    Der DL hat auch eine Erklärung, die für mich akzeptabel ist. Und die passt auch zu Pamokkhas Zitaten über den 'abscheidenden Bodhisatta im Tusita-Himmel'.
    Wir haben ja hier bisher vor allem über Nirmanakaya gesprochen. Seine Beschreibung hingegen geht von den drei Körpern aus und besagt in Kurzform, dass fortgeschrittene Buddhisten irgendwann 'superior Bodhisattvas' werden. Damit haben sie Zugriff auf den Sambhogakaya (Body of Complete Enjoyment). Und von diesem Sambhogakaya aus manifestieren sie 'Myriaden von Emanation Bodies oder Tulkus (Nirmanakaya)' zum Wohle der fühlenden Wesen. Der Sambhogakaya wäre dann das verbindende Element, wenn sowohl die frühere Inkarnation als auch die spätere aus ihm hervorgebracht werden.
    Wer den DL nachlesen dazu will:
    http://www.dalailama.com/messa…ssue-of-his-reincarnation

    Ich bin auch der Meinung, dass wir das im Westen nicht brauchen. Falls hier tatsächlich jemand die Meisterleistung einer gezielten Wiedergeburt hinbekommen sollte, wird der/die im nächsten Leben sicher auch ohne Wiedereinsetzung in den alten Stand zum Wohle aller Wesen wirken. Klasse setzt sich durch.

    Sherab schrieb:

    Zitat

    Wie kriegen wir jetzt wieder den Bogen zur Reinkarnation?


    Den Bogen zur Reinkarnation kriegen wir sofort, wenn wir klären können, dass es einen nicht irrationalen Mechanismus gibt, mit dem der jetzige Vergegenwärtiger/Erinnerer auf die richtigen Verschüttungen/Erinnerungen aus dem vorigen Leben zurückgreift.
    Und ich denke, im urprüngliche Sinne des Threads scheint das tatsächlich eine Besonderheit des tibetischen Buddhismus zu sein, dass ein Tulkukandidat, der bei der Prüfung richtige Gegenstände aus seinem vorigen Leben wiedererkennt, im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern offenbar eine Verbindung zu diesem vorigen Leben hat, die andere nicht haben. Positiv formuliert: es könnte sein, dass der tib. Buddhismus es geschafft hat, die Kerngedanken des Buddhismus zu verfeinern und anzuwenden, dass zu zumindest einige hohe Lamas eine gezielte Reinkarnation hinkriegen.

    Naja, Seele ist wohl auch nicht der geeignete Ausdruck, den lassen wir am Besten den Christen, einschließlich der Definitionsaufgabe, was das denn genau sei. Von einen 'Selbst' zu reden, wie z.B. die Hindus halte ich hier für besser, weil es nicht die Gefahr mit sich bringt, von definitorischen Altlasten mit in den Diskursabgrund gerissen zu werden. Unbenommen dessen sehe ich moosgarten immer noch in Erklärungspflicht, wie denn die richtige Zuordnung des 'verschütteten` erfolgen soll, wenn Sherabs Seelenvorschlag als Idee des Verfassers zurückgewiesen wird.

    Ne, reicht nicht. Um mal in deinem Jargon zu bleiben: jeder Prozess hat einen Owner, der ihn gestartet hat und an den das Ergebnis gemeldet wird, in unserem Fall z.B. Vergegenwärtigen. Wenn das nicht nach Accounts oder 'Einzelindividuen' geordnet abläuft, könnte jeder alles abrufen. Und andere könnten meine Erinnerungen überschreiben. Es müsste. um in deinem Bild zu bleiben, wie beim Computer schon einzelne, über die Zeit beständige User geben.

    moosgarten schrieb


    Zitat

    z.B. an mental Verschüttetes, das wiederum können reine Geist-Objekte sein, die keinerlei andere Sinnes-Bewußtseins-Objekte zur Grundlage haben.


    ok, es bleibt dann aber ein Problem zu erklären, warum sich jemand nur seine eigenen früheren Leben vergegenwärtigen kann, nicht aber die von jemand anderem. Auch wenn etwas mental verschüttet ist, z.B. aus der Kindheit, gibt es ja hier zumindest eine Gemeinsamkeit, nämlich den Erleber. Ich kann mir nichts aus der Kindheit meines Nachbarn vergegenwärtigen. Wenn das schon in diesem Leben so ist, worin bestände dann die Gemeinsamkeit zu vorigen Leben? Man bräuchte ja zumindest so eine Art Konto im Klaren Licht, damit man später an seine verschütteten Archive rankann, und nicht etwa an die Anderer. Wie Sherab schreibt, es braucht einen Jemanden.

    Naja, der Begriff 'Erinnerung' setzt schon eine gemeinsame Basis zwischen Erlebnis und Wiederaktivieren im Gedächtnis voraus. Er ist die Abstraktion aus dem Sprachgebrauch ' jemand erinnert sich an etwas'. Das setzt notwendigerweise voraus, dass dieser 'Jemand' das 'etwas' damals tatsächlich erlebt hat und zudem derselbe ist, der sich jetzt erinnert. Wir würden sicher nicht sagen: 'Ich erinnere mich an Pearl Harbour' obwohl ich gar nicht dabei war. Wir würden auch nicht sagen 'ich erinnere mich an DEINE Erlebnisse.' Ist also doch ein Kern nötig, zumindest soweit es die Erinnerung betrifft?