Beiträge von Useless im Thema „Fragen zum Umgang mit anderen Menschen.“

    Lieber youthleague,


    der Versuch, alles 'richtig' zu machen, kann extrem überfordernd sein. Zudem (halte das bitte nicht für einen Vorwurf, ich kenne Dich nicht!) besteht die Gefahr des, hm, nennen wir es mal die Gefahr des 'spirituellen Hochmuts', wo wir nur noch den Splitter im Auge des Anderen sehen, statt den Balken in unserem eigenen.


    Was das 'Lästern' angeht: Das kann ja auch manchmal eher 'gutmütig' sein, vor allem, wenn es jemand tut, der sich auch selbst nicht so ernst nimmt. Und da, wo Du spürst, dass etwas Boshaftes dahintersteckt: Warum es am Anfang nicht mal mit Mitgefühl für den Lästernden versuchen (auch eine schöne Übung!)? Seine/Ihre Handlungen erwachsen oft aus Unsicherheit. Der Rat von mkha' ist sehr gut, aber vielleicht manchmal eine etwas zu 'offensive' Taktik. Es kann eine eine gute Idee sein, einfach nur aktiv das Thema zu wechseln ('Übrigens, da fällt mir ein...'): Deiner Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt...


    Natürlich kann es nötig sein, das eigene Umfeld zu wechseln: Wer erkennt, dass er Probleme mit Alkohol hat, sollte vielleicht einen Freundeskreis, der sich jeden Abend zum Saufen in der Kneipe trifft, meiden. Aber das sollte ein letzter Ausweg sein. Vielleicht bist Du ja einmal eine Zeitlang bloß ein gutes Vorbild. Das wirkt manchmal Wunder.


    Sei froh, dass Du zur Schule gehst und nimm das als Deinen Übungsweg an: Das ist die Zeit, in der wir alle (im Idealfall!) lernen, mit Gruppendruck umzugehen (oder eben auch nicht!). Tue bloß eins nicht: Jetzt Deine Schulsituation (mit Notendruck usw.) auf den 'Buddhismus' zu übertragen und zu fürchten, Du könntest Dir durch mangelndes Befolgen von ethischen Regeln quasi Dein 'Abitur im Buddhismus' versauen... :). Du hast jetzt auch Zeit und Gelegenheit zu lernen, wie man ab und zu scheitert.