Beiträge von void im Thema „Wer hat das Universum erschaffen?“

    fotost:

    Aber ganz nüchtern zur Fragestellung des Ausgangsbeitrags. Schon die Überschrift ist gräßlich, weil die Begriffe derartig vorbesetzt sind, daß eine nüchterne Antwort oder sachliche Diskussion kaum möglich ist.


    Ich finde man kann Sachen gut ansehen, wie sie entstanden sind: Etwas Geplantes und Gewolltes sieht ja ganz anders aus als etwas, was sich in einem ziellos tastenden, spielerischen Prozesss ergeben hat. Und da spricht eigentlich wenig für Ersteres.


    Wobei ich glaube, dass es vielen Leuten bei der Idee eines Schöpfers eigentlich um etwas anderes geht: Wenn alles gewollt und geplant ist, dann hat es ja von Anfang an einen Sinn und so ein Sinn gibt einem Geborgenheit. So wie es einen freut, von den eignen Eltern zu erfahren, dass man ein lange ersehentes Wunschkind war und kein "Betriebsunfall" - etwas was sich irgendwie ergeben hat. Gewollt und bejaht zu sein verleiht Geborgenheit.


    So nehmen viele Leute an, dass es der Welt Würde verleiht, wenn man sie als ein mit Sinn geladenes "Wunschuniversum" sieht, statt als ein "Unfalluniversum".


    Aber für mich ist es nicht so. Ich finde es schön, wenn etwas lebendig ist und seine eigne Logik hat - und gerade die Evolution hat für mich viel von einem ehrfurchtsgebietenden Wunder, auch wenn sie ein "blinder Uhrmacher" ist.


    Für mich hat ein Wald, auch wenn er chaotisch gewachsen ist, mehr Würde als etwas raffiniert von einem Planer getüfteltes. Die Idee, die Welt sei wie ein Ikea-Schrank geplant und designt worden, ist da eher etwas, was meine Ehrfrucht vor der Welt schmälern würde, statt ihr etwas hinzuzufügen.