Beiträge von RolfGe im Thema „Eine metaphyische Frage“

    Hallo


    HumanitysLastBreath:

    Wenn man nie auf einen Kern stößt sondern unendlich lange etwas zerteilen kann, wie kann es dann überhaupt etwas geben wie Bewusstsein oder Materie?


    Die Phänomene unterliegen dem abhängigen Entstehen.
    Sie sind abhängig von
    1. Ursachen und Umständen,
    2. Von ihren Teilen und Aspekten,
    3. Von der Benennung/ Interpretation.


    Die Vase z.B. ist also 1. abhängig von Ton, einem Töpfer etc, etc.
    2. Abhängig von ihren Teilen (Boden, Wand, hinterer und vorderer Teil, etc, etc.
    3. Abhängig von Benennung und Interpretation.
    (Ohne einen Geist der den Begriff der „Vase“ über das Phänomen stülpt, gibt es „Vase“ nicht).


    Das heißt es gibt nichts was eigenständig, unteilbar und dauerhaft „Vase“ wäre, also aus sich heraus existierend- inhärent.


    Das heißt aber nicht, das keine Vase existiert. Sie existiert konventionell, kann eine Funktion erfüllen, usw. Sie existiert aber nicht so wie unsere Wahrnehmung es uns vorgaukelt- nämlich inhärent, aus sich heraus, unabhängig, eigenständig und dauerhaft.


    Ebenso ist das Bewusstseinskontinuum abhängig von einzelnen, „aneinandergereihten“ Bewusstseinsmomenten. Und ein Bewusstseinsmoment ist wiederum abhängig von verschiedenen Umständen ..


    Wenn du also eine Analyse anstellst, wirst du erkennen das du eben nicht auf einen „Kern“ stößt, sondern das untersuchte Phänomen von einer Eigenexistenz aus sich selber heraus „leer“ ist.
    Das nennt man Leerheit.


    Die Quantenphysik sagt sinngemäß, das es letztlich (wenn man immer feiner misst) keine Materie gibt sondern ein Netz von Gegenseitiger Beziehung. Scheint mir unserer buddhistischen Perspektive gar nicht unähnlich ;)


    LG Rolf