Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „"Satori" / über Erfahrungen reden [Aus: Das Bewusstsein aus der Sicht des Tantra]“

    Morpho:

    Na, nun haben wir uns gegenseitig unterrichtet,gut,
    leider aber im Vajrayana-Forum,
    da fühlte mich dazu genötigt aufgrund unwahrer Behauptungen zu dem was ich gesagt und gemeint habe. Wollen das nicht fortsetzen. Alles Gute!


    Ps: die von dir kritisierten Worte stammen von Erw. Seung Sahn ( ein Patriarch)


    Ja schon klar, gibst sie aber als deine eigenen aus. Auch egal. "Kritisieren" meint was ganz anderes. Ich habe gesagt, dass es mir egal ist. Darum, wem es nicht egal ist, der kann ja den 8gliedrigen Pfad gehen und den Unterweisungen der Patriarchen lauschen, damit hab ich nicht das geringste Problem. Schüler brauchen halt einen Lehrer, das ist wie yin und yang.


    Und sorry dass ich dich mit meinen unwahren Behauptungen genötigt habe :?:grinsen:

    Morpho:

    Ich begrüße Offenheit, Natürlichkeit - Geradlinigkeit.
    Daraus folgt, dass ich an keiner Stelle kritisierte, dass Kilaya diesen Beitrag verfasst hat, noch stellte ich die Erfahrung in Abrede. Um was ich Dich gebeten habe, ist, dich weiträumiger mit der Lehre zu befassen. Den Patriarchen. Da fällt auf, dass wir uns nicht für große und freie Persönlichkeiten halten sollten und nicht denken sollten, wir hätten schon große Erkenntnis und bräuchten ihre Worte nicht, und, dass der denkende, urteilende Geist; das in Vorliebe und Abneigung befangene SinnesBewusstsein immerzu auch feste Ansichten, Meinungen, Vorannahmen, Vorurteile und Spekulation erzeugt, "Staub", grade auch in Bezug auf Erfahrung und Mitmenschen. Daraus gehen leidbringende Handlungen hervor.


    Das mach ich schon seit 15 Jahren, aber danke für den Hinweis :)


    Die "Patriarchen" sind für mich nichts besonderes. Du möchtest mir Steine als Gold verkaufen aber meine Taschen haben Löcher. Wenn du an deiner Persönlichkeit feilen willst, dann bist du ja frei, dies zu tun. Und wenn du denkst, dass sich Rinzai für eine große und freie Persönlichkeit gehalten hat, oder dies irgendein "Zen Anhänger" im Fokus hat...dann liegt da ganz gewaltig was im Argen. Ich habe kein Problem mit Staub und leidbringende Handlungen sind unvermeidlich. Ansonsten macht man halt den 8gliedrigen Pfad.

    Morpho:

    Du missverstehst mich; was ich zu Ikkyu gesagt habe, is so im Zen, ist die Lehre, die Unterweisung darin, und nix persönliches. Das versteht er. Näch :)


    Du verwechselst da auch was. Ich hab zu Ikkyu gesagt, er möchte nicht vom Satorie ( wie er es sich vorstellt das es ist ) labern, und dabei ging es nicht um den Erfahrungsbericht von Kilaya.


    Nun, jeder labert nur. Auch jeder Meister labert nur. Dort knüpft aber die Subjektivität eines "Schülers" andere Verbindungen, so nach dem Motto: "Ach ja, der ist aus Tibet, der besitzt authentische Unterweisung und hat DESWEGEN auch echtes Satori!"


    Das ist eben ein großes Missverständnis und führt leider dazu, dass sich die Leute nicht vorstellen können, SELBST einmal so etwas zu erleben. So bleibt man dann immer in der Schüler/Lehrer Beziehung stecken, was sehr schade ist.


    Wenn wir nur mal das Gleichnis nehmen, dass der Körper als Fahrzeug dient, um den Fluss des Samsara zu überqueren, wird klar, dass man den Körper früher oder später los lassen muss (in Bezug auf manas und Anhaftung). Aber wer wird dies können, der noch in dieser "Lehrerhörigkeit" steckt? Dies ist nicht persönlich auf Morpho bezogen, sondern ist ja relativ gängig. Im Zen ist es ja nicht anders, obwohl es klare Unterweisungen gibt, die unzweideutig sind, wie etwa von Rinzai:


    Egal wohin Ihr kommt, seid euer eigener Meister,
    und wo Ihr steht, steht aufrecht.


    Es ist meiner Meinung nach überhaupt nichts falsch daran, von Satori Erlebnissen oder ähnlichem Bericht zu erstatten, wie es kilaya getan hat. "Falsch" wäre es nur, wenn man als Zuhörer glaubt, dass dieser Bericht genau so für die Erfahrung steht bzw. stehen muss, so dass der Inhalt des Berichtes als eigenständige Definition für "Satori" benutzt wird. Dafür gibt es keine Definitionen, es liegt in der Erfahrung als Ganzes.

    Morpho:

    Es geht nicht um "Absprechen wollen", sondern darum, dass man sich besser fernhält von dem was einem ein anderer von dem erzählt was er für Satorie hält. Will man dennoch wissen, wie Satorie, Erwachen, denn so "aussieht", dann bemühe man die Meister.


    Ach so, "die Meister" :P


    Und "die Meister" erzählen einem dann nicht, was SIE für Satorie HALTEN?


    Auch das sind Geschichten, Erlebnisse, Erfahrungen.


    Es geht darum, was dahinter ist.


    Das ist eine authentische Erfahrung von Satori.


    Die Haltlosigkeit, von der du sprichst, ist ein zwingendes Merkmal der Erfahrung, die jedoch, natürlich Angst machen kann. Sehr treffend finde ich die Beschreibung, dass du "die Buddhas" gerufen hast...und keiner kam :angel: Das ist eigentlich am schwersten zu akzeptieren. Es ist vergleichbar mit dem christlichen Mystiker, der auch irgendwann akzeptieren muss, dass da keiner antwortet und "helfen kommt".



    Zitat

    Das alles hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass "ich nicht weg bin", dass man nicht in einem schwarzen Loch verschwindet, wenn sich die äußeren Bedingungen (inkl. Körper) auflösen.


    Und selbst wenn "du" in einem schwarzen Loch verschwinden würdest, dann würde trotzdem mit "dir" überhaupt nichts passieren. MAN ist immer unangetastet, von egal was. Der Raum lässt alles zu, selbst schwarze Löcher, die scheinbar selbst den Raum einziehen und krümmen.