Beiträge von void im Thema „Eine metaphyische Frage“

    Die Idee der Schöpfung hat eine Anziehungskraft weil unser Geist zuerst dazu neigt etwas als das Ergebnis der Handlung einer Person zu sehen, während so natürliche Erklärungen, ( also "dass etwas sich irgendwie ergeben hat") etwas für dieses Bedürfnis viel Unbefriedigenderes hat.


    Das hat dann auch Auswirkungen auf die Umweltethik: Weil wir Personen mehr achten als blosses Leben, wird Natur dadurch geadelt, dass man sie mit Göttern in Verbindung bringt. Man soll quasi nicht alles verdecken, weil es ein Garten des höchsten Herrn ist, der dann womöglich sauer wird.


    Während im Buddhismus ja die Blumenwiese zunächst samsarisch und leidhaft ist. Und es insofern keine so schroffe Abgrenzung zu der Welt der Menschen gibt.


    So etwas wie eine Buddhanatur der Landschaft gibt es wohl nicht, oder? Weil das ein Beeich ist, den der Buddhismus ja anderen Religionen überlassen hat. Im Shintosismus ist ja leicht zu denken, dass die Landschaft Sitz von Göttern ist und im Taoismus auch. Während das im Buddhismus höchstens dort geschieht, wo er sich solchen naturnahen Religionen anhähert?

    Morpho:

    Humanity meint vielleicht, dass antike Wissenschaftler der Natur noch nicht derart entfremdet waren, so dass ihnen ihr ganzheitlich-ontologisches Verständnis noch half das oberflächen- intellektuelle Scheinverständnis an seinen Platz zu verweisen.


    Die Idee der Metaphysik geht ja von so eine Denken aus in dem "das Materielle" und "das Spirituelle" Pole bilden:


    • Dabei wird "das Materielle" mit einem einem Denken assoziiert, das sich nur ganz meterialistisch mit dem beschäftigt, was man vor der Nase hat. Der Begriff "materialistisch" wird auch mit so einem gierigen, auf den persönlichen Gewinn ausgelegten Denken assoziiert. Und die Naturwissenschaft wird diesem materiellen Pol zugeschlagen.


    • Während "das Spirituelle" mit dem assoziiert wird, was das Materielle übersteigt, also der der "Metaphysik" Es wird mit der Innenschau und der Beschäftigung mit dem Ewigen, Geistigen und Guten assoziiert.


    Ich fürchte, für den Buddhismus passt so ein Denken gar nicht.


    Weil da ja niemals das Geistige geleugnet wird. Dort ist klar, dass die Welt ebenso aus materiellen Phänomenen, wie aus Gedanken und Emotionen besteht.


    Und von daher greift da die christlich-abendländische Materie-Geist Gegensatz nicht, und es ist auch nicht alles was geistig, speirituell, metaphysisch oder gar übernatürlich ist, gut. Diese Grenze interessiert nicht so recht. Nicht das Physische soll überwunden werden sondern nur die Illusion.


    Es ist egal, ob man jetzt nach was Materiellen süchtig ist, oder nach seinen metaphysischen Vorstellungen. Weil die Welt geistige Phänomene mit einschliesst, kommt dem was das materielle ubersteigt ( Metaphysik ) keine so große Bedeutung zu. Während das ja im Christentum, wo der metaphysische Bereich "ein Stückchen näher beim Heerrgott" ist wichtig ist. Auch eine andere Unterscheidung, in der das Metaphysische mit dem Ewigen, Idealen und Traszendenten assoziiert wird und das Materielle ist dem Vergänglichen, Profanen greift da nicht in dieser Weise.


    Ich fürchte, "Humanity" hat noch nicht durchdrungen, dass das im Buddhismus so anders gedacht wird. Und sieht deswegen alles, was sich gegen Metaphysik wendet als Parteinahme für einen "Materiellen Pol".

    Für mich hat das jetzt weniger mit der Physik selber zu tun, sondern dass wir die Welt in "Dinge" kategorisieren, denen wir "Eigenschaften" zuordnen. Die Welt in "Dinge" zu kategorisieren ist etwas, was so lange man es wiklich mit dinhaften Aspekte der Wirklichkeiten zu tun hat, ja vernünftig und praktisch.


    Es ist aber einfach falsch zu denken nur dass weil man "Dinge" hat, dass sich diese wieder aus "Dingen" zusammensetzten. Im Grossen und im Kleinen zeigt sich die Welt als nicht-dinghaft.


    Unsere Art die Welt zu sehen ( Dinge und ihre Eigenschaften) ist also nur eine grobe Annäherung. Um das zu begreifen, macht es eher Sinn sich mit der Art wie wir denken ( und was daran falsch) ist zu beschäftigen, anstatt mit unveränderten Denkvorraussetzungen der Quantenphysik zu nähern. Es ist ja die Gefahr gross, die falschen Fragen zu stellen.